Der Rheinwein. 1753. O du, der Traube Sohn, der im Golde blinkt, Deutscheren Zeit, da du, edler Alter, Noch ungekeltert, aber schon feuriger Dem Rheine zuhingst, der dich mit auferzog Und deiner heißen Berge Füße Sorgfam mit grünlicher Woge kühlte. Jezt, da dein Rücken bald ein Jahrhundert trägt, Ernstere Tugend von dir entglühe. Der Schule Lehrer kennet des Tiers um ihn, Kennt aller Pflanzen Seele. Der Dichter weiß So viel nicht; aber seiner Rose Weibliche Seele, des Weines stärkʼre, Den jene fränzt, der flötenden Nachtigall Rheinwein, von ihnen hast du die edelste, Du duftest Balsam, wie mit der Abendluft Der Würze Blume von dem Gestade dampft, Daß selbst der Krämer die Gerüche Atmender trinkt und nur gleitend fortschifft! Freund, laß die Hall' uns schließen! der Lebensduft Und von der Weisheit wohl gar mitsprechen. Laß mich mit dir sie sorgen! Ich weine mit, Wenn dir ein Freund starb. Nenn' ihn! „So starb er mir! Das sprach er noch! nun kam das lezte, Leyte Verstummen! nun lag er tot da!" Von allem Kummer, welcher des Sterblichen Wärst du, des Freundes Tod, der trübste, Wär' sie nicht auch, die Geliebte, sterblich! Doch, wenn dich, Jüngling, andere Sorg' entflammt, Noch unerhöht mit der großen Flut fleußt, So red'! In Weisheit wandelt sich Ehrbegier, Nach der unsterblichen Schelle laufen. Noch viel Verdienst ist übrig. Auf, hab' es nur! Ist Tugend! Meisterwerke werden Sicher unsterblich, die Tugend selten! Tag des Danks, der Freudenthränen Tag, Wie den Träumenden wird's dann uns sein Zu seinen Freuden, Der müden Pilger Leiden Ach ins Allerheiligste führt mich Zu seines Namens Ruhme.teine Halleluja! Wer zum Hohenstaufen reiset und nun auf der Höhe steht, Wo der Geist der alten Kaiser noch in Morgenlüften weht: Dunkle Wälder, Bergesketten, Städte, Thäler, Burg und Au' Sieht er prachtvoll ausgegossen unterm weiten Himmelsblau. Herrlich wird es ihn durchschauern, daß in solchem Strahlenrund Deutschlands höchste Kaiserzinne als der gold'ne Leuchter stund. |