Heinrich Heine's Sämmtliche Werke. Bibliothek - Ausgabe. Dreizehnter Band. Inhalt: Biographie. Hamburg. Hoffmann und Campe. 1885. I. Der Stammbaum der Familie Heine ist kein alter; zum Mindesten lassen sich seine Spuren nicht weit verfolgen, sie reichen nur bis etwa in die Mitte des vorigen Jahrhunderts, und es erscheint als Ahnherr der Familie der jüdische Kaufmann Heymann Heine, in Hannover ansässig, welcher eine Tochter des wohlhabenden Kaufmannes Meyer Simon Popert zu Altona heirathete. Dieser Ehe entsprossen sechs Söhne und zwei Töchter. Aber dieser Kindersegen war und blieb der einzige Reichthum der Familie, und nach dem Tode Heymann Heines zog die Wittwe nach Altona, wo sie sich mit ihrem Schwager Bendir Schiff verheirathete, welcher seinerseits gleichfalls sechs Kinder in die Ehe brachte. Sämmtliche Söhne erster Ehe hatten bei dem spärlichen Einkommen der Eltern eine mühevolle Jugend durchzumachen, sie verließen desshalb früh das elterliche Haus und gründeten sich auswärts eine neue Heimat. Der älteste, Isaak, ging nach Frankreich, wo er in Bordeaux sich verheirathete, dort einen Kleinhandel betrieb, und mit Noth und Sorgen seine sechs Kinder groß zog. Der inzwischen reich gewordene Bruder Salomon ließ seine Söhne nach Hamburg kommen, welche unter der strengen Obhut ihres Onkels sich dem Kaufmannsstande widmeten und später das weltberühmte Banquierhaus Armand & Michel Heine in Paris gründeten. Der zweite Sohn, Samson, Vater des Dichters, zog nach Düsseldorf; auf ihn werden wir später zurückkommen. |