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Wär' ich Affe sogleich
Boll neckender Streich';
Hätt' was dich verdrossen,
So macht' ich dir Possen.
Wär' ich Affe sogleich
Voll neckender Streich'.

Wär' ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav;
Hätt' Augen wie's Lüchschen
Und Listen wie's Füchschen.
Wär' ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav.

Was alles ich wär',
Das gönnt' ich dir sehr;
Mit fürstlichen Gaben,
Du solltest mich haben.
Was alles ich wär',
Das gönnt' ich dir sehr.

Doch bin ich, wie ich bin,
Und nimm mich nur hin!
Willst du beßre besigen,
So laß dir sie schnitzen.
Ich bin nun, wie ich bin:
So nimm mich nur hin!

Der Goldschmiedsgesell.

Es ist doch meine Nachbarin

Ein allerliebstes Mädchen!

Wie früh ich in der Werkstatt bin,

Blick' ich nach ihrem Lädchen.

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Zu Ring und Kette poch' ich dann
Die feinen goldnen Drähtchen.

Ach, denk' ich, wann, und wieder, wann
Ist solch ein Ring für Käthchen?

Und tut sie erst die Schaltern auf,
Da kommt das ganze Städtchen
Und feilscht und wirbt mit hellem Hauf
Ums Allerlei im Lädchen.

Ich feile; wohl zerfeil' ich dann
Auch manches goldne Drähtchen.
Der Meister brummt, der harte Mann!
Er merkt, es war das Lädchen.

Und flugs, wie nur der Handel still,
Gleich greift sie nach dem Rädchen.
Ich weiß wohl, was sie spinnen will:
Es hofft das liebe Mädchen.

Das kleine Füßzchen tritt und tritt;
Da denk ich mir das Wädchen,

Das Strumpfband denk ich auch wohl mit,
Ich schenkt's dem lieben Mädchen.

Und nach den Lippen führt der Schatz
Das allerfeinste Fädchen.

wär' ich doch an seinem Play,

Wie küßt' ich mir das Mädchen!

Antworten bei einem gesellschaftlichen Fragespiel.

Die Dame.

Was ein weiblich Herz erfreue

In der klein- und großen Welt?
Ganz gewiß ist es das Neue,
Deffen Blüte stets gefällt.

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Doch viel werter ist die Treue,
Die, auch in der Früchte Zeit,
Noch mit Blüten uns erfreut.
Der junge Herr.

Paris war in Wald und Höhlen
Mit den Nymphen wohl bekannt,
Bis ihm Zeus, um ihn zu quälen,
Drei der Himmlischen gesandt.
Und es fühlte wohl im Wählen,
In der alt- und neuen Zeit,
Niemand mehr Verlegenheit.

Der Erfahrene.

Geh den Weibern zart entgegen:
Du gewinnst sie, auf mein Wort!
Und wer rasch ist und verwegen,
Kommt vielleicht noch besser fort.
Doch wem wenig dran gelegen
Scheinet, ob er reizt und rührt,
Der beleidigt, der verführt.

Der Zufriedene.

Vielfach ist der Menschen Streben,

Ihre Unruh, ihr Verdrußz;

Auch ist manches Gut gegeben,
Mancher liebliche Genuß.

Doch das größte Glück im Leben
Und der reichlichste Gewinn
Ist ein guter leichter Sinn.

Der lustige Rat.

Wer der Menschen töricht Treiben
Täglich sieht und täglich schilt
Und, wenn Andre Narren bleiben,
Selbst für einen Narren gilt,

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Der trägt schwerer, als zur Mühle
Jrgend ein beladen Tier.

Und, wie ich im Busen fühle,
Wahrlich! so ergeht es mir.

Verschiedene Empfindungen an Einem Plate.
Das Mädchen.

Ich hab' ihn gesehen!
Wie ist mir geschehen?
O himmlischer Blick!
Er kommt mir entgegen,
Ich weiche verlegen,
Ich schwanke zurück.
Jch irre, ich träume!
Ihr Felsen, ihr Bäume,
Verbergt meine Freude,
Verberget mein Glück!

Der Jüngling.
Hier muß ich sie finden!
Ich sah sie verschwinden,
Ihr folgte mein Blick.
Sie kam mir entgegen,
Dann trat sie verlegen
Und schamrot zurück.
Ist's Hoffnung? find's Träume?
Ihr Felsen, ihr Bäume,
Entdeckt mir die Liebste,
Entdeckt mir mein Glück!

Der Schmachtende.
Hier klag' ich verborgen
Dem tauenden Morgen

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Mein einsam Geschick.
Verkannt von der Menge,
Wie zieh' ich ins Enge
Mich stille zurück!
O zärtliche Seele,
O schweige, verhehle
Die ewigen Leiden,
Verhehle dein Glück!

Der Jäger.

Es lohnet mich heute
Mit doppelter Beute
Ein gutes Geschick:

Der redliche Diener
Bringt Hasen und Hühner
Beladen zurück.

Hier find' ich gefangen
Auch Vögel noch hangen.
Es lebe der Jäger,
Es lebe sein Glück!

Wer kauft Liebesgötter?

Von allen schönen Waren,
Zum Markte hergefahren,
Wird keine mehr behagen,
Als die wir euch getragen
Aus fremden Ländern bringen.
O höret, was wir singen,
Und seht die schönen Vögel!
Sie stehen zum Verkauf.

Zuerst beseht den großen,
Den lustigen, den losen!

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