Bin ich's noch, den du bei so viel Lichtern. Oft so unerträglichen Gesichtern. Reizender ist mir des Frühlings Blüthe Wo du, Engel, bist, ist Lieb' und Güte, Mailied. Wie herrlich leuchtet Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! Es dringen Blüthen Und Freud' und Wonne Aus jeder Brust. Erd', o Sonne, Glück, o Lust! Lieb', o Liebe! Du segnest herrlich Die volle Welt. Mädchen, Mädchen, Wie lieb' ich dich! So liebt die Lerche Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, Die du mir Jugend Zu neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sei ewig glücklich), Wie du mich liebst! Mit einem gemalten Band. Kleine Blumen, kleine Blätter Streuen mir mit leichter Hand Gute junge Frühlings- Götter Tändelnd auf ein luftig Band. Zephyr, nimm's auf deine Flügel, Sieht mit Rosen sich umgeben, Fühle, was dies Herz empfindet, Und das Band, das uns verbindet, Mit einem goldnen Halskettchen. Dir darf dies Blatt ein Kettchen bringen, Gewähr' dem Närrchen die Begierde, Doch bringt dir Einer jene Kette, Un Lottchen. Mitten im Getümmel mancher Freuden, Dent' ich dein, o Lottchen, denken dein die Beiden, Wie beim stillen Abendroth Du die Hand uns freundlich reichtest, Da du uns auf reich bebauter Flur, Wohl ist mir's, daß ich dich nicht verkannt, Still und eng und ruhig auferzogen, Uns umspülen hunderttausend Wogen, Alles reizt uns, Mancherlei gefällt, Mancherlei verdrießt uns, und von Stund' zu Stunden Schwankt das leichtunruhige Gefühl; Wir empfinden, und was wir empfunden, Spült hinweg das bunte Weltgewühl. Wohl, ich weiß es, da durchschleicht uns innen. Manche Hoffnung, mancher Schmerz. Lottchen, wer kennt unsre Sinnen? Lottchen, wer kennt unser Herz? Ach, es möchte gern gekannt sein, überfließen In das Mitempfinden einer Kreatur Und vertrauend zwiefach neu genießen Und da sucht das Aug' oft so vergebens So vertaumelt sich der schönste Theil des Lebens Und zu deinem ew'gen Unbehagen Stößt dich heute, was dich gestern zog. Und bei deinem Weh, bei deinem Glücke So fand ich dich und gieng dir frei entgegen. „O, sie ist werth, zu sein geliebt!" Kief ich, erflehte dir des Himmels reinsten Segen, Den er dir nun in deiner Freundin gibt. Auf dem See. Und frische Nahrung, neues Blut Saug' ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Und Berge, wolkig himmelan, Goethe, Gedichte. 5 |