O Vater, find's, wenn du das himmelvolle Gefühl Entflamm' und beflügle Nach diesen Augenblicken deiner Erbarmungen! Feuereifer und Rache mir ! In die Wunden deiner Hände legt' ich meine Finger nicht; In die Wunde deiner Seite Legt' ich meine Hand nicht! Aber du bist mein Herr und mein Gott! Klopstock. Die Cantate. § 48. Die Cantate ist im Grunde Nichts, als eine ausdrücklich für die musikalische Composition bestimmte und demgemäß den Bedürfnissen der Tonkunft angepaßte Ode geistlichen oder weltlichen Inhalts; doch werden bisweilen auch oden- oder hymnenartige, namentlich in wechselnden Rythmen sich bewegende Dichtungen Cantaten genannt, ohne jenem Zwecke dienstbar gemacht zu sein. 味 Der Oftermorgen. eilig weht es in den Hainen! Unser Osterfest erwacht! Seines Tages Lichterscheinen Doch der Sehnsucht Thränen fallen, Laß uns zu den Gräbern wallen, Kämpft noch mit dem Geist der Nacht. Wo geliebte Herzen ruh'n! Der Dithyrambus. § 49. Auch der Dithyrambus, bei den Griechen ein Gesang zu Ehren des Bacchus, dient nur einer einzelnen Gruppe aus dem Darstellungskreise der Ode, der Darstellung des trunkenen Lebensgenusses, namentlich der geselligen Freuden, und zwar auf der höchsten, eben an Trunkenheit grenzenden Stufe der Begeisterung und Ungebundenheit, im Gegensahe zu dem griechischen Skolion, einem häufig durch ungewöhnliches Metrum sich auszeichnenden Rundgefange, und dem gewöhnlichen Tafel- oder Trinkliede. Nicht einheimischen Wein bietet mir an, welcher die Lippen nur A. W. Schlegel. Mädchen entsiegelten, Brüder! die Flaschen; Skolion. (Bloß ein kurzes Trinklied.) Auf! eh' die moosigen Hügel uns winken, Wonne von rosigen Lippen zu trinken ; Locken und Becher von Rosen umglüht. Huldigung Allem, was jugendlich blüht! |