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Politica.

Bei einer großen Wassersnoth
Rief man zu Hülfe das Feuer;
Da ward sogleich der Himmel roth,
Und nirgend war es geheuer;

Durch Wälder und Felder kamen gerannt

Die Blitze zu flammenden Rotten,

Die ganze Erde, sie war verbrannt,

Noch eh die Fische gesotten.

Und als die Fische gesotten waren,

Bereitet' man große Feste;

Ein Jeder brachte sein Schüsselein mit,
Groß war die Zahl der Gäste;

Ein Jeder drängte sich herbei,
Hier gab es keine Faule;

Die Gröbsten aber schlugen sich durch
Und fraßen's den Andern vom Maule.

Die Engel stritten für uns Gerechte,
Zogen den Kürzern in jedem Gefechte;
Da stürzte denn Alles drüber und drunter,
Dem Teufel gehörte der ganze Plunder.

Nun gieng es an ein Beten und Flehen!
Gott ward bewegt, herein zu sehen.
Spricht Logos, dem die Sache klar
Von Ewigkeit her gewesen war:
Sie sollten sich keineswegs geniren,
Sich auch einmal als Teufel geriren,
Auf jede Weise den Sieg erringen
Und hierauf das Tedeum singen.

Das ließen sie sich nicht zwei Mal sagen,
Und siehe! die Teufel waren geschlagen.
Natürlich fand man hinterdrein,

Es sei recht hübsch, ein Teufel zu sein.

Am jüngsten Tag vor Gottes Thron
Stand endlich Held Napoleon.

Der Teufel hielt ein großes Register
Gegen denselben und seine Geschwister,
War ein wundersam verruchtes Wesen:
Satan fieng an, es abzulesen.

Gott Vater, oder Gott der Sohn,
Einer von Beiden sprach vom Thron,
Wenn nicht etwa gar der heilige Geist
Das Wort genommen allermeist:

„Wiederhol's nicht vor göttlichen Ohren!
Du sprichst wie die deutschen Professoren.
Wir wissen Alles, mach es kurz!
Am jüngsten Tag ist's nur ein
Getraust du dich, ihn anzugreifen,

So magst du ihn nach der Hölle schleifen."

Wolltet ihr in Leipzigs Gauen
Denkmal in die Wolken richten,
Wandert, Männer all' und Frauen,
Frommen Umgang zu verrichten!

Jeder werfe dann die Narrheit,
Die ihn selbst und Andre quälet,
Zu des runden Haufens Starrheit,
Nicht ist unser Zweck verfehlet.

Ziehen Junker auch und Fräulen
Zu der Wallfahrt stillem Frieden,
Wie erhabne Riesensäulen
Wachsen unsre Pyramiden.

Die Deutschen sind recht gute Leut':
Sind sie einzeln, sie bringen's weit;
Nun sind ihnen auch die größten Thaten
Zum ersten Mal im Ganzen gerathen.
Ein Jeder spreche Amen darein,
Daß es nicht möge das letzte Mal sein!

Dem Fürsten Blücher von Wahlstadt

die Seinigen.

In Harren und Krieg,
In Sturz und Sieg

Bewußt und groß!

So riß er uns
Von Feinden los.

Befreiungslied der Deutschen.

Brüder, auf! die Welt zu befreien!
Ehre winkt, die Zeit ist groß.
Alle Gewebe der Tyranneien

Haut entzwei und reißt euch los!
Hinan! Vorwärts

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hinan!

Und das Werk, es werde gethan!

Es erschallet Gottes Stimme;
Deutschen Volkes Stimm' erschallt,
Und entflammt vom heil'gen Grimme,
Folgt des Blizes Schnellgewalt.
Hinan! Vorwärts - hinan!
Und das große Werk wird gethan.

Und so schreiten alle Kühnen
Eine halbe Welt entlang;
Die Verwüstung, die Ruinen,
Nichts verhindert ihren Gang.
Hinan! Vorwärts hinan!

Und das große, das Werk sei gethan!

Hinter uns her, vernehmt ihr, schallen Starke Worte, treuer Ruf:

Siegen, heißt es, oder Fallen

Ist, was alle Völker schuf.

Hinan! Vorwärts —

- hinan!

Und das Werk, es wäre gethan.

Noch ist Vieles zu erfüllen,
Noch ist Manches nicht vorbei;
Doch wir Alle, durch den Willen

Sind wir schon von Banden frei.

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Und das große, das Werk sei gethan!

Auch die Alten und die Greisen
Werden nicht im Rathe ruhn;

Denn 's ist um den Stein der Weisen,
Um die Freiheit ist's zu thun.

Hinan! Vorwärts hinan!

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Und das Werk, es war schon gethan.

Denn so Einer Vorwärts! rufet,
Gleich sind Alle hinterdrein,

Und so geht es, abgestufet,

Stark und Schwach und Groß und Klein.

Hinan! Vorwärts hinan!

Und das große Werk ist gethan.

Siegeslied der Deutschen.

So rissen wir uns rings herum
Von fremden Banden los.
Nun sind wir Deutsche wiederum,
Nun sind wir wieder groß.

So waren wir und sind es auch,

Das edelste Geschlecht,

Von biederm Sinn und reinem Hauch

Und in der Thaten Recht.

Und Fürst und Volk und Volk und Fürst

Sind alle frisch und neu,

Wie du dich nun empfinden wirst,

Nach eignem Sinne frei.

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