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Wir zogen in Feindes Land hinein,
Dem Freunde sollt's nicht viel besser sein,
Und ich verlor ein Bein.

Nun hab' ich mein Sach auf Nichts gestellt,
Juchhe!

Und mein gehört die ganze Welt,

Juchhe!

Zu Ende geht nun Sang und Schmaus.
Nur trinkt mir alle Neigen aus;
Die leßte muß heraus!

Frech und froh.

Mit Mädeln sich vertragen,
Mit Männern 'rumgeschlagen,
Und mehr Kredit als Geld:
So kommt man durch die Welt.

Mit Vielem läßt sich schmansen,
Mit Wenig läßt sich hausen;
Daß Wenig Vieles sei,
Schafft nur die Lust herbei.

Will sie sich nicht bequemen,
So müßt ihr's eben nehmen;
Will Einer nicht vom Ort,
So jagt ihn grade fort.

Laßt Alle nur mißgönnen,
Was sie nicht nehmen können,
Und seid von Herzen froh:
Das ist das A und O.

So fahret fort zu dichten,
Euch nach der Welt zu richten;
Bedenkt in Wohl und Weh
Dies goldne ABC.

Kriegsglück.

Verwünschter weiß ich nichts im Krieg,
Als nicht blessirt zu sein.

Man geht getrost von Sieg zu Sieg
Gefahrgewohnt hinein;

Hat abgepackt und aufgepackt

Und weiter nichts ereilt,

Als daß man auf dem Marsch sich plackt,

Im Lager langeweilt.

Dann geht das Kantoniren an,

Dem Bauer eine Last,

Berdrießlich jedem Edelmann

Und Bürgern gar verhaßt.

Sei höflich, man bedient dich schlecht,

Den Grobian zur Noth;

Und nimmt man selbst am Wirthe Recht,

Ißt man Profoßen-Brot.

Wenn endlich die Kanone brummt

Und knattert 's klein Gewehr,

Trompet' und Trab und Trommel summt,

Da geht's wohl lustig her;

Und wie nun das Gefecht befiehlt,

Man weichet, man erneut's,

Man retirirt, man avancirt

Und immer ohne Kreuz.

Nun endlich pfeift Musketen-Blei
Und trifft, will's Gott, das Bein,
Und nun ist alle Noth vorbei,
Man schleppt uns gleich hinein
Zum Städtchen, das der Sieger deckt,
Wohin man grimmig kam;

Die Frauen, die man erst erschreckt,
Sind liebenswürdig zahm.

Da thut sich Herz und Keller los,
Die Küche darf nicht ruhn;
Auf weicher Betten Flaumen-Schooß
Kann man sich gütlich thun.
Der kleine Flügelbube hupft,
Die Wirthin rastet nie,

Sogar das Hemdchen wird zerzupft,

Das nenn' ich doch Charpie!

Hat Eine sich den Helden nun

Beinah herangepflegt,

So kann die Nachbarin nicht ruhn,
Die ihn gesellig hegt.

Ein Drittes kommt wohl emsiglich,

Am Ende fehlet Keins,

Und in der Mitte sieht er sich

Des sämmtlichen Vereins.

Der König hört von guter Hand,

Man sei voll Kampfes-Lust;

Da kömmt behende Kreuz und Band Und zieret Rock und Brust.

Sagt, ob's für einen Martismann
Wohl etwas Beßres gibt!

Und unter Thränen scheidet man,
Geehrt so wie geliebt.

Offne Tafel.

Viele Gäste wünsch' ich heut
Mir zu meinem Tische!
Speisen sind genug bereit,
Vögel, Wild und Fische.
Eingeladen sind sie ja,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir, ob sie kommen!

Schöne Kinder hoff' ich nun,
Die von gar nichts wissen,
Nicht, daß es was Hübsches sei,
Einen Freund zu küssen.
Eingeladen sind sie all',

Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!

Sieh mir, ob sie kommen!

Frauen denk' ich auch zu sehn,

Die den Ehegatten,

Ward er immer brummiger,

Immer lieber hatten.

Eingeladen wurden sie,

Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir, ob sie kommen!

Junge Herrn berief ich auch,
Nicht im Mindsten eitel,
Die sogar bescheiden sind
Mit gefülltem Beutel;
Diese bat ich sonderlich,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir, ob sie kommen!

Männer lud ich mit Respekt,
Die auf ihre Frauen
Ganz allein, nicht neben aus
Auf die Schönste schauen.
Sie erwiederten den Gruß,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir, ob sie kommen!

Dichter lud ich auch herbei,

Unfre Lust zu mehren,

Die weit lieber ein fremdes Lied

Als ihr eignes hören.

Alle diese stimmten ein,

Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!

Sieh mir, ob sie kommen!

Doch ich sehe Niemand gehn,

Sehe Niemand rennen.

Suppe kocht und siedet ein,

Braten will verbrennen.

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