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verspricht der Analogieschluß mit Hilfe der wandt: die warnungslose Versenkung muß'a Regeln für die Zerstörung eines neutralen Repressalienhandlung des Deutschen Reich Schiffes. Die Londoner Seerechtsdeklaration als völkerrechtlich erlaubt angesehen werden fordert die Rettung von Mannschaft und IV. Entschädigung. Amerika hat für Passagieren. Die ratio legis findet sich in den Humanitätsauffassungen des 20. Jahrh. Zweifelsohne findet diese Vorschrift auch bei der Versenkung feindlicher Handelsschiffe Anwendung. Über diese Norm setzt sich der,,verschärfte U-Boot-Krieg" hinweg. Zwischen einem völkerrechtlichen Delikt und

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die Schäden, die seine Staatsangehörigen be der Versenkung der L. erlitten haben, ve Deutschland Ersatz gefordert. Allgeme ist die Frage dahin zu fassen, ob für bei eine rechtmäßigen Zerstörung eines feindlicht Schiffes verletzte neutrale Waren Schaders ersatz zu leisten ist. Auf Grund einer der durch es hervorgerufenen Repressalie rechtgemäßen Handlung kann nie ein braucht keine Gleichwertigkeit zu bestehen. Schadensersatzanspruch ex delicto verEs ist sehr wohl möglich, daß auf eine gering- langt werden. Die Begründung, mit fügige Völkerrechtsverletzung der betroffene der 1870 das französische Prisengericht Staat mit einer außerordentlich strengen die Klage der englischen Eigentümer der be Repressalie antwortet. Die Wahl ist in sein der Versenkung der deutschen Schiffe,,Vo!freies Ermessen gestellt. Alvensleben wärts" und ,,Ludwig" durch den fran macht auf eine interessante und völlig zu-zösischen Kreuzer Desaix" vernichteter treffende Parallele aufmerksam, indem sie Waren abgewiesen hat, läßt sich ohne Zwar. ausführt, daß das Ziel Englands und Deutsch- auf den L.-Fall anwenden:,,On ne peut lands ein gleiches war:,,Lahmlegung der induire de cette déclaration (de Paris) Volkswirtschaft des Gegners", ein Ziel, das qu'il peut réclamer une indemnité à raison gewöhnlich durch Blockade erstrebt wird. des préjudices qu'a pu lui (le neutre) cause Im Weltkrieg aber ist der Weg dieser ge- soit la capture du navire lorsque cett wesen:,,England sucht durch Verschärfung capture a été reconnu valable, soit les faits d des Konterbanderechts, das sich als ein ver- guerre qui ont accompagné ou suivi cette schärftes Seebeuterecht an neutralen Schiffen capture. . . . Que dans ces circonstances la darstellt, indirekt die Wirkung der Blockade destruction de ces prises constituait un fait (Aushungerung) zu erreichen; Deutschland de guerre dont les propriétaires des cargaisers antwortet darauf, indem es durch Ver- ne peuvent être admis à discuter l'oppor schärfung des Seebeuterechts an feindlichen tunité et qui ne peut donner ouverture à leur Schiffen ebenfalls Blockadewirkungen er- profit à un droit à indemnité" (zit. be zielt" (v. Alvensleben a. a. O. S. 45). Strupp, 21 Gutachten, S. 229). Dieses Sichentsprechen von Delikt und V. Schluß: Endergebnis. Als End. Repressalie erlaubt die Nichtbeachtung ihrer ergebnis ist festzustellen: Grenze, die sich darin findet, daß sich die Repressalie nicht,,mit den Grundsätzen moderner Humanitätsauffassung in Widerspruch setzen darf" (Strupp, s. o. Das Repressalienrecht). ,,La nation ou l'État a droit à tout ce qui peut lui servir pour détourner un péril immanent" (Vattel, zit. bei Strupp, Delikt S. 165). Der,,verschärfte U-Boot-Krieg" ist als Repressalie zu rechtfertigen, als eine Repressalie, zwischen der und dem sie hervorrufenden Delikt übrigens wenn nicht Gleichartigkeit, so doch Gleichwertigkeit besteht. Den,,verschärften U-Boot-Krieg" als Notstandshandlung zu begründen, geht nicht an. Seine Voraussetzung, gegenwärtige schwere Gefährdung der höchsten Lebensgüter des Staates, waren vielleicht schon damals gegeben, aber das alleinige Mittel, diese Gefahr abzuwenden, den Notstand zu beheben, war der ,,verschärfte U-Boot-Krieg" nicht (vgl. Strupp, s. o. Notstand). Ebenso ist ein,,militärischer Notstand" abzulehnen.

Die Untersuchung über U-Boot und U-Boot-Krieg ergibt auf den L.-Fall ange

1. Die Lusitania war im Zeitpunkt ihrer Versenkung Kauffahrteischiff.

2. Das U-Boot ist Kriegsschiff.

3. Der,,verschärfte U-Boot-Krieg" und damit die warnungslose Versenkung der Lusitania ist als Repressalienhandlung völkerrechtlich gerechtfertigt.

4. Irgendwelche Entschädigungsansprüche Amerikas gegen Deutschland bestehen nicht.

Literatur:

Der Lusitania-Fall im Urteile von deutschen
Gelehrten (21 Gutachten) in Zeitschrift für
Völkerrecht, Bd. IX, S. 133ff. — v. Alvens-
leben, Unterseebootskrieg und Völkerrecht,
1916. Fauchille, Traité de droit inter-
national public, tome II. Guerre et
neutralité, 1921. Garner, International
law and the world war, Vol. I, 1920.
Heilborn,
Hatschek, Völkerrecht, 1923.
Der verschärfte Seekrieg, in Zeitschrift für
Völkerrecht, Bd. IX.
v. Liszt, Das
Völkerrecht, 11. Aufl., 1921.
Lützow,
Der Lusitania-Fall, 1921.
Meurer, Der
Lusitania-Fall, 1915.
Niemeyer, Das
Recht des U-Boot-Krieges, Sonderabdruck
der Hamburger Nachrichten, 1915.

Nöldecke, Die Frage des Schadensersatzes erkennung der Sowjetregierung selbst zu für die Zerstörung neutraler Ladung mit entnehmen. In der Berufungsinstanz lautet feindlichem Schiff, in Zeitschr. f. Völker- eine erneute Auskunft des Ausw. Amts dahin, recht, Bd. IX. Oppenheim, Die Stellung daß die Sowjetregierung von England als der feindlichen Kauffahrteischiffe im Seekriege, in Zeitschr. f. Völkerrecht, Bd. VIII, de facto-Regierung anerkannt sei. Der Court S. 154ff. Rehm, Der Unterseeboot of Appeal nimmt danach an, daß seit dem krieg in Zeitschr. f. Völkerrecht, IX. Bd. 13. XII. 1917 die Sowjetregierung innerScott, Cases on international law, 1922. russisch als souveräne Regierung gehandelt Smith, The destruction of merchantships hat und das Konfiskationsdekret vom Juni under international law, 1917. StierSomlo, Die Freiheit der Meere und das Völkerrecht, 1917. — Strupp, Grundzüge des positiven Völkerrechts, 2. Aufl., 1922. Derselbe, Das völkerrechtliche Delikt, 1920.- Derselbe, Urkunden zur Geschichte des Völkerrechts, 1911. Konterbande, Blockade und Seesperre, gewiesen. 1918. Derselbe, Der Widerstand feindlicher Handelsschiffe gegen die Aufbringung in Zeitschr. f. Völkerrecht, Bd. VIII, S. 378 ff. Wehberg, Das Seekriegsrecht, 1915. Hothorn.

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1918 demnach nicht der Nachprüfung durch ausländische Gerichte unterliegt. Auch der Einwand, daß die Konfiskation, die ohne Entschädigung erfolgte, gegen die natürlichen Grundsätze allen Rechts und insbesondere Triepel, des englischen Rechts verstoße, wird zurückA. Mendelssohn Bartholdy.

Fall Aksionairnoye Obschestvo A.M.Luther v. James Sagor and Co.

Court of Appeal (Bankes, Warrington und Scrutton, L. y. J.) 12. V. 1921, 37 The Times Law Reports 777-784 [in Abänderung der Entscheidung von Roche, J., 21. XII. 1921, 37 The Times L. R. 282; [1921] 1 K. B. 456]. Vgl. meine Bemerkungen in Rheinische Zeitschrift XI, 155ff. und 166.

Luxemburg.

1. Nach wechsel vollen Schicksalen (siehe Loutsch 9-21) durch die Friedensschlüsse von 1714 an Österreich gelangt, in den Frieden von Campo Formio 1797 (Art. 3) und Lunéville 1801 (Art. 2) an Frankreich abgetreten, ist das Herzogtum Luxemburg durch den Wiener Kongreß unter Erhebung zum Großherzogtum und unter Abtrennung einiger an Preußen fallender Gebiete dem König Wilhelm I. der Niederlande übertragen worden. Art. III des österreichisch-niederländischen Vertrages vom 31. V. 1815 (AnDas Urteil hat außer seinem Inhalt da- lage 10 zur Wiener Kongreßakte, s. diese durch Bedeutung erlangt, daß die fran- [a. a. O. S. 459] Art. 67, 68; Renault et zösische Regierung sich in der Note vom Descamps, Recueil international des traités 25. V. 1921 bei der englischen Regierung über du XIXe siècle I 414) bestimmte:,,La partie die in ihm liegende Anerkennung der Sowjet- de l'ancien Duché de Luxembourg, comprise republik beschwert hat. Die englische Regierung hat diese Beschwerde zurückgewiesen (Note vom 14. VI. 1921, beide Noten im französischen Text veröffentlicht im Temps vom 17. VIII. 1921 und im englischen Text des englischen Weißbuches, Cmd. 1456).

S. M. de faire, relativement à la succession dans le Grand-Duché, tel arrangement entre les Princes ses fils, qu'Elle jugera conforme aux intérêts de sa Monarchie et à ses intentions paternelles.

dans les limites spécifiées par l'article suivant est également cédée au Prince-Souverain des Provinces-Unies, aujourd'hui Roi des PaysBas, pour être possédée à perpétuité par lui et ses successeurs en toute propriété et souveraineté. Le Souverain des Pays-Bas Die Sowjetregierung hatte Holzbestände ajoutera à ses titres celui de Grand-Duc de einer englischen Firma in Rußland beschlag- Luxembourg et la faculté est réservée à nahmt und an eine andere Firma in England verkauft und geliefert. In England vindiziert die frühere Eigentümerin das Holz mit der Begründung, die Enteignung sei widerrechtlich erfolgt, nichtig und deshalb auch seitens der Beklagten durch den Vertrag mit der Le Grand-Duché de Luxembourg, Krassinschen Handelsdelegation kein Eigen- servant de compensation pour les Princitum erworben worden. In der ersten Instanz pautés de Nassau-Dillenbourg, Siegen, Hahatte das englische Auswärtige Amt, dessen damar et Dietz, formera un des États de Auskunft für das Gericht bindend ist la Confédération Germanique, et le Mighell u. The Sultan of Johore, L. R. (1894) Prince, Roi des Pays-Bas, entrera dans le 1 Q. B. 49 nur bescheinigt, daß Krassin système de cette Confédération comme autorisierter Vertreter der Sowjetregierung Grand-Duc de Luxembourg, avec toutes les in England sei und als solcher die diplo- prérogatives et privilèges dont jouiront les matischen Vorrechte genieße. Das genügte autres Princes Allemands." Absatz 3 erklärte dem Richter nicht, um daraus eine An- die Stadt Luxemburg zur Bundesfestung.

II. Durch die Regelung von 1815 war on se heurtait à une impossibilité absol Luxemburg aus einer französischen Provinz L'honneur militaire ne permettait pas a (Département des Forêts) zum unabhän- roi Guillaume d'évacuer une forteres gigen, mit den Niederlanden nur in occupée depuis un demi-siècle par les troup Personalunion (s. d.) verbundenen prussiennes. Le même honneur militas Staat erhoben worden, dessen Rechts- prescrivait à la France de poursuivre cett stellung als solcher durch die Zugehörigkeit évacuation même au prix d'une sanglar zu dem Deutschen Bunde nicht beeinträchtigt guerre." Schon vor dem Zusammentritt de wurde. In der Rechtslage der Personalunion Konferenz hatte Preußen seine Zustimmung ist Luxemburg bis 1890 verblieben, wo durch zu der Zurücknahme seiner Besatzung g die Verschiedenheit der Thronfolgeordnungen geben; am 26. IV. empfing Frankreich au in Holland und Luxemburg (nur in letzterem dem Umweg über Rußland die Mitteilung, Staat galt die lex Salica, vgl. den Hinweis daß Fürst Gortschakow die Zustimmur auf den Nassauischen Erbverein von 1783 Preußens zu einer in London abzuhaltender in Art. 71 der Wiener Kongreßakte; Re- Konferenz,,sur la base de la neutralisation nault-Descamps, a. a. O. S. 460) jene du grand-duché de Luxembourg, placé dorezum Ende gelangt, nachdem die Zugehörig-navant sous la garantie de l'Europe“ erhalten keit zum Deutschen Bunde bereits 1866 habe (Staatsarchiv Nr. 2795). Am 7. V. durch die Ereignisse dieses Jahres aufgehört zusammengetreten, kam die Konferenz be hatte (s. auch sub III).

Il sera tenu d'observer cette même neu. tralité envers tous les autres États.

Les Hautes Parties Contractantes s'en gagent à respecter le principe de neutralité stipulé par le présent Article.

sances signataires du présent Traité, à l'exception de la Belgique, qui est elle-même un Etat neutre."

reits am 11. an Hand eines englischen VerIII. Schon gelegentlich der belgischen tragsentwurfes zu der Lösung, die die kriege Revolution hatte Frankreich vergeblich ver- rischen Wolken am Himmel zu zerstreuen sucht, die Angliederung Luxemburgs,,,comme berufen war. Bekräftigte Art. I (s. Strupp. concession naturelle et légitime, qui lui était Documents I 333) die Personalunion mit due en retour de sa renonciation à la Bel- Holland, so bestimmte Art. II:,,Le Grandgique" zu erreichen. Hatte Luxemburg Duché de Luxembourg, dans les limites durch die vertragliche Regelung von 1839 déterminées par l'acte annexé aux Traite (s. Belgien) einen Gebietsverlust durch Ab- du 19 avril 1839 sous la garantie des Cours tretung seines wallonischen Gebiets an d'Autriche, de France, de la Grande-Bre Belgien erlitten, so war es doch staatsrecht- tagne, de Prusse et de Russie formera désor lich eher mit Gewinn aus der Umwälzungs- mais un État perpétuellement neutre. periode hervorgegangen, insofern, als König Wilhelm sich dazu bequemt hatte, die ersten Schritte zur endgültigen Bildung eines eigenen (sc. von Holland) unabhängigen Gemeinwesens (Eyschen 9) zu tun. Aber auf die Angliederungspläne Louis Philipps Ce principe est et demeure placé sous la ist Napoleon III., als es sich darum handelte, sanction de la garantie collective des PuisFrankreich für ,,Sadowa" eine Kompensation zu verschaffen, zurückgekommen. War es ihm nicht geglückt, durch einen Vertrag mit Preußen in den Besitz Belgiens zu Art. III erklärte im Hinblick auf die kommen, so versuchte er nun durch erfolg- Neutralisierung die Weiterunterhaltung von versprechende Verhandlungen mit Wil- Festungen für überflüssig:,,en conséquence, helm III. von Holland, Luxemburg für il est convenu d'un commun accord que la Frankreich zu gewinnen. Als hierüber ein ville de Luxembourg, considérée par le passé, preußisch-französischer Krieg in bedenk- sous le rapport militaire, comme forteresse liche Nähe gerückt zu sein schien (vgl. fédérale, cessera d'être une ville fortifiée." Wampach 140ff.), kam nach langen und Nur die zur Aufrechterhaltung der Ordnung äußerst schwierigen Verhandlungen ein Kon- erforderlichen Truppen sollte der Großherzog greß der Großmächte, Belgiens, Luxemburgs dort unterhalten dürfen; Preußen erklärte und Hollands in London zustande. Das sich (Art. IV) zur Räumung der Festung Problem, dessen Lösung die Kabinette der bereit, die von Luxemburg mit der VerGroßmächte beschäftigt hatte, nachdem die pflichtung, sie nie wieder herzustellen, zu Abtretung Luxemburgs von der Tages- schleifen war (Art. V). Art. VI enthält die ordnung abgesetzt war, ließ sich dahin deklaratorische Anerkennung der Auflösung präsizieren (vgl. Wampach 152):,,Comment des Deutschen Bundes (,,les Puissances concilier la nécessité dans laquelle se trouvait signataires du présent Traité constatent que la France d'obtenir une satisfaction hono- la dissolution de la Confédération germanique rable, avec le refus de la Prusse de consentir ayant également amené la dissolution des la moindre compensation. De part et d'autre liens qui unissaient le Duché de Limbourg

collectivement avec le Grand-Duché Luxembourg à la dite Confédération“).

de des chemins de fer, adhère à l'abrogation du régime de neutralité du Grand-Duché et IV. War Luxemburg politisch aus dem accepte par avance tous arrangements interZusammenhange mit den deutschen Staaten nationaux conclus par les Puissances alliées durch den Londoner Vertrag losgelöst worden, et associées relativement au Grand-Duché." so ist es (seit 1842) (vgl. besonders Vertrag Damit ist die Aufhebung der Zugehörigkeit vom 20./25. X. 1865 preuß. GS. 1866 Luxemburgs zum Zollverein und der EisenS. 207) doch bis zu dem für Deutsch- bahngemeinschaft inter partes des Verand unglücklichen Ausgange des Welt-sailler Vertrages vertraglich anerkannt. - wie es den Anschein haben könnte —, krieges Mitglied des deutschen Zollvereins Die geblieben. Ein weiteres wirtschaftliches hier als Tatsache behandelte Aufhebung der Bindeglied (mit politischer Ausstrahlung!) luxemburgischen Neutralisation durch den bildete die Eisenbahngemeinschaft, die (vgl. Versailler Vertrag (entsprechend Verträgen den Vertrag vom 11. XI. 1902 bei Fleisch- von St. Germain und Trianon), die auch von mann, Völkerrechtsquellen, 1905, S. 335 ff.) Autoren gelegentlich irrtümlich behauptet durch den Betrieb der Wilhelm-Luxemburg- wurde (Hatschek 62; Fauchille I 1, Eisenbahn seitens der Eisenbahngeneral- S. 713; besonders schief Poullet in seinem an den Völkerbund direktion Straßburg nach dem deutsch- Kommissionsbericht französischen Kriege (genau 1872) hergestellt [Zitat am Ende dieses Abschnitts, S. 585]: war. Art. II des Vertrages von 1902 verbot,, Les Puissances signataires (!) de la neuder deutschen Regierung, die Eisenbahn im tralité désarmée du Luxembourg en ont Kriegsfall zu irgendwelchen (näher aufgeführten) neutralitätswidrigen Handlungen zu gebrauchen.

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décidé, par le traité de Versailles (!!), l'abrogation"), ist juristisch unhaltbar, solange nicht die Mitvertragsparteien Holland, Bericht der V. Über die Stellungnahme Luxemburgs Rußland (das auch in dem V. Kommission des Völkerbundes [s. Zitat im Kriege von 1870/71 vgl. Loutsch 78ff. Im Weltkrieg ist am 1. bzw. 2. VIII. 1914 am Ende dieses Abschnitts] völlig übersehen Luxemburg von den deutschen Truppen wird) und Luxemburg selbst zugestimmt unter von dem Reichskanzler zugestandener haben. Luxemburg selbst hatte in seinem Verletzung des Völkerrechts (vgl. Rede vom Antrage vom 23. II. 1920, in dem es um seine 4. VIII, Strupp, Documents III 25) besetzt Aufnahme in den Völkerbund nachsuchte, worden, nachdem ein Telegramm Bethmann ausdrücklich die Zulassung beantragt:,,tout Hollwegs am 2. VIII. die militärischen Maß- | en conservant sa neutralité“, allerdings:,,sous nahmen Deutschlands als solche, zur Siche-la garantie de la Société des Nations" (vgl. rung der in unserem Betriebe befindlichen Documents de l'Assemblée 1920, Nr. 179; dortigen Eisenbahnen gegen Überfälle der dort auch über die entstandenen Zweifel, in Franzosen" bezeichnet (vgl. luxemburgisches welchem Umfange wegen seiner NeutraliGraubuch S. 4), ein Telegramm des Staats- sation Luxemburg als eventuelles Völkersekretärs von Jagow (a. a. O. S. 57) und eine bundsmitglied zu Leistungen nach Art. 16 des Bekanntmachung Kommandierenden der Pakte angehalten werden könnte). Generals des VIII. preuß. Korps französische einem späteren Schreiben hat es dann freilich Neutralitätsverletzungen sich bereit erklärt, im Falle seiner Zulassung vorausgegangene gegenüber Luxemburg als Besetzungsgründe die einschlägigen Bestimmungen seiner Verangegeben hatten (a. a. O. S. 6). Vgl. dazu die Rede des Ministers Eyschen in der luxemburgischen Deputiertenkammer vom 3. VIII. 1914 (a. a. O. S. 8ff.).

In

fassung auf legislatorischem Wege zu beseitigen (vgl. Société des Nations. Actes de la première assemblée, séances plénières, S. 610ff.), worauf die Zulassung zum Völkerbund am 16. XII. 1920 beschlossen worden ist (a. a. O. S. 586).

VI. Art. 40 des Versailler Friedens (Strupp, Documents IV 187) bestimmt: VII. Durch Vertrag vom 23. VII. 1921 ,,L'Allemagne renonce, en ce qui concerne le Grand-Duché de Luxembourg, au bénéfice (Strupp, Documents V 495) ist Luxemburg de toutes dispositions inscrites en sa faveur eine Zollunion mit Belgien eingegangen, von dans les Traités des 8 février 1842, 2 avril der Crokaert S. 207 sagt:,,Jamais, depuis 1847, 20/25 octobre 1865, 18 août 1866, 1830, les Chambres belges n'ont eu à ratifier 21 février et 11 mai 1867, 10 mai 1871, 11 juin une convention, œuvre exclusive de la diplo1872, 11 novembre 1902, ainsi que dans toutes matie belge, qui eût une importance aussi Conventions consécutives auxdits Traités. considérable. . . . L'union douanière . . . conL'Allemagne reconnaît que le Grand-stitue . . . l'objet capital du traité. Mais, Duché de Luxembourg a cessé de faire partie autour d'elle se groupent une série de disdu Zollverein allemand à partir du 1er janvier positions qui contribuent à reserver davan1919, renonce à tous droits sur l'exploitation' tage les liens qui unissent les deux États

contractants. C'est ainsi que l'accord règle | Peru und Chile Waffen und Munition plusieurs problèmes d'ordre monétaire, ferro- Montevideo nach Valparaiso gebracht. viaire, intellectuel, consulaire, agricole et seiner Rückreise wurde es in dem Peruz métallurgique, qui sont d'une importance schen Hafen Callao beschlagnahmt capitale. Des relations constantes et essentielles des deux pays, il n'est donc rien qui échappe au contrôle de ce traité. Dans l'aire de ses diverses stipulations, tout semble avoir été prévu pour assurer le rapprochement, la solidarité et la collaboration intime des deux nations."

Siehe zur Kollektivgarantie das Stichwort,, Garantie", ferner,,Neutralisation", ,,Völkerbund",,,Belgien".

Literatur:

wegen Beförderung von Konterbande Peruanischen Prisengericht verurs Deutschland protestierte dagegen mit Eri der,,Luxor" wurde freigegeben.

Die ältere Theorie stand vielfach auf d Standpunkt der sog. ,,einheitlich Reise", d. h. sie betrachtete die Reise Konterbande führenden Schiffes von sein Auslaufen aus dem Hafen, in dem es Ware geladen hat, bis zu seiner Rück dahin als einen Akt; dementsprechend Urkunden: Das Orangebuch Ministerie van die Beschlagnahme solcher Schiffe auch buitenlandsche zaken. Diplomatieke be- Löschung der Konterbande, also auf scheiden betreffende de Limburg-Luxem- Rückreise zulässig. In neuerer Zeit burgsche aangelegenheden 1866-1867, diese Auffassung in Theorie und Praxis 's Gravenhage 1868;. sodann Staatsarchiv gelehnt und anerkannt, daß die Wegna XIII zur luxemburgischen Frage von 1867; eines Schiffes nur dann gerechtfertigt ferner das amtliche Graubuch: Ministère d'État, direction générale des affaires étrangères, neutralité du grand-duché pendant la guerre de 1914-1918, 1919. Zu I-V: Alle Lehrbücher; besonders Fauchille I 1, Nr. 365, S. 713; von Monographien: Eyschen, Das Staatsrecht des Großherzogtums Luxemburg, 1910, (auch RDIC. I, 2e série, 5ff.). Loutsch,

wenn es sich,,in delicto“ befindet, ¿ wenn es zwischen dem Verlassen des Ha resp. der neutralen Gewässer, von wo est der Bannware kommt und dem feindic Bestimmungsort abgefaßt wird; ist es a nach Löschung der Konterbande auf Rückreise oder Weiterreise, so kann es mehr noch nachträglich quasi zur S weggenommen werden. Denn der k führende Staat hat nicht ein Strat gegenüber dem neutralen Schiff, sunt nur das Recht, die Zuführung von K bande mit Gewalt zu verhindern; be sich auf einem Fahrzeug keine Kriegsk bande, so fehlt jeder Grund für den k führenden Staat, das Schiff wegzunch In diesem Sinne hat auch die Lond Deklaration (Art. 38) die Frage schieden. Eine Ausnahme gilt nach engi amerikanischer Praxis nur für Schiffe. mit gefälschten Papieren fahren.

Le grand-duché de Luxembourg, 1919. Mettgenberg in ZV. 1920, S. 20 ff. Monnier, L'état actuel de la question de Luxembourg, 1920. Nothomb, Histoire du grand-duché de Luxembourg, 1916. Nippold, Die Verletzung der Neutralität Luxemburgs und Belgiens, 1920.- Rothan, L'affaire du Luxembourg, 1882. Ruppert, Le grand-duché de Luxembourg dans ses relatives internationales, 1892. Servais, Le grand-duché de Luxembourg et le traité de Londres, 1879. Van den Stein, L'invasion du grand-duché de Luxembourg, 1916. Wampach, Le Luxembourg neutre, 1900 (Hauptwerk). Derselbe, Le grandduché de Luxembourg et l'invasion alleDie Beschlagnahme des ,,Luxor" mande, 1915. — The binding effect upon demnach zweifellos nicht gerechtfertigt, the german Empire of the treaty of London von der peruanischen Regierung vorgebract of 1867 neutralizing Luxemburg, AJ. 1915, Argumentation, daß das Schiff zwar S. 948 ff. X., The Hague conventions in flagranti, aber in delicto genommen werde and the neutrality of Belgium and Luxem-sei, ist sinnlos. burg, AJ. 1915, S. 959.

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Zu VI insbesondere: Calmes, Der Zollanschluß
des Großherzogtums Luxemburg an
Deutschland, 1919. Widung, Der An-
schluß des Großherzogtums Luxemburg an
das Zollsystem Preußens und der übrigen
Staaten des Zollvereins, 1912.
Zu VII: Crokaert, Les dispositions générales
de l'accord belgo-luxembourgeois RDIC.,
3e série III, 1922, S. 203 ff. Strupp.

Luxor, Fall des.

Das Hamburger Schiff,,Luxor" hatte

Literatur:

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Im Jahre 1879 während des Krieges zwischen Lynchfall s. Rex v. Lynch (im Nachtre

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