Schäfers Klagelied. Da droben auf jenem Berge, Dann folg' ich der weidenden Heerde, Da stehet von schönen Blumen Und Regen, Sturm und Gewitter Die Thüre dort bleibet verschlossen; Es stehet ein Regenbogen Hinaus in das Land und weiter, Troft in Thränen. Wie kommt's, daß du so traurig bist, Man sieht dir's an den Augen an, „Und hab' ich einsam auch geweint, Die frohen Freunde laden dich, , komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, Vertraue den Verlust. "Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht, Was mich, den Armen, quält. Ach nein, verloren hab' ich's nicht, So sehr es mir auch fehlt." So raffe denn dich eilig auf, Du bist ein junges Blut. In deinen Jahren hat man Kraft Und zum Erwerben Muth. „Ach nein, erwerben kann ich's nicht, Es steht mir gar zu fern. Es weilt so hoch, es blinkt so schön, Die Sterne, die begehrt man nicht, Man freut sich ihrer Pracht, Und mit Entzücken blickt man auf In jeder heitern Nacht. Und mit Entzücken blick' ich auf So manchen lieben Tag; Verweinen laßt die Nächte mich, So lang ich weinen mag." Nachtgesang. O, gib vom weichen Pfühle, Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Bom irdischen Gewühle Bannst mich in diese Kühle, Elfenliedchen. Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen, Dann leuchtet uns der Stern: Und tanzen erst gern. Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen, Auf Wiesen, an den Erlen, Wir suchen unsern Raum. Und wandeln und singen Und tanzen einen Traum. Sehnsucht. Was zieht mir das Herz so? Und windet und schraubt mich Aus Zimmer und Haus? Nun wiegt sich der Raben Ich mische mich drunter Und Berg und Gemäuer Sie weilet da drunten, Da kommt sie und wandelt; Die scheidende Sonne Auf einmal erschein' ich |