Ein verruchter Besen, Willst's am Ende Will dich halten, Und das alte Holz behende Mit dem scharfen Beile spalten. Seht, da kommt er schleppend wieder! Wie ich mich nun auf dich werfe, Wehe! wehe! Beide Theile Stehn in Eile Schon als Knechte Völlig fertig in die Höhe! Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Naß und nåsser Wird's im Saal und auf den Stufen. Herr und Meister! hör' mich rufen! Ach da kommt der Meister! Herr, die Noth ist groß! 7 1 In die Ecke, Besen! Besen! Seyd's gewesen. Denn als Geister Nuft euch nur, zu seinem Zwecke, Die Braut von Corinth. Nach Corinthus von Athen gezogen Töchterchen und Sohn Braut und Bräutigam voraus genannt. Aber wird er auch willkommen scheinen, Wird oft Lieb' und Treu' Und schon lag das ganze Haus im Stillen, Vater, Töchter, nur die Mutter wacht; Sie empfängt den Gast mit bestem Willen, Gleich in's Prunkgemach wird er gebracht. Wein und Essen prangt Eh' er es verlangt: So versorgend wünscht sie gute Nacht. Aber bei dem wohlbestellten Effen Als ein feltner Gast Sich zur offaen Thür herein bewegt. Denn er sieht, bei seiner Lampe Schimmer Tritt, mit weißem Schleier und Gewand, Sittsam still ein Mädchen in das Zimmer, Um die Stirn ein schwarz- und goldues Band. Wie sie ihn erblickt, Hebt sie, die erschrickt, Mit Erstaunen eine weiße Hand. Bin ich, rief sie aus, so fremd im Hause, Daß ich von dem Gaste nichts vernahm? Ach, so hält man mich in meiner Klause! Und nun überfällt mich hier die Scham. Nuhe nur so fort Auf dem Lager dort,. Und ich gehe schnell, so wie ich kam. Bleibe, schönes Mädchen! ruft der Knabe, Nafft von seinem Lager sich geschwind: Hier ist Ceres, hier ist Bacchus Gabe; Liebe, komm und laß Laß uns sehn, wie froh die Götter sind. Ferne bleib', o Jüngling! bleibe stehen; Schon der lehte Schritt ist ach! geschehen, Jugend und Natur Sey dem Himmel künftig unterthan. Und der alten Götter bunt Gewimmel Hat sogleich das stille Haus geleert. Unsichtbar wird Einer nur im Himmel, Und ein Heiland wird am Kreuz verehrt; Opfer fallen hier, Weder Lamm noch Stier, Aber Menschenopfer unerhört. Und er fragt und wåget alle Worte, Unfrer Våter Schwur Hat vom Himmel Segen uns erfleht. Mich erhältst du nicht, du gute Seele! Meiner zweyten Schwester gönnt man dich. Wenn ich mich in stiller Klause quåle, Ach! in ihren Armen denk' an mich, Die an dich nur denkt, Die sich liebend kränkt; In die Erde bald verbirgt sie sich. Nein! bei dieser Flamme sey's geschworen, Gütig zeigt sie Hymen uns voraus; Bist der Freude nicht und mir verloren, Kommst mit mir in meines Vaters Haus. Liebchen, bleibe hier! Feyre gleich mit mir Unerwartet unsern Hochzeitschmaus. Und schon wechseln sie der Treue Zeichen; Silbern, künstlich, wie nicht eine war Doch, ich bitte dich, Eine Locke gib von deinem Haar. Eben schlug die dumpfe Geisterstunde Und nun schien es ihr erst wohl zu seyn. Gierig schlürfte sie mit blasfem Munde Nun den dunkel blutgefärbten Wein; Doch vom Weizenbrot, Das er freundlich bot, Nahm sie nicht den kleinsten Bissen ein. Und dem Jüngling reichte sie die Schale, Wie er immer fleht, Bis er weinend auf das Bette sank. Und sie kommt und wirft sich zu ihm nieder; Ach, wie ungern seh' ich dich gequält! Aber, ach! berührst du meine Glieder, Fühlst du schaudernd, was ich dir verhehlt. Wie der Schnee so weiß, Aber kalt wie Eis, Ist das Liebchen, das du dir erwählt. Heftig faßt er sie mit starken Armen Von der Liebe Jugendkraft durchmannt: Hoffe doch bei mir noch zu erwarmen, Wär’st du selbst mir aus dem Grab gesandt! Wechselhauch und Kuß! Liebesüberfluß! Brennst du nicht und fühlest mich entbrannt? Liebe schließet fester sie zusammen, Thränen mischen sich in ihre Luft; Gierig saugt sie seines Mundes Flammen, Eins ist nur im Andern sich bewußt. Seine Liebeswuth Wärmt ihr starres Blut, Doch es schlägt kein Herz in ihrer Brust. |