Und zündend Schuß auf Schuß bei Tag und Nacht ! Paris, nun ist dein Hoffen all' vorbei! Ist nun zu Ende bald die Tyrannei, Die sinnbethört zur Sklavin dich gemacht? Schlugst du nun wohl die leßte Rettungsschlacht, Ist dein Martyrium nun wohl vollbracht? Wer gönnet nicht auch dir dein Heldenlied? Und horch, o horch, wie's jezt die Welt durchzieht Doch kann's denn möglich sein? heil'ge Wonnen! Der Demut Kleid, 's ist fertig nun gesponnen, Des heil'gen Krieges hehres Trauerspiel, Zu Ende ging's, des Friedens Vorhang fiel, Durch's neue Deutsche Reich nur Glockenklang, Zieh', Kaiser, heim mit dem erhabnen Sohne, Mit unserm tiefsten Dank und Herzenssegen! Das Kriegswerk, kaiserlich hast du's vollbracht! Nun ruh' dich aus auf deinem Friedensthrone, Und sei uns drauf mit gleichem Siegerdegen Des Rechts und Völkerheiles Kaiserwacht! Zieht heint, ihr Helden alle, kranzumschlungen, Wie harrt auf euch voll Sehnsucht Haus um Haus! Ihr Städte, rüstet euch und schmückt euch aus! Besinnt euch auf der Heimkehr Huldigungen! Zieht heim, das Herz von heil'gem Stolz durchklungen, Nach all' der Monde wildem Schlachtgebraus Umarmet eure Eltern, eure Frauen! Die grimme Winterszeit im welschen Kriege Und hörst auch du jezt uns're Jubellieder, Der Frühling naht, zu knospen drängt's den Flieder; Gesprengt, gelichtet ist der Felsenschacht ! Du Lühowjäger mit dem Heldensohn, Nun glättet euch, durchstürmte Lebensfluten, Dall' ihr kriegsentflammten Geistesgluten, Gewerb' und Handel, hebet neu die Flügel! Und allwärts rufe, schwingend Palmenreiser: Heil, deutsches Volk! Heil dir erhabner Kaiser! Des Friedens neues Reich ist uns erstanden!" Und wie es durch die Lande gehet, Da möchte alles Bote sein: Der Nachthauch durch die Wipfel wehet, Die stimmen leise rauschend ein; Und durch den Himmel geht ein Winken, Und auf der Erde nah und fern, Die Ströme heben an zu blinken, Und Stern verkündet es dem Stern. O Nacht, wo solche Geister wallen Im Mondenschein, auf lauer Luft! O Nacht, wo solche Stimmen schallen Durch lauter reinen Blütendust! Sommernacht, so reich an Frieden, So reich an stiller Himmelsruh': Wie weit zwei Herzen auch geschieden, Du führest sie einander zu! Sonntagsfrühe. Aus den Thälern hör' ich schallen Durch die Felder still beglücket Wie so still die Bäche gleiten, Wie so hell die Blumen blinken! Und aus fernen lichten Zeiten Weht ein Grüßen her, ein Winken. Ist's entschwund’ner Kindheit Mahnung? Ist es schön'rer Zukunft Ahnung? Sonntags am Rhein. Des Sonntags in der Morgenstund' Wie wandert's sich so schön Am Rhein, wenn rings in weiter Rund' Die Morgenglocken geh'n! Ein Schifflein zieht auf blauer Flut, Da singt's und jubelt's drein; Du Schifflein, gelt, das fährt sich gut In all' die Lust hinein ? Vom Dorfe hallet Orgelton, Und ernst in all' die Herrlichkeit Das alles beut der prächt'ge Rhein Das fromme, treue Vaterland Frühlingsglocken. Schnee Glöckchen thut läuten! Ei, gar ein lustig Ding; Der Frühling heut' geboren ward, Ihr Quellen all', Was soll das lange Zaudern? Mai-Glöckchen thut läuten! Macht Hochzeit mit der Erde heut' Ihr Schmetterling' Blau-Glöckchen thut läuten! |