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Das Verhältnis des Hartmannschen Erec zu seiner französischen Vorlage.

Inaugural-Dissertation

welche zur

Erlangung der philosophischen Doktorwürde

nebst den beigefügten Thesen

mit

Genehmigung der hohen philosophischen Fakultät der Universität Greifswald

Dienstag, den 10. Mai 1898,

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Herrn Professor Dr. A. Reifferscheid

in dankbarer Verehrung

gewidmet.

Während die Frage nach dem Verhältnis des deutschen Iwein

zu seiner französischen Quelle schon zahlreiche Bearbeiter gefunden hat, sind die Erecdichtungen in vergleichender Weise bisher nur Germania VII, 144 ff. von Bartsch behandelt worden, der zudem nur beweisen will, dass Hartmann überhaupt den Roman Kristians als Vorlage benutzt hat. Bartsch legt naturgemäss das Hauptgewicht auf das Übereinstimmende; er hat nur die gröbsten und augenfälligsten Dinge zusammengetragen und besonders auf die Vergleichung des Stofflichen und Sachlichen geachtet. Die von Förster (gr. Erecausgabe, XLIII) in Aussicht gestellte Arbeit eines seiner Schüler über diesen Gegenstand lässt bis heute auf sich warten. Wie sehr aber eine eingehende Untersuchung über das Verhältnis des H.'schen Erec zu seiner französischen Vorlage erwünscht ist, zeigen die widersprechenden Urteile der Gelehrten. Fedor Bech meint z. B. in seiner Iweinausgabe 3. Aufl. XII: «die Stellung des Dichters dieser französischen Quelle gegenüber ist hier >> im Iwein — «noch selbständiger und freier als im Erec», während Foerster a. a. O. XVIII die relative Unabhängigkeit des Erec hervorhebt, der in dieser Beziehung dem Iwein entschieden überlegen sei.

Auf Anregung meines verehrten Lehrers, des Herrn Professor Dr. Reifferscheid habe ich beide Erecdichtungen genau mit einander verglichen und zwar mit besonderer Rücksicht auf die Abweichungen, um das Verhältnis der Jugendarbeit Hartmanns zu der Dichtung Kristians endgiltig festzustellen.

Bei der Ausarbeitung fehlte mir nie Herrn Prof. Reifferscheid's Rat und Hilfe, für die ich auch an dieser Stelle herzlichen und ehrerbietigen Dank sage. Die für die literarische Kritik unerlässliche Rücksichtnahme auf die jeweilige Zusammensetzung des Publikums der Dichtwerke hat mein verehrter Lehrer stets auf das angelegentlichste empfohlen; die entsprechenden Abschnitte dieser Arbeit verdanken seinen Hinweisen ihre Entstehung.

Benutzt sind von mir die Ausgaben: Erec, eine Erzählung von Hartmann von Aue, von Moriz Haupt 2. Ausgabe (1871), Erec und Enite von Christian von Troyes hrsg. von W. Foerster (1890). Vor den Verszahlen bedeutet Z. (Zusätze) Motive H.'s,

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