Ich feile; wohl zerfeil ich dann Und flugs, wie nur der Handel still, Das kleine Füßchen tritt und tritt; Da denk ich mir das Wädchen, 15 20 Das Strumpfband denk ich auch wohl mit, guster Ich schenkt's dem lieben Mädchen. Und nach den Lippen führt der Schaß 25 Das allerfeinste Fädchen. O wär ich doch an seinem Plaz, Wie küßt' ich mir das Mädchen! 9. An den Mond Füllest wieder Busch und Thal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Ueber mein Geschick. 5 10. Auf dem See Und frische Nahrung, neues Blut Und Berge, wolkig himmelan, Aug, mein Aug, was sinkst du nieder? Auf der Welle blinken Rings die türmende Ferne; 11. Mignon Kennst du das Land, wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin 5 Möcht' ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn! Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Was hat man dir, du armes sind, gethan? Kun Dahin! Dahin Möcht' ich mit dir, o mein Beschüßer, ziehn. Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Dahin! Dahin Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn! ΙΟ 12. Dieselbe Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt Von aller Freude, Seh ich ans Firmament Nach jener Seite. Ach, der mich liebt und kennt, 5 82 Lieder und Balladen Es schwindelt mir, es brennt entrails Nur wer die Sehnsucht kennt, 13. Dieselbe So laßt mich scheinen, bis ich werde; Dort ruh ich eine kleine Stille, Und jene himmlischen Gestalten, Zwar lebt' ich ohne Sorg und Mühe, 14. Harfenspieler Wer sich der Einsamkeit ergiebt, Ach, der ist bald allein; Ein jeder lebt, ein jeder liebt Und läßt ihn seiner Pein. |