Ganz ohne Fleck und Makel
Die Glocke vor sich stehn.
Der Knabe liegt am Boden,
Er schaut sein Werk nicht mehr:
Ach, Meister, wilder Meister,
Du stießest gar zu sehr!
Er stellt sich dem Gerichte,
Er klagt sich selber an.
Es thut den Richtern wehe
Wohl um den wackern Mann;
Doch kann ihn keiner retten,
Und Blut will wieder Blut.
Er hört sein Todesurtel
Mit ungebeugtem Mut.
Und als der Tag gekommen,
Daß man ihn führt hinaus,
Da wird ihm angeboten
Der letzte Gnadenschmaus.
„Ich dank euch," spricht der Meister,
„Ihr Herren lieb und wert;
Doch eine andre Gnade
Mein Herz von euch begehrt:
Laßt mich nur einmal hören
Der neuen Glocke Klang!
Ich hab' sie ja bereitet,
Möcht' wissen, ob's gelang."