Elftes Kapitel: Bismarck und die Begründung des Der Regierungswechsel und die liberale Ara -370. Das Schillerfest -371. Der italienische Krieg und der deutsche Nationalverein -377. Der Militärkonflikt –378. Bismarcks Anfänge -383. Die schleswig-holsteinische Frage –385. Der Krieg von 1866 -393. Der deutsch-französische Krieg -395. Das neue Reich; Bismarck und die Nationalliberalen Das Unfehlbarkeitsdogma -416. Der Altkatholizismus —419. Aufmarsch zum Kampf -423. Der Kampf -428. Der Gang nach Canossa -432. Erfolge und Folgen des Sieges -440. Die protestantische Abwehr -445. Innere Zustände des Pro- Vorgeschichte -460. Ferdinand Lassalle -468. Karl Marx -471. Der Marxismus in Deutschland –477. Das Socialisten- geseß und die Ära der socialen Reformen -483. Die Aufhebung des Socialistengesezes -488. Der Kathedersocialismus –494. Der Umschwung der öffentlichen Meinung -496. Liberalismus und Socialismus -503. Der Socialismus und die Parteien -508. Socialdemokratie und Kirche -513. Die National= Vierzehntes Kapitel: „Fin de siècle". Die allgemeine Struktur der Zeit -527. Zwei Thronwechsel -535. Deutsche Machtstellung und deutsches Machtbewußtsein -549. Der Antisemitismus 558. Die Agrarier -560. Die Frauenfrage -578. Das Wiedererwachen des Individualismus -580. Max Stirner -582. Der Anarchismus –586. Friedrich Niezsche -598. Die Wirkung Nietzsches -605. Andere Ver- treter des Individualismus –608. Die Fragen der Schulreform -617. Die Wissenschaft –627. Kunst und Poesie: Die Musik Einleitung. Das geistige Facit des zur Neige gehenden Jahrhunderts zu ziehen, ist eine schwierige, aber so reizvolle und lockende Aufgabe, daß sie den, der den Gedanken einmal gefaßt hat, nicht mehr losläßt und freigiebt, bis er sie zur Ausführung gebracht hat. Und daher wage ich es — auf alle Gefahr hin und allen Bedenken zum Troy, von denen aber doch einige zuerst beiseite geschoben werden müssen. Wir stehen ja noch gar nicht am Ende des Jahrhunderts, so lautet ein erster Einwand, noch sind es zwei Jahre bis dahin, die Abrechnung kommt also noch zu früh. Allein was für eine Geschichte der Thatsachen allenfalls richtig wäre, gilt nicht ebenso von einer Überschau über die geistigen und socialen Strömungen eines längeren Zeitabschnitts. Dort kann noch Neues, Wichtiges geschehen, so unwahrscheinlich es in diesem Augenblick auch ist; diese dagegen wechseln nicht so plötzlich und rasch; was hier etwa an Neuem kommt, selbst wenn große Ereignisse des äußeren Geschehens in diesen zwei Jahren die Welt in andere Bahnen reißen sollten, die geistige Strömung, die davon ausginge, gehört fraglos schon dem zwanzigsten Jahrhundert an; an dessen Ende hätte dann ein Historiker nachzuweisen, daß gewisse Richtungen und Tendenzen, die dasselbe erfüllt haben, mit ihren Wurzeln in die letzten Jahre des neunzehnten zurückreichen. Dagegen sind die geistigen und socialen Strömungen des neunzehnten Jahrhunderts jezt am Ende des Jahres 1898 alle schon da; weiter sich ausleben, schärfer sich accentuieren, rascher oder kläglicher vollends dahinsterben das können sie in den nächsten zwei Jahren noch, aber ganz anders werden kann es auf geistigem Gebiet bis dahin nicht mehr. Ziegler, die geistigen u. socialen Strömungen des 19. Jahrh. 1 |