der Mitte des 17. Jahrhunderts begonnen hatte, und die weltliche Aufklärung mit ihrer Humanität seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Aufklärung mündete im Eudämonismus. Ihm gegenüber suchte der philosophische Geist in Kant die Absolutheit der Sittlichkeit wieder festzustellen und ihre Quellen im Menschen selbst nachzuweisen, und glaubte darin das Wesen des Christenthums zu besißen; während die Entwickelung des öffentlichen Geistes in unserem Jahrhundert vom einseitigen Individualismus aus sich zur universellen Betrachtungsweise der menschlichen Gesellschaft überhaupt und ihrer sittlichen Bedingungen und Aufgaben entwickelte. Die soziale Idee mit ihren Konsequenzen bildet das Resultat dieser Entwickelung. Auf der anderen Seite hat der religiöse Geist der Christenheit sich auf sich selbst besonnen in der Zeit der Erweckung und in der Erneuerung lutherischer Kirchlichkeit, und mit dieser die Erkenntniß ge= wonnen, daß alle richtige Sittlichkeit einsehen müsse in dem religiösen Verhältniß der Person zu Gott, wie dieß die Erkenntniß Luther's war, daß es aber mit der bloß subjektiven christlichen Religiosität nicht genug sei, sondern diese, weil sie nur als kirchliche eine gesunde sei, sich erweitern müsse zur christlichen Einwirkung auf das Volksleben. So treffen beide Entwickelungsreihen auf ihrem Endpunkte zusammen und fordern einander. Als die Frage der Gegenwart gilt die soziale Frage. Unsere Zeit hat die Empfindung, daß an ihr sich die Zukunft entscheide. Die soziale Frage aber ist nicht bloß eine wirthschaftliche, sondern vor allem und im tiefsten Grunde eine sittliche Frage. Darin sind alle Kundigen einig. Sittliche Ideale und Gebote aber sind nur Forderungen, aber nicht Leistungen, und tragen in sich auch nicht die Kraft der Wirksamkeit. Im Menschenwesen selbst liegen nicht die Kräfte des Sieges; denn die Wirklichkeit des menschlichen Lebens eben soll geheilt und erneuert werden. Aus der Welt der Ewigkeit müssen die Kräfte der Heilung in diese Welt hereintreten. Das Christenthum hat sich troß aller Trübungen, Sünden und Schwächen seiner Bekenner als die Macht der Erneuerung bewährt. Das ist das Zeugniß der Geschichte im Ganzen wie im Einzelnen. Hier allein ist die Macht der Bekehrung von der Sünde und des inneren. Sieges über das Leid des Todes; sonst nirgends. Denn hier allein gibt es eine Vergebung der Sünden; sonst nirgends. Es muß aber die alte Rechnung in Ordnung und das Gewissen frei sein, ehe ein neuer Bau des sittlichen Lebens beginnen kann. Die Rechtfertigung Luthardt, Gesch. d. chriftl. Ethik, 2. Hälfte. 44 aus dem Glauben ist die Voraussetzung der Sittlichkeit, und der rechtfertigende Glaube die Kraft der Sittlichkeit. Das lehrt die Geschichte der christlichen Ethik negativ und positiv, in ihren Verirrungen und in ihrer reformatorischen Wiederherstellung. Darin liegt daher auch die Hülfe der Zukunft -die Kraft des sittlichen. Lebens des Einzelnen wie der Gesellschaft. Das ist es, was die Geschichte der christlichen Ethik uns lehrt. Regifter. A = Antike Ethik. I u. II = Geschichte der christl. Ethik, 1. u. 2. Hälfte. Anmerkung. Aërius I, 201. Aeschylos A, 17. 19 A. 27 A. II, 42. Aeußeres A, 114. 116f. 147. 156, 160. Affekte A, 64. 72 A. 109. 125. 177. ἀγάπη 1, 59. Ahnung A, 118. II, 552. 554 f. 556. Ahrens, H., II, 606. 607. αιδώς Α, 72. Ailly, Peter d', I, 301. 302. Akosmismus I, 260 f. 308. 313. II, Aktivität A, 81. I, 52. 66. 280. II, Albert d. Große I, 285. Alexander d. Gr. A, 106. 115. I, 10. 57. Alexander VI: II, 5. VII: 128. 131. Alexandriner A, 71. 187. I, 56 f. 59. Allegorese A, 118. 152. 178. 182. 184. Allgemeines A, 56. II, 369. Almosen I, 48 f. 50. 70. 93. 96. 97. 214. - u. Anständigkeit A, 72 f. 139. I, 117. Antiochus A, 125. Antisthenes A, 46 A. 104f. 112. I, 10. Antoine II, 118. Anton II, 308 A. 324 u. A. 344. Apathie A, 109. 113. 120. 126. 148. Apel II, 423. 85 A. 95 A. Amelung, Jonas v. Orleans I, 256 f. A. Ammon, v., II, 10 A. 539. 542 ff. Ammonius Saffas A, 179. 1, 16. Anabaptismus II, 43. 51. 54. 62 A. ἀνάβασις Ι, 150. Anachoreten I, 61. 137. 185. Andreä, Moral der Jesuiten, II, 115. „Der Zweck“ u. s. t. II, 133 A. avòpia A, 14 A. 45 A. 50. 71 A. 72. Anfechtungen I, 183. II, 22. 209. 215. Angelus Silesius II, 274. 281. 282 A. Anlage, moral., II, 502. 504. nat., αφασία Α, 122. Aphraates I, 140 f. ἀφθαρσία Ι, 109. 113. 155. Apokryphen I, 49. 57. 92. 101. 104. 106 f. 163. Apollonius v. Tyana A, 174, 175 u. A. Apologeten I, 89. 107 ff. Apologie II, 44. 55 ff. 76 A. 201 A. Apostolikum II, 215. Appellanten II, 154. Apulejus v. Madaura A, 178. Arbeit A, 51. 95. I, 6. 21. 25. 54. arbitrium, liberum, I, 103. 273. 299. - 91. 113. 116. 151. 158. 168. I, 18. 599. 605. 611. Arkesilaos A, 121. 132. Askese I, 15. 16. 21 f. 59. 61. 74 f. Asketismus A, 148. 154. 172 f. 174. 182 f. 184. 186. I, 15. essen. 54. Ataraxie A, 64. 97. 101 f. 103. 120. 122. 148. I, 9 f. 117. ἀθανασία Ι, 167. Athanasius I, 139 f. II, 142. Atheismus II, 352 A. 368. 375. 378 A. Atomistik A, 36. 87. 99. II, 460. Aubé, St. Justin philosophe I, 92 A. -- --- 19. 40. 58. Autarkie A, 105. 108. I, 10. II, 497. Autorität I, 24. 298. 301. 327. 330. - - des Glau avaritia I, 206. 212. 260. Avitus I, 207. Baader, Frz. v., II, 563. 569 ff. Schrif- Bach, Jos., Dogmengesch. I, 219 A. |