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V. Lieder und Balladen

1. Borklage

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Cool & prosave

Wie nimmt ein leidenschaftlich Stammeln emotional

Geschrieben sich so seltsam aus!

Nun soll ich gar von Haus zu Haus

Die losen Blätter alle sammeln.

Was eine lange, weite Strecke

Im Leben von einander stand,
Das kommt nun unter Einer Decke
Dem guten Leser in die Hand.

Doch schäme dich nicht der Gebrechen,
Vollende schnell das kleine Buch;
Die Welt ist voller Widerspruch,
Und sollte sich's nicht widersprechen?

ΙΟ

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2. Erster Verlust

Ach, wer bringt die schönen Tage,
Jene Tage der ersten Liebe,

Ach, wer bringt nur eine Stunde
Jener goldnen Zeit zurück!

vine

Einsam nähr ich meine Wunde,
Und mit stets erneuter Klage
Traur ich ums verlorne Glück.

Ach, wer bringt die schönen Tage,
Jene holde Zeit zurück!

3. Nachgefühl

Wenn die Reben wieder blühen,
Rühret sich der Wein im Fasse;
Wenn die Rosen wieder glühen,
Weiß ich nicht, wie mir geschieht.

Thränen rinnen von den Wangen,
Was ich thue, was ich lasse;
Nur ein unbestimmt Verlangen
Fühl ich, das die Brust durchglüht.

Und zulezt muß ich mir sagen,
Wenn ich mich bedenk und fasse,
Daß in solchen schönen Tagen
Doris einst für mich geglüht.

4. Der Musensohn

Durch Feld und Wald zu schweifen,
Mein Liedchen wegzupfeifen,
So geht's von Ort zu Ort!
Und nach dem Takte reget,
Und nach dem Maß beweget
Sich alles an mir fort.

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IO

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Ich kann sie kaum erwarten,
Die erste Blum im Garten,

Die erste Blüt am Baum.

Sie grüßen meine Lieder,

Und kommt der Winter wieder,
Sing ich noch jenen Traum.

Ich sing ihr in der Weite, Fren

Auf Eises Läng' und Breite,

Da blüht der Winter schön!

Auch diese Blüte schwindet,

Und neue Freude findet

Sich auf bebauten Höhn. ail tricker

Denn wie ich bei der Linde

Das junge Völkchen finde,

Sogleich erreg ich sie.

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Der stumpfe Bursche bläht_sich, A......

Das steife Mädchen dreht sich

Nach meiner Melodie.

Ihr gebt den Sohlen Flügel Sol

Und treibt durch Thal und Hügel

Den Liebling weit von Haus.
Jhr lieben holden Musen,
Wann ruh ich ihr am Busen
Auch endlich wieder aus?

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7. Glückliche Fahrt

Die Nebel zerreißen,

Der Himmel ist helle

Und Aeolus löset
Das ängstliche Band.
Es säufeln die Winde,
Es rührt sich der Schiffer.
Geschwinde! Geschwinde!
Es theilt sich die Welle,
Es naht sich die Ferne;
Schon seh ich das Land!

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le

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ΙΟ

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of H. Cos
* A
Sally in

Es ist doch meine Nachbarin
Ein allerliebstes Mädchen!
Wie früh ich in der Werkstatt bin,
Blick ich nach ihrem Lädchen.de

Zu Ring und Kette poch ich dann
Die feinen goldnen Drähtchen.
Ach, denk ich, wann, und wieder, wann
Ist solch ein Ring für Käthchen?

Und thut sie erst die Schaltern auf,
Da kommt das ganze Städtchen,
Und feilscht und wirbt mit hellem Hauf
Ums Allerlei im Lädchen.

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ΙΟ

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