Einer aus dem Volke. Könnt ihr so verwegen handeln? Wollt ihr denn zum Tode wandeln? Kennet ihr nicht die Geseke Unfrer harten Ueberwinder? Rings gestellt sind ihre Neße Auf die Heiden, auf die Sünder. Ach sie schlachten auf dem Walle Unfre Weiber, unsre Kinder. Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Chor der Weiber. Auf des Lagers hohem Walle Schlachten sie schon unsre Kinder. Ach die strengen Ueberwinder! Und wir alle Nahen uns gewissem Falle. Ein Druide. Wer Opfer heut. Zu bringen scheut, Verdient erst seine Bande. Der Wald ist frei! Das Holz herbei, Und schichtet es zum Brande! Doch bleiben wir Im Byschrevier Am Tage noch im Stillen, Und Männer stellen wir zur Hut, Um eurer Sorge willen. Dann aber last mit frischem Muth Uns unsre Pflicht erfüllen. Chor der Wachter. Vertheilt euch, wackre Männer, hier Durch dieses ganze Waldrevier, Und wachet hier im Stillen, Wenn sie die Pflicht erfüllen. Ein Wachter. Diese dumpfen Pfaffenchristen, Durch die engen Felsenstrecken. Kauz und Eule, Heul in unser Mundgeheule! Chor der Wächter. Kommt mit Zacken und mit Gabeln, Wie der Teufel, den sie fabeln, Und mit wilden Klapperstöcken Heul' in unser Rundgeheule! Ein Druide. So weit gebracht, Daß wir bei Nacht. Allvater heimlich singen! Doch ist es Tag, Sobald man mag Ein reines Herz dir bringen. Du kannst zwar heut, und manche Zeit, Goethe's Gedichte. I. Bd. 10 Dem Feinde viel erlauben. Die Flamme reinigt sich vom Nauch: Und raubt man uns den alten Brauch; Dein Licht, wer will es rauben!/ Ein christlicher Wächter. Hilf, ach hilf mir, Kriegsgeselle! Durch und durch von Flamme glühen! Welch entseßliches Getöse! Laßt uns laßt uns alle fliehen! 2 Oben flammt und saust der Böse; Aus dem Boden Dampfet rings ein Höllen-Broden. Chor der christlichen Wächter. Schreckliche verherte Leiber, Menschen - Wölf' und Drachen-Weiber! Welch entseßliches Getöse! Sieh, da flammt, da zieht der Böse! Dampfet rings ein Höllen - Broden. Chor der Druiden. Die Flamme reinigt sich vom Rauch: So reinig' unsern Glauben! Und raubt man uns den alten Brauch Dein Licht, wer kann es rauben! Der Zauberlehrling. Hat der alte Herenmeister Und mit Geistesstärke Thu' ich Wunder auch. Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Und mit reichem vollem Schwalle Und nun komm, du alter Besen! Oben sey ein Kopf, Eile nun und gehe Mit dem Waffertopf! Walle! walle Manche Strecke, Daß, zum Zwecke, Wasser fließe, Und mit reichem vollem Schwalle, Zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder; Stehe! stehe! Ach, ich merk' es! Wehe! wehe!: Ach das Wort, worauf am Ende Nein, nicht länger Kann ich's lassen; Will ihn fassen. Das ist Tücke! Ach! nun wird mir immer bånger! O, du Ausgeburt der Hölle! |