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Lugt i Summer-
Vögle a;

Hänt gesoge,
Hänt gefloge,

Gar z' schön hänt s'
Getan.

Und da kummt nu

Der Hansel,

Und da zeig' i

Em froh,

Wie sie's mache,

Und mer lache
Und mache's
Au so.

Finnisches Lied.

Näm' der liebe Wohlbekannte,
Völlig so wie er geschieden,
Kuß erkläng' an seinen Lippen,
Hätt' auch Wolfsblut sie gerötet;
Ihm den Handschlag gäb' ich, wären
Seine Fingerspißen Schlangen.

Wind! o hättest du Verständnis,
Wort' um Worte trügst du wechselnd,
Sollt' auch einiges verhallen,
Zwischen zwei entfernten Liebchen.

Gern entbehrt' ich gute Bissen,
Priesters Tafelfleisch vergäß' ich
Eher, als dem Freund entsagen,
Den ich, Sommers rasch bezwungen,
Winters langer Weis' bezähmte.

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Zigeunerlied.

Im Nebelgeriesel, im tiefen Schnee,
Im wilden Wald, in der Winternacht,
Ich hörte der Wölfe Hungergeheul,
Ich hörte der Eulen Geschrei.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!

Wito hu!

Ich schoßz einmal eine Katz' am Zaun,
Der Anne, der Her', ihre schwarze liebe Kay'.
Da kamen des Nachts sieben Werwölf' zu mir,
Waren sieben sieben Weiber vom Dorf.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!
Wito hu!

Ich kannte sie all', ich kannte sie wohl,
Die Anne, die Ursel, die Käth',

Die Liese, die Barbe, die Ev', die Beth,
Sie heulten im Kreise mich an.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!

Wito hu!

Da nannt' ich sie alle bei Namen laut:
Was willst du, Anne? was willst du, Beth?

Da rüttelten sie sich, da schüttelten sie sich

Und liefen und heulten davon.

Wille wau wau wau!

Wille wo wo wo!

Wito hu!

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Balladen

Märchen, noch so wunderbar,
Dichterkünfte machen's wahr.

Der Sänger.

Was hör' ich draußen vor dem Tor,

Was auf der Brücke schallen?

Laß den Gesang vor unserm Ohr
Im Saale widerhallen!

Der König sprach's, der Page lief;
Der Knabe kam, der König rief:
Last mir herein den Alten!

Gegrüßet seid mir, edle Herrn,
Gegrüßt ihr, schöne Damen!

Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!
Wer kennet ihre Namen?

Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit
Schließt, Augen, euch: hier ist nicht Zeit,
Sich staunend zu ergößen.

Der Sänger drückt' die Augen ein
Und schlug in vollen Tönen;
Die Ritter schauten mutig drein,
Und in den Schoß die Schönen.

Der König, dem das Lied gefiel,
Ließ, ihn zu ehren für sein Spiel,
Eine goldne Kette holen.

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Die goldne Kette gib mir nicht,
Die Kette gib den Rittern,
Vor deren kühnem Angesicht
Der Feinde Lanzen splittern;
Gib sie dem Kanzler, den du hast,
Und laß ihn noch die goldne Last
Zu andern Lasten tragen.

Ich singe, wie der Vogel singt,
Der in den Zweigen wohnet;
Das Lied, das aus der Nehle dringt
Ist Lohn, der reichlich lohnet.
Doch darf ich bitten, bitt' ich eins:
Lafz mir den besten Becher Weins
In purem Golde reichen.

Er setzt ihn an, er trank ihn aus:
Trank voll füßer Labe!

O wohl dem hochbeglückten Haus,
Wo das ist kleine Gabe!

Ergeht's euch wohl, so denkt an mich,
Und danket Gott so warm, als ich
Für diesen Trunk euch danke.

5

Das Veilchen.

Ein Veilchen auf der Wiese stand,

Gebückt in sich und unbekannt;

Es war ein herzigs Veilchen.

Da kam eine junge Schäferin

Mit leichtem Schritt und muntrem Sinn
Daher, daher,

Die Wiese her, und sang.

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