Das rührt den Leichtsinn nicht einmal, Sie läuft gleich zu dem Prinzipal: Ihr seid ja sonst gewandt und klug, Ist denn die Welt nicht groß genug! Ich lass' Euch, wenn Ihr trust, im Stich; Doch seid Ihr weise, so liebt Ihr mich. Seid versichert, im ganzen Jahr
Gibt's nicht wieder so ein hübsches Paar.
Die Schönheit hatte schöne Töchter, Der Geist erzeugte dumme Söhne, So war für einige Geschlechter Der Geist nicht ewig, doch das Schöne. Der Geist ist immer Autochthone. So kam er wieder, wirkte, strebte Und fand, zu seinem höchsten Lohne, Die Schönheit, die ihn frisch belebte.
Regen und Regenbogen.
Auf schweres Gewitter und Regenguß Blickt' ein Philister zum Beschluß Ins weiterziehende Grause nach Und so zu seines Gleichen sprach: Der Donner hat uns sehr erschreckt, Der Blitz die Scheunen angesteckt, Und das war unsrer Sünden Theil! Dagegen hat, zu frischem Heil,
Der Regen fruchtbar uns erquickt Und für den nächsten Herbst beglückt. Was kommt nun aber der Regenbogen An grauer Wand herangezogen? Der mag wohl zu entbehren sein, Der bunte Trug! der leere Schein ! Frau Fris aber dagegen sprach: Erkühnst du dich zu meiner Schmach? Doch bin ich hier ins All gestellt, Als Zeugniß einer bessern Welt, Für Augen, die vom Erdenlauf Getrost sich wenden zum Himmel auf Und in der Dünste trübem Netz Erkennen Gott und sein Gesetz.
Drum wühle du, ein andres Schwein, Nur immer den Rüssel in den Boden hinein.
Und gönne dem verklärten Blick
An meiner Herrlichkeit sein Glück.
Ich trat in meine Gartenthür, Drei Freunde kamen, auch wohl vier. Ich bat sie höflich zu mir ein Und sagte: sie sollten willkommen sein; Da in der Mitte, im heitern Saal, Stünd' grade ein hübsches Frühstücksmahl. Wollt' Jedem der Garten wohl gefallen, Darin nach seiner Art zu wallen. Der Eine schlich in dichte Lauben, Der Andre kletterte nach Trauben,
Sein Bruder nach hohen Aepfeln schielt', Die er für ganz vortrefflich hielt. Ich sagte: die stünden alle frisch Zusammen drin auf rundem Tisch Und wären ihnen gar schön empfohlen. Sie aber wollten sie selber holen; Auch war der Lette, wie eine Maus, Fort, wohl zur Hinterthür hinaus. Ich aber gieng zum Saal hinein, Verzehrte mein Frühstück ganz allein.
Von wem auf Lebens- und Wissens - Bahnen Wardst du genährt und befestet?
Zu fragen sind wir beauftragt.
„Ich habe niemals danach gefragt, Von welchen Schnepfen und Fasanen, Kapaunen und Wälschenhahnen Ich mein Bäuchelchen gemästet.
So bei Pythagoras, bei den Besten Saß ich unter zufriednen Gästen; Ihr Frohmahl hab' ich unverdrossen Niemals bestohlen, immer genossen."
Lins wie's Andere.
Die Welt ist ein Sardellensalat;
Er schmeckt uns früh, er schmeckt uns spat: Zitronenscheibchen rings umher,
Dann Fischlein, Würstlein, und was noch mehr
In Essig und Del zusammenrinnt, Kapern, so fünftige Blumen sind
Man schluckt sie zusammen wie Ein Gesind.
Sonst war ich Freund von Narren,
Ich rief sie ins Haus herein; Brachte Jeder seinen Sparren, Wollten Zimmermeister sein. Wollten mir das Dach abtragen, Ein andres sezen hinauf,
Sie legten das Holz zu Schragen Und nahmen's wieder auf. Und rannten hin und wieder Und stießen einander an; Das fuhr mir in die Glieder, Daß ich den Frost gewann. Ich sagt': Hinaus, ihr Narren! Sie ärgerten sich drob; Nahm Jeder seinen Sparren, Der Abschied, der war grob.
Daher bin ich belehret.
Ich size nun an der Thür; Wenn Einer sich zu mir fehret: Geh, ruf' ich, für und für! Du bist ein Narr, so gräulich! Da macht er ein flämisch Gesicht: „Du, Hausherr! Wie abscheulich! Was gibst dir für ein Gewicht!
Wir faseln ja durch die Straßen, Wir jubeln auf dem Markt, Wird Einer, wegen Unmaßen, Gar selten angequarkt.
Du sollst uns gar nichts heißen!"
Nun endet meine Qual!
Denn gehn sie vor die Thüre, Es ist besser als in den Saal.
Sin Weißter einer ländlichen Schule.
Ein Meister einer ländlichen Schule Erhub sich einst von seinem Stuhle Und hatte fest sich vorgenommen, In bessere Gesellschaft zu kommen; Deßwegen er im nahen Bad In den sogenannten Salon eintrat. Verblüfft war er gleich an der Thür, Als wenn's ihm zu vornehm widerführ'; Macht' daher dem ersten Fremden rechts Einen tiefen Bückling, es war nichts Schlechts; Aber hinten hätt' er nicht vorgesehn,
Daß da auch wieder Leute stehn,
Gab Einem zur Linken in den Schooß Mit seinem Hintern einen derben Stoß. Das hätt er schnell gern abgebüßt; Doch, wie er eilig Den wieder begrüßt, So stößt er rechts einen Andern an, Er hat wieder Jemand was Leids gethan. Und wie er's Diesem wieder abbittet,
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