Du sehnst dich weit hinaus zu wandern, Dir selbst sei treu und treu den andern, Was verkürzt die Zeit? Was macht sie unerträglich lang? Was bringt in Schulden? Harren und Dulden. Was macht gewinnen? Nicht lange besinnen. Was bringt zu Ehren? Sich wehren. (Westöstlicher Divan 1819.) Will ich die Blumen des frühen, die Früchte des späteren Jahres, Martin Greif.*) (Geschichte der deutschen National-Litteratur, § 65.) An Deutschland. 1870. Sei gegrüßt, Du Heldenwiege, So im Frieden, so im Kriege, Durch den Geist, der in Dir schafft! Ehre Deinem greisen Helden, Der, gestärkt vom Herrn der Welten, Deine Fürsten, wohlberaten, Wohl ergeh' es Deinen Stämmen, Er behüte Deine Masten, Ruhm bedecke Deine Heere, Abendlied. Schallendes Hämmern Tief unten im Thal, Streitendes Hämmern Mit sterbendem Strahl. Nahe wie ferne Der Glocken Geläut, Leuchtende Sterne Frieden und Schlummer, Ihr kehret nun ein, Scheuchet den Kummer Und löset die Pein. *) Karl Leimbach, die deutschen Dichter der Neuzeit und Gegenwart II, 462. 977. Ja knieen will ich, Vergangenheit, Vor deinen Gebilden aus Stein, Der nackt die ernste Schönheit beut, Verachtend des Reizes Schein. Ihn lassend der frömmelnden Enkelwelt, Die, von Gleisnersinn erfüllt, Die Lüsternheit zu ergänzen quält, Was der schlaue Bildner verhüllt. Und lernen will ich auf deinen Laut, Was der Mensch bewirkt und erschafft, Wenn er dem Gott im Busen vertraut Und der gegebenen Kraft. Dann kehr' ich heim mit stolzem Sinn Und schaff' in gesättigter Ruh', Was jung soll sein, wie ich es bin, Und alt soll werden, wie du. Die Ruinen des Campo Vaccino. 1819. Seid gegrüßt, ihr heil'gen Trümmer, Eintrachtstempel! du der erste, Jupiter, aus deinem Tempel, Warum in dies Feld der Leichen Jit, Septimius Sever, *) Konstantin. |