Ich gieng, du standst und sahst zur Erden Morgenständchen. Erwache, Friederike, Die Einer deiner Blicke Zum Tage macht! Der Vögel sanft Geflüster Ruft liebevoll, Daß mein geliebt Geschwister Ist dir dein Wort nicht heilig Erwache! Unverzeihlich! Horch, Philomelens Kummer Schweigt heute still, Weil dich der böse Schlummer Nicht meiden will. Es zittert Morgenschimmer Mit blödem Licht Erröthend durch dein Zimmer Am Busen deiner Schwester, Ich seh' dich schlummern, Schöne! Mir eine süße Thräne Und macht mich blind. Wer kann es fühllos sehen, Wer wird nicht heiß Und wär' er von den Zehen Zum Kopf von Eis! Vielleicht erscheint dir träumend, Glück! mein Bild, Das halb voll Schlaf und reimend Die Musen schilt. Erröthen und erblassen Sieh sein Gesicht! Der Schlaf hat ihn verlassen; Doch wacht er nicht. Die Nachtigall im Schlafe Hast du versäumt; Drum höre nun zur Strafe, Was ich gereimt! Schwer lag auf meinem Busen Die schönste meiner Musen, In Haarbrücken. Wo bist du ist, mein unvergeßlich Mädchen, Wo lacht die Flur, wo triumphirt das Städtchen, Seit du entfernt, will keine Sonne scheinen, Der Himmel sich, dir zärtlich nachzuweinen, All unsre Lust ist fort mit dir gezogen: Ist Stadt und Feld; dir nach ist sie geflogen, , komm zurück! Schon rufen Hirt und Heerden Dich bang herbei. Komm bald zurück! Sonst wird es Winter werden Im Monat Mai. Sin grauer, trüber Morgen. Ein grauer, trüber Morgen Dürft' ich nach dir zurück! Der Baum, in dessen Rinde Der Wiesen grüner Schimmer Bald geh' ich in die Reben Neue Liebe neues Leben. Herz, mein Herz, was soll das geben? Fesselt dich die Jugendblüthe, Dieser Blick, voll Treu und Güte, Will ich rasch mich ihr entziehen, Und an diesem Zauberfädchen, An Befinden. Warum ziehst du mich unwiderstehlich, Ach, in jene Pracht? War ich guter Junge nicht so selig In der öden Nacht! Heimlich in mein Zimmerchen verschlossen, Lag im Mondenschein, Ganz von seinem Schauerlicht umflossen, Und ich dämmert' ein; Träumte da von vollen goldnen Stunden Ungemischter Lust, Hatte schon dein liebes Bild empfunden. Tief in meiner Brust. |