Ant-Wort: Jörg Splett zum 70. Geburtstag

Front Cover
Inst. z.F.d. Glaubenslehre, 2006 - 206 pages

From inside the book

Common terms and phrases

Popular passages

Page 98 - Das versöhnende Ja, worin beide Ich von ihrem entgegengesetzten Dasein ablassen, ist das Dasein des zur Zweiheit ausgedehnten Ichs, das darin sich gleich bleibt und in seiner vollkommenen Entäußerung und Gegenteile die Gewißheit seiner selbst hat; - es ist der erscheinende Gott mitten unter ihnen, die sich als das reine Wissen wissen.
Page 37 - Der Wahrheit Freier - du?" so höhnten sie „Nein! nur ein Dichter! ein Tier, ein listiges, raubendes, schleichendes, das lügen muß, das wissentlich, willentlich lügen muß, nach Beute lüstern, bunt verlarvt, sich selbst zur Larve, sich selbst zur Beute, das - der Wahrheit Freier? ... Nur Narr! nur Dichter!
Page 63 - Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.
Page 66 - Elemente. Der einzelne Kreis durchbricht darum, weil er in sich Totalität ist, auch die Schranke seines Elements und begründet eine weitere Sphäre; das Ganze stellt sich daher als ein Kreis von Kreisen dar, deren jeder ein notwendiges Moment ist, so daß das System ihrer eigentümlichen Elemente die ganze Idee ausmacht, die ebenso in jedem einzelnen erscheint.
Page 156 - Also ist es das moralische Gesetz, dessen wir uns unmittelbar bewußt werden (sobald wir uns Maximen des Willens entwerfen), welches sich uns zuerst darbietet, und indem die Vernunft jenes als einen durch keine sinnliche Bedingungen zu überwiegenden, ja davon gänzlich unabhängigen Bestimmungsgrund darstellt, gerade auf den Begriff der Freiheit führt.
Page 72 - Der Geist handelt wesentlich, er macht sich zu dem, was er an sich ist, zu seiner Tat, zu seinem Werk; so wird er sich Gegenstand, so hat er sich als ein Dasein vor sich.
Page 68 - Dies ist der Standpunkt des nur endlichen, zeitlichen, widersprechenden und dadurch vergänglichen, unbefriedigten und unseligen Geistes. Denn die Befriedigungen, die diese Sphäre bietet, sind in der Gestalt ihrer Endlichkeit selbst immer noch beschränkt und verkümmert, relativ und vereinzelt. Der Blick, das Bewußtsein, Wollen und Denken erhebt sich deshalb über sie und sucht und findet seine wahre Allgemeinheit, Einheit und Befriedigung anderswo: im Unendlichen und Wahren.
Page 76 - Das Drama muß, weil es seinem Inhalte wie seiner Form nach sich zur vollendetesten Totalität ausbildet, als die höchste Stufe der Poesie und der Kunst überhaupt angesehn werden.
Page 120 - ... wie ein Drittes. Wir suchen in allem ein Drittes. So lebt es zwischen uns in den Abständen von Bild und Wort, in denen wir leben. Was aber ist es, welches lebt? Und indem es lebt und unserem Dasein von beiden Teilen zu leben gibt, das Wort zu seinem Bilde, bezeichnet es die Maße einer Geschichte. Wir tragen also, geteilt zwischen Bild und Wort, die Maße einer Geschichte über unserm Mangel und Grunde. Dichtung ist das Suchen nach dem »Worte
Page 155 - Freiheit und unbedingtes praktisches Gesetz weisen also wechselweise auf einander zurück. Ich frage hier nun nicht: ob sie auch in der Tat verschieden seien, und nicht vielmehr ein unbedingtes Gesetz bloß das Selbstbewußtsein einer reinen praktischen Vernunft, diese aber ganz einerlei mit dem positiven Begriffe der Freiheit sei; sondern wovon unsere Erkenntnis des Unbedingt-Praktischen anhebe, ob von der Freiheit, oder dem praktischen Gesetze.

Bibliographic information