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ne. măt'ter; afrz. gloton, ne. glutton; molton, mutton;

leçon, §. 195.

les'son; cisoire, scissors; harnas, här'ness; abreger, ae. abrege, ne. abridge, und sehr oft

In späteren Perioden haben sich manche Verdoppelungen aus §. 196. Assimilation herausgebildet, wie Lag. leof-mon leue-mon (lemman), obgleich sich kein ags. leof-man vorfindet, ae. me. lemman, ne. le man. Ags. hlâf-mæsse hlâ-mæs, RG. lammasse, ne. lăm'mas. Holl. hang-mack, ne. hăm’mock. Ae. barlest, ne. băllast.

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Ags. stige

râp, ne. stirrup. Ags. god-sibb, ae. godsib, ne. gos'sip. Sûdseaxan, ae. Soupsex, ne. Sus'sex. Ebenso im Romanischen: frz. plombier, ne. plum'ber plum'mer. Afrz. banderolle, ne. bănd'rol

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băn ́nerol. Afr. garnison. me. garnison Ch., ne. găr'rison. Afrz. trestal, ne. trěst'le trěs'sel. Ae. noursle, ne. nŭz'zle.

Fünfter Abschnitt.

Metathese.

Lautliche Verwandtschaft der Laute und Bequemlichkeit in der §. 197. Aussprache haben die Umstellung mancher Consonanten veranlaßt. Am beweglichsten zeigen sich die Liquiden und unter diesen r.

R. Schon im Ags. stehen zwei Formen neben einander, wie bird brid (Vogel), worhte wrohte (wirkte), geworht gewroht (gewirkt), beorht bryht (hell), frost forst (Frost), brinnan beornan (brennen), rinnan irnan eornan (rinnen), cresse cerse (Kresse). Lag. worhte wrohte, iworht iwroht; briht, beornen, irne; Orm: bridd, wrohhte wrohht, brihhte, frosst, ernenn. Ae. und me. brid bridde, wrohte wrogte, brigt, frost, bernen, rinnen rennen ernen, kerse. bird, wrought (a) verdrängt durch worked, bright, frost, bürn, cress.

rún,

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Ne.

Das Ags. enthält Metathese: perscan (ahd. drescan dreschen), fersc (frisch, ahd. frisc). - Orm presshenn fressh etc. Ne. to thrěsh, fresh.

Metathese tritt erst nach dem Ags. ein: ags. brŷd (Braut), bred (Brett), fyrhtu (Furcht), wyrhta (Arbeiter), pridda (dritte), preotŷne (dreizehn), pritig (dreißig), puruh (durch), þyrhel þyrel (Oeffnung), þurst (Durst), âfæred (erschreckt). Lag. brude burde, preottene,

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§. 197. prittig, þurh, purled, purst, afæred; Orm brid, wrihhte, þridde prittene pritti, purrh, prisst, færedd. - Ae. me. brude bride, frigt, pridde prittene pritti, þurg, þirst purst, aferid. Ne. bride, board, fright, wright, third thir'teen thir'ty, through, thirl, thirst, afraid. Vielleicht wirkte bei letzterem afrz. effreier ein.

§. 198.

§. 199.

Ebenso in roman. Wörtern: lat. frumentum, afrz. fromentie und formentie, neue. frü'menty für'menty; frz. proposer, alte. porpos, ital. granato, neue. purpose; - afrz. bordel, neue. bör'del broth'el;

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lat. crocodilus, mittele. cokodrill Mau., neue.

Auch in den Bildungssilben er, ary, ory tritt vorübergehend Metathese ein: lat. numerus, afrz. nombre, alte. noumbre, neue. number; latein. minister, afrz. ministre, mittele. ministre, neue. min'ister; lat. intrare, afrz. entrer, alte. entre, neue. ĕn'ter. Selten ist Metathese geblieben, wie in măs'sacre, sep'ulchre, the'atre. Auch deutsche Wörter hatten eine Zeitlang diese Form, wie ags. fæder, im Ae. und me. fadere fadre, neue. fäther.

Die Endungen lat. orius, arius werden im Frz. oire und aire, ere bleiben zum Theil im Engl. und werden erst im Ne. zu ory und ary: lat. adversarius, afrz. adversarie und adversier, alte. adversere adversarie, ne. ǎd'versăry; lat. Januarius, afrz. Janvier, alte. Jenyuer RG. 8606, neue. Jăn'uăry; lat. historia, afrz. histoire, alte. historie, neue. history story.

In den Dialecten sind Metathesen sehr zahlreich, wie in Som. dirsh, birsh, hirsh für thrush, brush, rush. Bosw.

Hw im Ags. ist zu wh, aber nur in der Schrift, nicht in der Aussprache geworden, s. §. 137.

S verändert seine Stellung in in- und auslautendem sc, sp, S. §. 143.

Gn läßt selten Umstellung zu: ags. þegen þegn þeng þên, Lag. þein, neue. thane. Aehnlich wird frz. gn zu ni: frz. mignon, neue. afrz. compaignon, neue. compăn'ion; frz. poignard, ne. afrz. caroigne, Mau. careyne, neue. căr'rion.

min'ion;

pon'iard;

Selten wechseln Buchstaben in verschiedenen Silben, wie das oben angeführte mittele. cokodrille; ags. citeljan, neue. tick'le; ital. gerofilo (careophyllus), frz. girofle, mittele. gilofre Ch. und dies dehnt sich im Ne. zu scheinbarer Composition gil'liflöŵer.

149

Drittes Buch.

Accentuation.

Der Accent ist der geistige Hauch, der die Sprache durchdringt §. 200. und belebt, die Rede, den Satz und das einzelne Wort. Er ist daher dreifach, Accent der Rede oder rhetorischer, Accent des Satzes oder syntaktischer, und Accent des Wortes oder etymologischer. Hier kömmt nur der letztere in Betracht.

Das Wort enthält gewöhnlich drei Elemente: Stamm, Bildungssilbe und Flexion. Der Stamm ist die eigentliche Substanz des Wortes, die Bildungssilbe gestaltet die Substanz zu einer bestimmten Begriffsform und die Flexion bezeichnet Beziehung und Verhältniß dieser letzteren. Diese Elemente mögen nach ihrem Werthe nächst den Lauten selbst auch im Tone den bezeichnenden Ausdruck gefunden haben. Aus der Mannigfaltigkeit mag sich dann die Einförmigkeit, aus der bequemen Freiheit mag sich die Beschränkung herausgebildet haben, die in den verschiedenen Zweigen des indo-germanischen Stammes hervortritt. Warum hier der Accent auf der ersten Silbe sich festgesetzt hat, warum er dort sich auf die drei letzten Silben beschränkt, warum er im Germanischen logische Bedeutung, im Romanischen euphonische erlangt hat, das wird sich schwer ermitteln laßen.

Nach den Elementen der englischen Sprache stellen sich besonders zwei Accentuationsgesetze im Englischen gegenüber, das deutsche, welches im Ags. gilt, und in dem fremden Sprachstoffe besonders das französische, das mit dem Normannischen eindringt.

Erster Abschnitt.

1) Deutsche Accentuation.

Im Ags. ist der Accent nicht bezeichnet, rhythmisch gemeßene §. 201. Dichtungen besitzt es nicht. Die einzigen Anhaltpuncte für Bestimmung des Accents gibt der Reim, die Alliteration und die weitere Entwicklung des Wortes.

Der Reim ist im Ags. selten, er findet sich in dem Reimliede §. 202. des Cod. Exoniensis. Hier steht er in derselben Ausdehnung, wie im

§. 201. Deutschen. Er ist 1) einsilbig: onlâh onwrâh, glâd brâd, lâd biglâd, râd gebâd, ôl ealdorstôl, gôl of-ôl, gear snear, hreoh sceoh, und ruht stets in der Stammsilbe; 2) zweisilbig: segon ålægon, gefægon wagon, wongum gongum, longum getongum, gengdon mengdon, gepyhte myhte, scearpe hearpe, dryhtlic hyhtlic etc. Der Reim ruht hier in der Stammsilbe und der beigefügten Bildungs- und Flexionssilbe; 3) dreisilbig: hlynede dynede, swinsade minsade, flôdade gôdade, mægnade fægnade, gearwade hwearfade, eâcnade weacnade etc. und auch hier hebt er im Stamme an. Der Reim, wenn er seinem Wesen nach nur in der betonten Silbe ruhen kann, weist als betont den Stamm nach.

§. 202.

§. 203.

Ebenso kann die Alliteration nur in der Hebung stehen, wenn sie ins Ohr fallen soll und auch diese bezeichnet den Stamm als die betonte Silbe.

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ae. dayes, ne. day's; ags.

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-

ags.

Am unzweifelhaftesten aber wird der Stamm als betont nachgewiesen durch die weitere Entwicklung, die das Wort erhalten. hat. Vorgeschobene Silben, angefügte Bildungs- und Flexionssilben verklingen oder verschwinden gänzlich, nur die Stämme bleiben und diese müßen daher betont gewesen sein. 1) Ags. sittan (sitzen), nags. sitten, ae. sitten sitte, ne. to sit; ags. we saton (saßen), nags. sæten, ae. sate, ne. sat; ags. he leofad (er lebt), nags. leoued, ae. liveth, ne. liveth lives. Ags. Gen. Sg. dæges (Tages), nags. dæges Nom. Pl. dagas (Tage), nags. dæges, ae. dayes, ne. days. 2) Ags. nama (Name), nags. name, ae. ne. nā ́me; Ags. stëorra (Stern), nags. steorre, ae. sterre, ne. star; lufu (Liebe), nags. lufe, ae. loue, ne. love; ags. sadol (Sattel), nags. sadele, ae. sadel, ne. sad'dle; ags. mônad (Monat), nags. moned, ae. moneth, ne. month; ags. hamor (Hammer), nags. hamer, ae. hamer, ne. hămmer; ags. hëofon (Himmel), nags. heouone, ae. heven, ne. heav'en; ags. fugol (Vogel), nags. fogol fowel, ae. fowel, ne. föwl; ags. hëorot (Hirsch), nags. heort, ae. hert, ne. ags. hafoc (Habicht), nags. hafeke, ae. hauek, ne. hâwk; ags. heâfod (Haupt), nags. hefed, ae. heued hefd hed, ne. head. I. Man kann daher als ags. Betonungsgesetz für das einfache Wort aussprechen: der Stamm hat den Ton vor der Flexionsund der Bildungssilbe.

heart;

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Diesem Gesetze sind auch die fremden Wörter unterworfen, welche im Ags. aufgenommen werden: antecrist (die Compositionen fühlte der Ags. nicht), ancor (Einsiedler), arcebiscop (Erzbischof), ælmesse

(Almosen), ele ale al (Oel), engel (Engel), organ (Orgel), ymne (Hymne), §. 203. mæsse (Messe), munec (Mönch), mynster, nunne (Nonne), regol (Regel) pâpa (Papst), pell pæll (Mantel), purpur (Purpur), portic (Säulenhalle), preost (Priester), biscop, calic (Kelch), candelle (Licht), circe (Kirche) etc. Denn die Alliteration steht in der ersten Silbe und die Verkürzung, die in manchen eintritt, läßt die erste Silbe betont erscheinen; ælmesse ælm Exon. 297, 13, munec munc, calic calc, candelle candel, cliroc clirc clerc. Wenn das fremde Wort solcher Betonung widerstrebt, so unterliegt es weniger einer Ausnahme als einer Umbildung und lat. epistola wird ags. pistol und Nicomedia zu Commedia. Daneben steht aber auch apostol, das auch in Durh. und bei Orm zu posstell wird.

Dasselbe Gesetz bleibt auch in der folgenden Periode für den §. 204. deutschen Sprachstoff maßgebend und selbst die eingebürgerten Fremdwörter sind bei Lag. demselben unterworfen, wie dies unverkennbar aus der Wortform hervorgeht: ags. ancor (anachoreta), nags. anker, pâpa pape, purpur purpre, engel angle, chirche, clerc; ags. timpana, nags. timpe.

Orm, der in Bezeichnung der Quantität sehr genau ist, zeigt bei rhythmischer Lesung ein überraschendes Schwanken in der Betonung, wie Godd'spell 56. und goddspell'es 58, affterr' 33. aff'terr 99, inntill' 306. inn'till 234, wifmann' 291. Bei genauerer Betrachtung aber erklärt es sich. Es macht sich nämlich der Rhythmus geltend und dieser drängt den Ton auf die weniger tonreiche Silbe, daher aff'terr und aff-terr'; ferner betont Orm, um bei Dreisilbigen nicht den Ton auf auslautendes e fallen zu laßen, lieber die schwerere Mittelsilbe: Enn'glissh 322, 331. und Enn'glissh 113, Enngli'sshe 306, 308, 317, 322. wissli'ke 167. rihhtwi'se menn' annd go'de 118. þurrh hiss' profe'tess tun'ge 260. annd þurrh' pa pre' bennkinn'gess iss' 15238. Viersilbige haben dann zwei Hebungen, wie patt drun'kennes'se foll'ghepp 166.be troww'pela'se leo'de 188. unngo'de annd unn'rihhtwi'se 9708. Dasselbe rhythmische Element macht sich auch in fremden Namen geltend: annd tu' shallt nemm'nenn himm' Johann' 157. upponn' Hero'des kin'gess dagg' 257. annd sip'pen warrp' Ely'zabeth' 231. off A'aro'ness dohh'tress 114.

-

Im Ae. und Me. übt zwar das französische Accentuationsgesetz §. 205. einen entschiedenen Einfluß auf den deutschen Sprachstoff aus, soda der Reim bisweilen in den Bildungssilben liegt, wie bei RG. wisli'che baldeli'che 435, begynnyng'endyng' 737, destres'se wildernes'se 3020.

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