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vor s: rusee 1094, arusas 64,, arusanz 716, arusemenz 411, aruserai 66, rosee 1323;

vor t: vuez 7511, vuad 131,, vuement 5512, 641; dagegen: voemenz 4914. Ohne Ausnahme steht o:

vor l in soleil (vgl. Harseim S. 298), aber culet 116;

*

vor Labialen: Aehnlich wie aus movutum meu werden konnte (s. o.), so wird o regelmässig zu e geschwächt in coneus 307, 1389.5, cuneude 97, u. s. w. (F. 60). Dieses e übertrug sich dann durch Analogie auf die stammbetonten Formen: cuneui 7015 für cunui 4019, cuneut 8912 u. s. w.; ǎ: juvente 1025, jovente 8846 (P u).

3) vort. ist o nur in Analogiebildungen erhalten von Substantiven auf orem, zuweilen als e; seignurerent 10540, seignurie 718, seignurere 81 u. s. w. Daneben seignerage 5813, 13819, odererunt 11313, enourable (honorem) 13819, desculurai 13823.

c) vor einfachem n meist =u.

Beispiele:

1) betont: feluns 11 und die übrigen Substantiva auf onem, duns 2510, repunet 186, curune 20, avirunet 337; num 513; ŭ: sumes 198. ō= 0: felon 704.49 7212 (o viel häufiger in O vgl. Harseim S. 295), P leons 3418. 2) nebent. dunas 4. u. s. w., curuneras 514, avirunement 256. tieres 141, (dum interea) u. s. w.

selten o: pardonee 311, donad 1486 ; Schwächung des u zu e in demen

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4.49

3) vortoniges ō kommt nur in Ableitungen vor (s. b. 3) als u in feunees 7771, parcunier 9320, felunies 512 u. s. W., woneben mitunter felonie 6. u. s. w. und felenie 73, 139 140, u. s. w. steht. Immer haben e die Ableitungen von tortum, tortionem: torceneries 572, torcenuse 2417, torcenierement 105, u. s. w. (Harseims Erklärung, dass o hier wahrscheinlich durch den Einfluss des vorhergehenden o, also durch Dissimilation, zu e diffirenziert sei, könnte zwar durch Fälle, wie odererunt (s. o.), volentet (s. u.) gestützt werden und umgekehrt durch enourable (s. o.), ist jedoch nicht probabel: seignerage, chalengier u. s. w. sind wohl eher als einfache Schwächung des o resp. u zu bezeichnen, wie sie bei allen Vokalen der Vortonsilbe beliebt ist. Ein solches u ist vollständig gefallen in taisniere 10318, maisnees 957 u. s. w.

d) gedecktem N wird ebenfals u.

1) betont: repunjet 83,, menchunge 4, ǎ: sunt 31, unches 123, parfund 164, dunt 1811, umbre 22, u. s. w.

2) nebent. ǎ: grundillent 3491, surundant 1810, surunderunt 317, plungé 915, cunfundu 610, annuncez 911, anumbrer 397, rumpit 10815; ō ist geblieben in abomerat 55, welches ein Lehnwort zu sein scheint.

3) vort. vergundissent 8217, abundance 29,; neben voluntet 15, steht ebenso häufig volentet 194; so auch volentrive 118108, 6710, volentrivement 536. Aus dem e für u in den endungsbetonten Formen von calumniare pflegt auch das e der stammbetonten: chalengent 118121 122 und von chalenge 6110, 728, 1026, 118134 erklärt zu werden (chalunge 1456). Doch könnte hier auch Analogie an das synonyme blastenge, blastengier, haenge, loenge u. s. w. vorliegen.

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1) betont: fuie 1414, fuient 671, fuit 218, fuildres 964, esfuildres 7618; mescunuist 34,, cunuissent 815 u. s. w.; ebenso vor n+J: desjuint 577, juinst 82,, uinst 447, uins 8881, compunt (compuint 108,7); dagegen oi in voiz 5, u. s. w. (vuiz nur 1411.1), doit 7720 und duitz 174; dagegen nur duitre 30g (vgl. W. Foerster, Rom. Stud. III, S. 182).

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2) nebent. fuirunt 103, (fuierunt 63, geschrieben, vgl. esjoiessemenz 956, obeierunt 837, oieanz 642), fuit 113, fuis 113, mit einfachem u wegen eines folgenden i; ruianz 2113, cunuistrai 118125 u. s. w., cunuistrunt 138, cunuissiez 4g (zu i vereinfacht in: cunissiez 4510), quidieth 4322 (= cuidieth, cogitatum).

ovor und wird regelmässig zu u vertieft; betont: genuil(2) 946, 2130, 10825, turuile 10616, puil 10431 (=peuil, pedúculum = pediculum), bruilled 8214 (?), duignes 139,, verguigne 34,7, 8216 (vergoigne 344), charuines 78; nebent. buillid 10430, suillerad 54221 bruillement 477, brullerad 96,, cuignees 735; vort. marguillerent 737, 781 (?), vergugnie 3427

f) Kons. Hiatus-i.

Testimonium kommt in C nur mit o vor: testimonie 24, u. s. W., testimones 8838 (doch P 34 12 testimoine). Babylonie 86, neben Babiloine 1361. Attraktion des i findet sich ferner in tuisun 716, fuirur (s. o.), guitrun (* gutturionem; vgl. guitre) 510, 684, 113149 118103 u. s. w.

g) Umlaut.

Umlaut haben wir ausser in den bereits erwähnten Fällen in: tuit, wie gemfrz. 3112, 461 u. s. w. in cunui 4010, durch Hiatus-i in: oür, welches im Kompositum: bonoürez u. s. w. zu erkennen ist 311 u. s. w., puiz 5425 (dafür agnorm, puz 6818), anguisse 921, rasuir 51, [rasur P cf. W. Foerster, Rom. Stud. III, S. 182; doch können beide Formen für unser Denkmal dasselbe Etymon haben; cf. puz und puiz], fluive 923. s neben fluvies 7315, 7714, refuige 9329 (und refuge 5817, 703, 10318). Diluvium und studium erscheinen hier als Lehnwörter.

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VII. ū (vgl. Anm. zu i) bleibt u.

Von excommunicare finden sich die Formen: escuminierunt 8832, escumeniiement 13822, escuminias 8840; ebenso prov.; hier auch comminal u. s. w.

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u + J= ui wie gemfrz. Dazu ist auch luiserne 42, zu rechnen (klass. lat. lucerna), analog luisist 10499 u. a. Statt ui häufig u (agnorm.) aguserad 712 neben aguiserent 633, 1393, aminuserad 10638 neben amenuisant 86 u. s. w. Aus ructavit wurde vielleicht ähnlich rutat 441, wozu das Fut. ruterunt 1447. (Doch lässt es sich auch anders erklären ct:

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tt.)

Attraktion des i ist nicht eingetreten in jeunie 3414.

Die Entstehung von aie aus aiude, die von Cornu aufgestellt wird, billigt Groeber, Ztschr. III, S. 153; hier meist aie 115 u. s. w., aiude 192, aiue 11821.

In useras (= usuras) 4312 ist der Vortonvokal analogisch erhalten (usure 7114 u. s. w.).

B. Konsonanten.

I. Liquidae.

a) vor Konsonant ist ausgefallen in dem germanischen fuc 7814) 7620, fug 4311 (Volk, folgen) ohne Ausnahme, vereinzelt in quescumques (qualescunquam) 1346, sonst bis auf wenige Fälle, wo es vor Konsonant vokalisierte, erhalten (s. o.). In fieblesce 7610, affebli 3414, affebliied 879, 1416, in lumbliz 6826 (welches weiter zu lumbriz wurde, P 659, vor lumbulum +iculus, vgl. ombril von umbeliculum) neben lumblilz 659, 7221, sowie in gupilz 6211 wurde wegen eines 7 in der Nachbarsilbe des Wohlklangs halber unterdrückt; erhalten ist es jedoch noch in pulceles 6726. Metathesis liegt vor in multun 6513 (multilum+onem) und espalde 2012. Michel druckt 74, lendit in ein Wort; jedoch wird man wohl mit Rücksicht auf das hohe Alter unseres Textes noch l'endit trennen müssen. Zu dieser Aenderung veranlasst mich besonders das Fehlen des Artikels.

b) r. Dissimilation fand, wie gemfrz., statt in pelerins 36, und pelerinage 604 (neben peregrins 6810 Lehnwort), Metathesis in: pernez 802, apernez 93,, pernanz 2113, repernemenz 3714 (gegen prennez 7011), furment 4, u. s. w., purnele 16g und besonders in den Futurformen der ersten und vierten lateinischen Konjugation (vgl. W. Foerster, Ztschr. f. nfr. Spr. I zu Chabaneau), wenn dem e oder

i des Infinitivs muta+ liquida voraufgeht, enterrai 5, (weit. Beisp. F. 67). Dadurch stossen zwei r zusammen, wofür häufig nur einfaches r steht: offerai 6518, offerunt 6730, 7110, enterai 131,, demusterai 4923, musterai 319. Wenn die muta jedoch vorher gefallen ist, wie in repairerunt 10329, kann auch keine Metathesis statt haben. Andrerseits estreperent (exstirparunt 105,3). Vielleicht ist repruverent 4110, 4816 u. s. w. aus reprobrare statt exprobrare, welches es wiedergiebt, zu erklären (vgl. it. esprobare neben esprobrare, propio neben proprio), ähnlich wie gupilz aus gulpilz, worauf es dann ganz mit reprobare zusammen fiel. Gefallen ist in desus (de-surrum 735. Ein unetymologisches r ist im Anlaut angetreten an t in tresor 327, ferner im gemeinrom. desparpeiller (s. o.) und esparpeillier, r ist gefallen in detriers 1386, de-retrarium. Dieses tr assimilierte sich weiter zu rr: derrein 13810, worauf sich rr zur vereinfachte: derein 4711 In P ist die Form gloseiller statt groseiller 57, zu bemerken, sowie die Verdoppelung des r in den Futura 1) estre, ire u. a., z. B. destruirras 55.

c) m vor stammhafter Sibilans, Palatalis und Dentalis wird regelmässig, vor flexivischem s selten zu n: cumpriems 889, reims 7910, nums 154 u. s. w., flums 8826, reemst 106, neben raienst 13512, criemst 118161 neben creinstrent 525, chans (campus). In dorz fiel m, nachdem es zu n geworden 4323 (s. u.). Noch seltener wird auslautendes m zu n, wie in: nun 28, (meist num 513 u. s. w.) und arein 1734 (P areim). Zwischen mr und ml wird beingeschoben, ausser in humle 1376, humeles 1126. Eine andere Entwickelung zeigen raendre, cumpriendre, criendre (jedoch tremblur).

d) n. Dissimilation hat gewirkt in venims 139,, nicht aber in orfenins. Assimilation in almailles 6711, 10325. Ein unetymologisches n wurde eingeschoben in languste 10824 vor Gutturalen, ferner in hanste 514 (W. Foerster, Ztschr. V, S. 84) und sporadisch in nuns (= nos) 131, 13512, 1363. 3. 3. Auch das n in engres 14, wird gemeiniglich so erklärt (Diez, Wörterb.; Ulbrich. Ztschr.' II, S. 546; W. Foerster, Chev. II, E. L.). Doch sind die Ansichten über die Herkunft von engres sehr geteilt; vgl. die Wörterbücher von Du Cange, Roquefort, Raynouard, Gachet zum Chevalier au Cygne und die Glossare zu Gautiers verschiedenen Ausgaben des Rolandsliedes. Für unser Denkmal macht der Ableitung von agrestem weniger der Auslaut, als das e des Anlauts Schwierigkeiten, da en und an hier noch nicht confundiert sind. Doch vergleiche man dazu das frühe encore, wenn seine Herkunft ádhunc + hac hora richtig ist. n ist gefallen in tuisun 716, maisuns 57 und so häufig vor stammhaftem, bei rn meist auch vor flexivischem s, nachdem es den Uebergang derselben zu z veranlasst hatte. Es ist daher nicht richtig,

1) Ich sage absichtlich nicht von estre. Vgl. Suchier, Ztschr. III, S. 151, Z. 18.

die Schreibung z für s einfach als ein Zeichen für den Ausfall irgend eines Konsonanten zu bezeichnen; so immer jurz. Für den Uebergang von rns zu rz die Beispiele: charns 622, desturnz 13110, charz 1442. In illum giebt, wie gemfrz., el, wofür noch einige Male enl steht: 3619, 5710, 607, 625, 709, 1054, 137, in illos (illas), es: 94.22 u. s. w., einmal ens 9510. Duist statt duinst 194 dürfen wir wohl mit Fichte als falsch betrachten. In estorras 10330 (instaurabis), estrue instrue 118125 könnten wir schliesslich statt Ausfall des n Präfixvertauschung mit ex resp. das Simplex annehmen; doch scheint erstere Erklärung durch estrumenz (instrumenta) gesichert 1362. Während auslautendes n ohne s in den ersten 124 Psalmen nach agnorm. Brauch mit wenigen Ausnahmen bleibt, fällt es nachher fast überall: jurn 711 u. s. w., jur 12, 212, 314, 433.10, 553, 952, 137, 13817, 139. 8, 1434, charn 159, 263, 37, 4913, 554, 642, 7721, char 377, 13526, enfern 65, 917 u. ö., enfer 4814; n bleibt stets in: corn 744.5 u. s. w. (statt des häufigeren la corne), ivern 7317, furn 20,, escharn 4313, 784, aber entur 4713. Der Kopist scheint es nicht gesprochen zu haben. nr assimiliert sich zu rr in den Futura (der ersten Konjugation) von duner und mener (vgl. F, seltener bleibt nr), während sonst d zwischen n und r eingeschoben wird; engendrai 27 u. s. w. Eine Ausnahme bildet, wie gemfrz. Sires 17 u. s. w. Das n in gemrom. rendre, rent 5013 kann auf Analogie zu vendere u. s. w. beruhen. Das Präfix con verliert zuweilen sein n vor v und s cuvenable 99, cuverteient 7734, convertis 591, cunvertanz 187, cusinages 2128, cunstrein 3110. Die Erscheinung in O, dass die freie Präposition en zu em wird vor Labialen, kennt C nicht: em parduns 0 348, em batemenz 0 8838 (Harseim druckt gegen den Sinn embatemenz), ähnlich mum pechiet 0 2412. Doch in Komposita findet sich m neben n: emfes 3625 neben enfes 118,, emblanchiz 50, neben enblanchie 6715.

Mouilliertes n wird bezeichnet durch: igni, ign, gn, inn, nni, in (nach einmal durch ngn): Seigniur 2124, Seignor 22, Seinnur 39, Seinur 211, purprennient 78,, ensegned 1431, oringnes 4413.

II. Labiales.

a) Anlautendes v wird, wie gemfrz., zu f in feiz und frede (s. o.), zu g in gupilz (s. o.) und zu gu, wahrscheinlich unter deutschem Einfluss, in guaster, da gu sonst nur germanisches w bezeichnet, welches nur wenige mal beibehalten ist: eswarderai 5o, eswardement 54, warde 151, warnissemenz 8841. pr wird zu br in brullerad 96,, wenn die Ableitung von *perustulare (Diez) richtig ist, p fällt im Anlaut vor s salmes 766 und saltier 80g.

b) Inlautende Labialis, gleich viel, ob surda oder sonora, schwächt sich zu v, welches selbst bleibt. Ausfall derselben ist

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