Wie sie die Sinne sich verwirrt, Und wie die Welt, so ist ihr Lohn. Der Zeit sich wandt', und nicht auf Liebe. Die Liebe ist der Dichtung Stern, Weg Thorentand und Flitterpracht! Du Freimund laß den eitlen Schwall, Dein eignes Dasein zu versöhnen! Frühling. Fr. Rückert. Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht, Die Sonne bescheinet die blumige Au', Wie sind mir geworden die Locken so grau? Es bauen die Nester und singen sich ein Die zierlichen Vögel so gut. Und ist es kein Staub nicht, was sollt' es denn sein? Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht, Ich habe schon wieder auf Lieder gedacht, Ich fühle so frisch mich, so jung. A. v. Chamisso. Morgens im Walde. Ein sanfter Morgenwind durchzieht Des Forstes grüne Hallen, Hell wirbelt der Vögel munt'res Lied, Die jungen Birken wallen. Das Eichhorn schwingt sich von Baum zu Baum, Das Reh durchschlüpft die Büsche, Viel hundert Käfer im schattigen Naum Erfreu'n sich der Morgenfrische. Und wie ich so schreit' im lustigen Wald, Und alle Baum' erklingen, Um mich her alles singet und schallt, Ich singe mit starkem, freudigem Laut Der droben die luftige Kuppel gebaut, G. Ebert. Morgenlied. Die Sterne sind erblichen Noch waltet tiefes Schweigen Sie finget Lob und Ehre Hoffmann v. Fallersleben. Ihr lieben Vöglein, singt nur fort. Und sånget ihr auch ewig fort, -- D. v. Redwis. Frühlingslieder. 1. Frühlingsglaube. Die linden Lüfte sind erwacht, Die Welt wird schöner mit jedem Tag, 2. Künftiger Frühling. Wohl blühet jedem Jahre Es ist dir noch beschieden 2. Uhland. Leise zieht durch mein Gemüth. Leise zieht durch mein Gemüth Klinge, kleines Frühlingslied, Kling' hinaus in's Weite. Kling' hinaus, bis an das Haus, Sag', ich laß' sie grüßen. Rose und Filie. Die Rose liebt die Lilie, Sie steht zu ihren Füßen; H. Heine. Bald löst die Glut ihr schönstes Blatt, Es fällt, um sie zu grüßen. Die Lilie bemerkt es wohl, Sie hätt' das Blättlein gerne; Der Wind verweht's, und Blatt nach Blatt Jagt er in alle Ferne. Die Rose doch läßt nimmer ab, Läßt immer neue fallen; Sie grüßt, und grüßt sich fast zu Tod, Doch keines trifft von allen. Das leßte fängt die Lilie Und thut sich dicht zusammen. Nun glüht das Blatt in ihrem Kelch, Fr. Hebbel. Der Mondenßrahl fiel in der Filie Thau. Der Mondenstrahl fiel in der Lilie Thau, |