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skull and skeleton were enclosed in a coffin and placed in the ducal vault where they are now resting by the side of Goethe's remains.

1. Beinhaus, charnel-house, such as are still found in old cemeteries and near old churches in Germany.

18. Gebild, compare Goethe's account of Raphael's skull in the closing chapter of his Italienische Reise: "Ein wahrhaft wundersamer Anblick! Eine so schön als nur denkbar zusammengefasste und abgerundete Schale... Ich konnte mich von dem Anblick nicht losreissen."

31. mehr gewinnen, compare Wanderjahre (XVIII, 167): "Das Höchste was der Mensch zu erreichen fähig ist: dass er sich selbst für das Beste halten darf, was Gott und Natur hervorgebracht haben, ja, dass er auf dieser Höhe verweilen kann, ohne durch Dünkel und Selbstheit wieder ins Gemeine gezogen zu werden."

32. Gott-Natur, how Goethe understood this term which describes the two manifestations of the one being, becomes clear in the following poem, p. 144, 1. 17:

Ihm ziemt's die Welt im Innern zu bewegen,

Natur in sich, sich in Natur zu hegen.

33. fie, not er. Das Feste, compare Faust I, Prolog im Himmel:
Das Werdende, das ewig wirkt und lebt,
Umfaß euch mit der Liebe holden Schranken,
Und was in schwankender Erscheinung schwebt,
Befestiget mit dauernden Gedanken.

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Sprüche in Prosa, 912: Grundeigenschaft der 'lebendigen Einheit': sich zu trennen, sich zu vereinen, sich ins Allgemeine zu ergehn, im Besonderen zu beharren, sich verwandeln, sich zu specificiren, und wie das Lebendige unter tausend Bedingungen sich darthun mag, hervorzutreten und zu verschwinden, zu solidesciren und zu schmelzen, zu erstarren und zu fliessen, sich auszudehnen und sich zusammenzuziehen. Weil nun alle diese Wirkungen im gleichen Zeitmoment zugleich vorgehen, so kann alles und jedes zu gleicher Zeit eintreten. Entstehen und Vergehen, Schaffen und Vernichten, Geburt und Tod, Freud und Leid, alles wirkt durcheinander in gleichem Sinn und gleicher Masse, deswegen denn auch das Besonderste, das sich ereignet, immer als Bild und Gleichnis des Allgemeinsten auftritt."

19. Proömion

This poem, which was written in 1816 and first published in 1817, stands as an introduction to a number of Goethe's most thoughtful and difficult poems which appear under the head Gott und Welt in his collected works. According to the first strophe the poet speaks in the following verses as a prophet in the name of God. 1. sich selbst erschuf = causa sui, compare Faust I, 3440 ff.: Faßt und erhält er nicht

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8. gleicht, i.e., not God himself, compare 'Gleichnis' in line 10. 10. Gleichnis, compare Faust II:

Alles Vergängliche

Ist nur ein Gleichnis.

13. Du zählst nicht mehr, ¿.e., you have no further need for the process of analyzing thinking.

14. ist Unermeßlichkeit, compare Vermächtnis, p. 147, l. 30:

Im Augenblick ist Ewigkeit.

15-20. The conception of an extramundane God, who is not earnestly concerned about nature, but treats it as a plaything, was always antagonistic to Goethe's thinking. If there is such a thing as philosophical monism, it was certainly attained by Goethe, who succeeded in finding a higher unity for the old traditional dualism of mind and matter.

18. Natur in sich, compare 'Gott-Natur' in Bei Betrachtung von Schillers Schädel.

20. seinen Geist, compare Gespräche mit Eckermann, Feb. 23, 1831: "Ich frage nicht, ob das höchste Wesen Verstand und Vernunft habe, sondern ich fühle: es ist der Verstand, die Vernunft selber. Alle Geschöpfe sind davon durchdrungen und der Mensch hat davon so viel, dass er Teile des Höchsten erkennen kann.” 21. Im Innern, compare the note to Römische Elegien VII, 5.

20. Eins und Alles

Written 1821 and first published 1823 in Zur Naturwissenschaft überhaupt II, 1. The title of the poem is a translation of the Greek ev κal Tâv, an idea which may have been transmitted to

Goethe by Herder, who speaks in one of his earliest writings of the Alles-Eins (Lebensbild I, 3,

366).

1-6. Hildebrand, Grimm's Wb. IV, 3522, remarks on this strophe: "Indem also das Ich, das eben sonst im Genuss sich sucht, gerade entgegengesetzt sich selbst aufgibt und hingibt (an das Ganze), findet es vielmehr Alles was es suchte mit höchstem Genuss."

7. Weltseele. Although Goethe may have had the conception of the 'Weltseele' from Herder, who uses it in his essay on Shakespeare (Von deutscher Art und Kunst, 1773), it is more probable that the use of the word is due here to the influence of Schelling's book Von der Weltseele, 1798, which Goethe studied soon after it was published. See Briefe an Knebel I, 195.

8-9. Compare Wiederfinden, p. 117, l. 39:

Allah braucht nicht mehr zu schaffen,

Wir erschaffen seine Welt,

and Schiller XI, 410: "nach dem Höchsten soll er (der Deutsche) streben, er verkehrt mit dem Geist der Welten."

10-12. In this struggle with the 'Weltgeist' we are aided by good spirits in whose existence Goethe fully believed.

13-24. With this description of the activity of the 'Weltgeist' compare the description of the activity of the Mothers in Faust II, 6287 ff.:

and 6427 ff.:

Gestaltung, Umgestaltung
Des ewigen Sinnes, ewige Unterhaltung
Umschwebt von Bildern aller Kreatur,

In eurem Namen, Mütter, die ihr thront
Im Grenzenlosen, ewig einsam wohnt,
Und doch gesellig, Euer Haupt umschweben
Des Lebens Bilder, regsam, ohne Leben.
Was einmal war, in allem Glanz und Schein,
Es regt sich dort, denn es will ewig sein.

14. zum Starren, compare Faust II, 6271 ff.:

Doch im Erstarren such ich nicht mein Heil,

Das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil,
Wie auch die Welt ihm das Gefühl verteure,
Ergriffen fühlt er tief das Ungeheure.

See also the editor's Beiträge zur Erklärung von Faust II in

Americana Germanica II.

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23-24. Compare Selige Sehnsucht, p. 112, l. 17:

Und so lang du das nicht hast,

Dieses Stirb und werde,

:

Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

21. Vermächtnis

First printed 1829 at the close of the second book of the Wanderjahre. Goethe read the poem to Eckermann on Feb. 12, 1829, and remarked: "Ich habe dieses Gedicht als Widerspruch der Verse: 'Denn alles muss zu nichts zerfallen, Wenn es im Sein beharren will,' geschrieben, welche dumm (?) sind und welche meine berliner Freunde, bei Gelegenheit der naturforschenden Versammlung, zu meinem Aerger in goldnen Buchstaben ausgestellt haben." Concerning the title Vermächtnis, compare Zahme Xenien (II, 344): ,,Was ist denn deine Absicht gewesen,

Jetzt neue Feuer anzubrennen ?"
Diejenigen sollens lesen,

Die mich nicht mehr hören können.

His old antipathy against writing had, therefore, left him toward the end of his life, and he was greatly concerned that the truths which he had to proclaim should be handed down to posterity. Hence the Vermächtnis, his legacy to posterity, in which he sums up the chief results of the experience and thought of a long life. See also the poem Lebensgenuss (II, 273):

Ich scheine mir an feinem Ort,

Auch Zeit ist keine Zeit,

Ein geistreich-aufgeschlossnes Wort
Wirkt auf die Ewigkeit.

1-2. Concerning the contradiction of these lines and the last lines of the precedng poems, see note to 'Widerspruch' in Vorklage, P. 73, 1. 11.

5. lebendigen. 'Sein,' therefore, is not identical with matter, but means matter and energy.

6. fdmidt, compare κοσμεῖν and κόσμος.

7. Compare Sprüche in Prosa, 922: "In den Wissenschaften ist es höchst verdienstlich, das unzulängliche Wahre, was die Alten schon

besessen, aufzusuchen und weiterzuführen." See also D. u. W.: "Schon damals hatte sich bei mir eine Grundmeinung festgesetzt . . . Es war nämlich die: bei allem was uns überliefert, besonders aber schriftlich überliefert werde, komme es auf den Grund, auf das Innere, den Sinn, die Richtung des Werkes an; hier liege das Ursprüngliche, Göttliche, Wirksame, Unantastbare, Unverwüstliche, und keine Zeit, keine äussere Einwirkung noch Bedingung könne diesem innern Urwesen etwas anhaben."

8. Geisterschaft. The brotherhood of noble minds was one of the great aims of the 18th century; compare Herder, preface to his Ideen: "dies unsichtbare Commercium der Geister und Herzen ist die einzige und grösste Wohlthat der Buchdruckerei,” and Schiller, in a letter to Körner (May 7, 1785): "Verbrüderung der Geister ist der unfehlbarste Schlüssel zur Weisheit. Einzeln können wir nichts." See Hildebrand in Grimm's Wb. under 'Geist,' 28d.

10. Weisen. Kopernikus, the discoverer of the great laws of the universe, which Goethe praised in the preceding strophe. II. ihr, refers to 'Erde' in 'Erdensohn.'

13-18. From the great universe about us we are to turn to the great universe within us:

Ist nicht Kern der Natur

Menschen im Herzen?

14. Centrum, compare Mittelpunkt in Wanderers Sturmlied, p. 64, 1. 21, and Zur Naturwissenschaft im Allgemeinen (XXXIV, 129): "In dem menschlichen Geiste, sowie im Universum, ist nichts oben oder unten; alles fordert gleiche Rechte an einen gemeinsamen Mittelpunkt, der sein geheimes Dasein eben durch das harmonische Verhältnis aller Teile zu ihm manifestirt."

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17-18. Compare Sprüche in Prosa, 655: "Pflicht; wo man liebt was man sich selbst befiehlt." The discoverer of this law of the moral world is Kant.

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19. Not until we have found this inner centre can we trust our senses. Compare Herder, Ideen II, 224: 'wer seinen Sinnen nicht traut, ist ein Thor," and Goethe, Sprüche in Prosa, 557: "Die Sinne trügen nicht, aber das Urteil trügt." See also Sprüche in Prosa, 760.

23. sicher wie geschmeidig = fest und doch nachgiebig.

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