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61. entkörpert, the same word is used by young Schiller in his poem, Laura am Klavier.

65-66. Compare F. Schlegel, Athenäum 12, 73: "Jeder gute Mensch wird immer mehr und mehr Gott. Gott werden, Mensch sein, sich bilden, sind Ausdrücke, die einerlei bedeuten," and Hölderlin, Hyperion: "Der Mensch ist aber ein Gott, sobald er Mensch ist."

67-70. Compare Vorklage, p. 73, and note to the word 'Widerspruch.'

70. das Recht zu irren, compare Sprüche in Prosa, 957, quoted above.

76. Leben, compare his philosophic definition of life, Sprüche in Prosa, 1028: "Das Höchste, was wir von Gott und der Natur erhalten haben, ist das Leben, die rotirende Bewegung der Monas um sich selbst, welche weder Rast noch Ruhe kennt; der Trieb, das Leben zu hegen und zu pflegen, ist einem jeden unverwüstlich eingeboren, die Eigentümlichkeit desselben jedoch bleibt uns und andern ein Geheimniss."

77. Propheten, compare Mahomets Gesang, p. 28.

78. Viel denken, compare Logau III, 1, 43:

Viel gedenken, wenig reden, und nicht leichtlich schreiben. 78. mehr empfinden, compare Rhein und Main (II, 418): Erst Empfindung, dann Gedanken,

Erst ins Weite, dann zu Schranken,

and Vermächtnis, p. 147, 1. 41:

Denn edlen Seelen vorzufühlen

Ist wünschenswertester Beruf.

79. wenig Reden, compare W. von Humboldt, Ansichten über Aesthetik, 84: "Goethe würde gern die Worte entbehren, wenn er eine andre Sprache kennte, das auszudrücken, was er in der Seele trägt."

So. This and the following epigrams treat of the poet and of poetry. Compare note to Vorklage, p. 73.

88-91. Compare Goethe's letter to Zelter, Oct. 14, 1821: "Ich hoffe, man wird nach und nach das Gelegenheitsgedicht ehren lernen, an dem die Unwissenden, die sich einbilden, es gäbe ein unabhängiges Gedicht, noch immer nirgeln und nisseln." See also the introduction to the 10th book of D. u. W.

96-97. Compare Goethe's letter to Herder of July, 1772: "Es ist alles nur gedacht. Emilia Galotti ist auch nur gedacht."

Schiller, Der Genius:

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Wiederholen zwar kann der Verstand, was da schon gewesen, etc. Faust II, 4917 ff.:

Daran erkenn ich den gelehrten Herrn!

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Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr sei nicht wahr. 102-103. Compare Pope, Essay on Criticism, 116, 17:

These leave the sense, their learning to display,
And those explain the meaning quite away,

and Gellert V, 69 (Klee): "Ist es das erstemal, dass man einer Wahrheit geschadet hat, weil man sie zu deutlich machen wollte, da sie sich doch mehr empfinden als beweisen lässt?"

105. Original. Compare Hildebrand, Beiträge, 151: 'Original bedeutet hier: wie eben erst aus dem Schosse der Natur entsprungen (Lat. origo, Ursprung), noch unberührt von allen Trübungen der Welt. Es ist eigentlich der Kern des Geniewesens, der darin ausgesprochen ist: Bruch mit aller Ueberlieferung, die im Menschenwesen das von Gott und Natur Gewollte entartet und verzerrt zeigt, und Anfang eines neuen Lebens ganz von vorn, aus dem ‘Ursprung' des Lebens heraus." See also Goethe, Die Originalen (II, 259):

Ein Quidam sagt: „Ich bin von keiner Schule;
Kein Meister lebt, mit dem ich buhle;

Auch bin ich weit davon entfernt,

Daß ich von Toten was gelernt.“

Das heißt, wenn ich ihn recht verstand:

„Ich bin ein Narr auf eigne Hand.“

III. How far Goethe is himself 'Ueberlieferung' is explained in the following epigram.

122. Compare Gespräche mit Eckermann, 12. Mai 1825: "Wenn ich sagen könnte, was ich alles grossen Vorgängern und Mitlebenden schuldig geworden bin, so bliebe nicht viel übrig."

124–127. Compare note to Wonne der Wehmut, p. 56:

128-136. Compare Hildebrand, Beiträge, 277 ff.: "Für Goethen wurde das ein bestimmender Grundzug, ich möchte sagen, ein Grundstein des ganzen Baues seiner eigenartigen Gedankenwelt,

dass für den Dichter, wie für den thätigen Menschen überhaupt, das Bewusstsein, wie es der Zeitgeist hegte und pflegte als Hauptziel (wie jetzt eigentlich wieder) vielmehr das Haupthemmnis des Gedeihens sei." Compare also Schiller, Ueber naive und sentimentalische Dichtkunst: "Naiv muss jedes Genie sein, oder es ist keins;" and in his letters to Goethe he says (Aug. 23, 1794): "Die Philosophie kann blos zergliedern, was ihr gegeben wird, aber das Leben selbst ist nicht Sache des Analytikers, sondern des Genies, welches unter dem dunkeln aber sichern Einfluss reiner Vernunft nach objectiven Gesetzen verbindet." Jan. 2, 1798, he writes to Goethe: "Sie sind wirklich, so lange Sie arbeiten, im Dunkeln, und das Licht ist bloss in Ihnen; und wenn Sie anfangen zu reflectiren, so tritt das innere Licht von Ihnen heraus." It is for this reason that Goethe calls himself a 'Nachtwandler' while composing his poetry: "da ich dieses Werkchen (Werther) ziemlich unbewusst, einem Nachtwandler ähnlich, geschrieben hatte" (XXII, 132).

137-138. This is the best advice to the reader and to the interpreter of Goethe. Compare Hamann's advice to Herder, Lebensbild I, 2, 32: "Denken Sie weniger und leben Sie mehr." See also Tasso:

Das Leben lehret jedem, nur was er sei.

139-150. Concerning the deep interest which Goethe took in America, see the editor's essay Amerika in der deutschen Dichtung in Forschungen zur deutschen Philologie, Festgabe für Rudolf Hildebrand, Leipzig, 1894. This interest was increased by the journey to America of Prince Bernhard, the youngest son of Duke Karl August. There is no question in my opinion that the description of Prince Bernhard's journey (published 1828), which Goethe read in manuscript, had its influence upon the composition of the last act of the Second Part of Faust. The picture of American life, which Goethe gives in the following poem written in celebration of Bernhard's return, Sept. 15, 1826, corresponds in many respects to the vision of a future humanity of the dying Faust:

An Herzog Bernhard von Weimar

Am 15. September 1826

Das Segel steigt, das Segel schwillt!
Der Jüngling hat's geträumt,

Nun ist des Mannes Wunsch erfüllt,
Noch ist ihm nichts versäumt.

So geht es in die Weite fort
Durch Wellenschaum und Strauß;
Kaum sieht er sich am fremden Ort,
Und gleich ist er zu Haus.

Da summt es wie ein Bienenschwarm, Man baut, man trägt herein;

Des Morgens war es leer und arm,
Um abends reich zu sein.

Geregelt wird der Flüsse Lauf
Durch kaum bewohntes Land,
Der Felsen steigt zur Wohnung auf,
Als Garten blüht's im Sand.

Der Reisefürst begrüßt sodann,
Entschlossen und gelind,
Als Bruder jeden Ehrenmann,
Als Vater jedes Kind;
Empfindet, wie so schön es sei
Im frischen Gottesreich;

Er fühlt sich mit dem Wackern frei
Und sich dem Besten gleich.

Scharfsichtig Land und Städte so
Weiß er sich zu beschaun;
Gesellig auch, im Tanze froh,
Willkommen schönen Fraun;
Den Kriegern ist er zugewöhnt,
Mit Schlacht und Sieg vertraut;
Und ernst und ehrenvoll ertönt
Kanonendonner laut.

Er fühlt des edlen Landes Glück,
Ihm eignet er sich an,

Und hat bis heute manchen Blick
Hinüberwärts gethan.

Dem aber sei nun, wie's auch sei,
Er wohnt in unserm Schoß!.
Die Erde wird durch Liebe frei,

Durch Thaten wird sie groß.

142. Keine Basalte, this mistaken view of Goethe's was due to the imperfect knowledge at the time of the geological formations of the United States. The supposed absence of basalt on this continent seemed to the poet a confirmation of his own theory concerning the origin of the formation of the crust of the earth. Concerning his opposition to the theory of Vulcanism, see also Faust II, 10070 ff., and Zahme Xenien (II, 392):

Wie man die Könige verletzt,

Wird der Granit auch abgesetzt

Und Gneiß, der Sohn ist nun Papa!
Auch dessen Untergang ist nah:
Denn Plutos Gabel drohet schon
Dem Untergrund Revolution;
Basalt, der schwarze Teufelsmohr,
Aus tiefster Hölle bricht hervor,
Zerspaltet Fels, Gestein und Erden,
Omega muß zu Alpha werden.

Und so wäre denn die liebe Welt
Geognostisch auch auf den Kopf gestellt.

145. Unnüßes Erinnern, directed against the reactionary tendencies of the Romanticists.

150. A reference to the poor German fiction of the time.

18. Bei Betrachtung von Schillers Schädel Written, according to the manuscript, in September, 1826; first printed 1829 at the close of the third book of Wilhelm Meisters Wanderjahre. Schiller's remains had been placed at the time of his death in the vault of the ‘Jacobuskirche' at Weimar, and when in 1826 the vault was emptied the poet's skull was discovered and sent to Goethe for identification. He recognized it at once by its formation, and on Sept. 17, 1826, it was deposited with due solemnity in the pedestal of Dannecker's famous bust of Schiller at the Weimar library. See Schwabe, Schillers Beerdigung. Goethe had also the rest of Schiller's skeleton gathered, and Dec. 26, 1827,

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