Laufen kann im Sonnenschein Wie's nach Allem hascht und strebt! Und das Hälmchen in dem Nied, Und wie wird die Freude sein In der Sommernacht, Wenn der Mond mit güldnem Schein Ihm entgegenlacht! Freue dich, mein liebes Kind! Wer sich freuen kann, Ift, sobald er nur beginnt, Schon ein bess'rer Mann! Hoffmann von Fallersleben. Kindergottesdienst. Es läuten zur Kirche die Glocken, Sind noch für die Kirche zu klein, Hat jedes ein Buch sich genommen Und hält es verkehrt auf dem Schooß, Draus fingen die Schelme, die frommen, Singt immer, ihr Kindlein, es dringet Ein Herz ohne Falsch wie die Tauben Und lesen die Schrift mit Verstand, vom Gezänke der Brüder Was ist er? ein kindisches Lallen, Ein Hauch in des Ewigen Ohr! Karl Gerok. Dem Knäblein eines Freundes. Wie du auf den Wogen des Daseins dich wiegst, Und wenn sie dir winken, erquick' dich ihr Glanz! Es werden dich donnernde Stürme umtosen, Du winde dir Schmerzen und Freuden zum Kranz! Das Banner der Ehre, hoch sollst du es halten, Trotz der Verleumdung und Nattergezisch, Und wie sich dein Leben auch möge gestalten, Blank halte die Ehre, das Herz halte frisch! Kühn wirf dich in's Leben und schlinge den Reigen Mit blühender Wange und lächelndem Mund! Doch fliehe das Lager der Lauen und Feigen Und schließe mit ehrlichen Herzen den Bund! Dann wirst du die Fülle des Lebens erschauen, Dann wirst du das Walten der Gottheit verstehn; |