Nachtgefang. Ogieb, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich nur zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr? Bannst mich in diese Kühle, Giebst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen Vfühle Schlafe! was willst du mehr? Sehnsucht. Was zieht mir das Herz so? Was zieht mich hinaus? Und windet und schraubt mich Wie dort sich die Wolken Nun wiegt sich der Raben Ich mische mich drunter Sie weilet da drunten, Ich spähe nach ihr. Da kommt sie und wandelt; Ich eile sobald Ein singender Vogel Zum buschigen Wald. Sie weilet und horchet Die scheidende Sonne Sie wandelt am Bache Auf einmal erschein' ich An Mignon. Reber Thal und Fluß getragen Ach, sie regt in ihrem Lauf, Immer Morgens wieder auf. Raum will mir die Nacht noch frommen Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt; Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. Schon seit manchen schönen Jahren Schwimmen nicht im Strome fort. Schön in Kleidern muß ich kommen, Aus dem Schrank sind sie genommen, Weil es heute Festtag ist; Niemand ahnet, daß von Schmerzen Herz im Herzen Grimmig mir zerrissen ist. Heimlich muß ich immer weinen, Ach, schon lange wär' ich todt. Bergschloß. Da droben auf jenem Berge Verbrannt sind Thüren und Thore Hierneben lag ein Keller So voll von köstlichem Wein; Sie seht den Gästen im Saale Sie füllt zum heiligen Mahle Dem Pfaffen das Fläschchen nicht mehr. Sie reicht dem lüsternen Knappen Nicht mehr auf dem Gange den Trank, Denn alle Balken und Decken Doch als mit Cither und Flasche Da drängte sich frohes Behagen Als wären für stattliche Gäste |