Dafern man zusieht, daß kein Mehlthau zehre Da warfst die Sichel du in's Korn, Schere! Dafern ja nun, ich meine nur: Dafern! Der du die Blumen auseinanderfaltest, Hauch des Lenzes, weh' auch uns heran! Der du der Völker heil'ge Knospen spaltest, O, Hauch der Freiheit, weh' auch diese an! In ihrem tiefsten, stillsten Heiligtume O, küss' sie auf zu Duft und Glanz und Schein Herr Gott im Himmel, welche Wunderblume Am Baum der Menschheit drängt sich Nach ew'gen Regeln wiegen sie sich drauf; Und ihre Lose ruh'n in Gottes Hand! Hurrah, Germania !*) 1870. Hurrah, du stolzes, schönes Weib, Wie kühn mit vorgebeugtem Leib Im vollen Brand der Juliglut Wie ziehst du frisch dein Schwert! Du dachtest nicht an Kampf und Streit: In Fried' und Freud' und Ruh' Auf deinen Feldern weit und breit, Bei Sichelklang, im Aehrenkranz Da plöglich, horch, ein andrer Tanz! *) Gude IV, 366. Leimbach 1, 232. Da fuhrst du auf in hellem Zorn, Da rauscht das Haff, da rauscht der Belt, Hurrah, hurrah, hurrah! Schwaben und Preußen Hand in Hand; Hurrah, Germania, stolzes Weib! Hurrah, hurrah, hurrah! Mag kommen nun, was kommen mag: Fest steht Germania ! Dies ist All-Deutschlands Ehrentag: Weh', daß ein Räuber dir das Schwert Fluch ihm! Und nun für Heim und Herd Hurrah, hurrah, hurrah! Hurrah, Germania! Doch ein Blutritt war's, ein Todesritt, Wohl wichen sie unsern Hieben, Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, Unser zweiter Mann ist geblieben. Die Brust durchschossen, die Stirn zerflafft, So lagen sie bleich auf dem Rasen, Und er nahm die Trompet' und er hauchte hinein; Da, die mutig mit schmetterndem Nur ein langlos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz Entquoll dem metallnen Munde; Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz, Um die Toten klagte die wunde! Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, Um die Brüder, die heut' gefallen, Erhub sie gebrochenes Lallen. Und nun kam die Nacht, nnd wir ritten hindann, Rundum die Wachtfeuer lohten; Die Rosse schnoben, der Regen rann Und wir dachten der Toten, der Toten. An Deutschland.*) 1870. Nun grüß' dich Gott, du wunde, Du bleiche Siegerin! Ich tret' in ernster Stunde, Du Herrliche, vor dich hin, Wohl seh' ich freudig glänzen Das Schwert in deiner Hand; Wohl gehst du einher in Kränzen, Doch schwarz ist dein Gewand. *) Leimbach I, 243. Und zorn'ge Thränen springen Vieltausend Männer und Knaben, Noch muß es leuchten und klingen Zum Frieden, dem rechten, rechten, Daß die Welt nach allem Fechten Daß aufs Geklirr der Waffen Gescheh' es bald, du Hohe! Den Schmerz um deine Kinder, |