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Und wie nun das Gefecht befiehlt,

Man weichet, man erneut's,
Man retirirt, man avancirt

Und immer ohne Kreuz.

Nun endlich pfeift Musketenblei
Und trifft, will's Gott, das Bein,
Und nun ist alle Noth vorbei,
Man schleppt uns gleich hinein.

Zum Städtchen, das der Sieger deckt,
Wohin man grimmig kam;

Die Frauen, die man erst erschreckt,
Sind liebenswürdig zahm.

Da thut sich Herz und Keller los,
Die Küche darf nicht ruhn;
Auf weicher Betten Flaumenschooß
Kann man sich gütlich thun.
Der kleine Flügelbube hupft,
Die Wirthin rastet nie,

Sogar das Hemdchen wird zerzupft,

Das nenn' ich doch Charpie!

Hat Eine sich den Helden nun

Beinah herangepflegt,

So kann die Nachbarin nicht ruhn,

Die ihn gesellig hegt.

Ein Drittes kommt wohl emsiglich,

Am Ende fehlet keins,

Und in der Mitte sieht er sich

Des sämmtlichen Vereins.

Der König hört von guter Hand,
Man sey voll Kampfes Lust;
Da kömmt behende Kreuz und Band
Und zieret Rock und Brust.
Sagt, ob's für einen Martismann
Wohl etwas Beßres giebt!

Und unter Thränen scheidet man
Geehrt so wie geliebt.

Offne Tafel.

Biele Gäste wünsch' ich heut
Mir zu meinem Tische!
Speisen sind genug bereit,
Vögel, Wild und Fische.
Eingeladen sind sie ja,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sich dich um
Sieh mir ob sie kommen!

Schöne Kinder hoff' ich nun,
Die von gar nichts wissen,

Nicht, daß es was Hübsches sey,

Einen Freund zu küssen.

Eingeladen sind sie all,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir ob sie kommen!

Frauen denk ich auch zu sehn,
Die den Ehegatten,

Ward er immer brummiger,

Immer lieber hatten.

Eingeladen wurden sie,

Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sieh dich um!
Sieh mir ob sie kommen!

Junge Herrn berief ich auch
Nicht im mindsten eitel,
Die sogar bescheiden sind
Mit gefülltem Beutel;
Diese bat ich sonderlich,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sich dich um!
Sieh mir ob sie kommen!

Männer lud ich mit Respect,
Die auf ihre Frauen

Ganz allein, nicht neben aus
Auf die schönste schauen.

Sie erwiederten den Gruß,

Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sich dich um!
Sieh mir ob sie kommen!

Dichter lud ich auch herbei,

Unfre Lust zu mehren,

Die weit lieber ein fremdes Lied

Als ihr eignes hören.

Alle diese stimmten ein,
Haben's angenommen.

Hänschen, geh und sich dich um !
Sieh mir ob sie kommen!

Doch ich sehe niemand gehn,

Sehe niemand rennen.

Suppe kocht und siedet ein,

Braten will verbrennen.

Ach, wir haben's, fürcht' ich nun,

Zu genau genommen!

Hänschen, sag', was meinst du wohl?
Es wird niemand kommen.

Hänschen lauf und säume nicht,

Ruf' mir neue Gäste!

Jeder komme wie er ist,

Das ist wohl das Beste!

Schon ist's in der Stadt bekannt,

Wohl ist's aufgenommen.

Hänschen, mach' die Thüren auf:
Sieh nur, wie sie kommen!

Rechenschaft.

Der Meister.

Frisch! der Wein soll reichlich fließen!
Nichts Verdrießlichs weh' uns an!

Sage, willst du mitgenießen,

Hast du deine Pflicht gethan?

Einer.

Zwei recht gute junge Leute
Liebten sich nur gar zu sehr;
Gestern zärtlich, wüthend heute,
Morgen wär' es noch viel mehr;
Senkte Sie hier das Genice,
Dort zerrauft' Er sich das Haar:
Alles bracht' ich in's Geschicke,
Und sie sind ein glücklich Paar.
Chor.

Sollst uns nicht nach Weine lechzen!
Gleich das volle Glas heran!

Denn das Aechzen und das Krächzen Hast du heut schon abgethan.

Einer.

Warum weinst du, junge Waife?

"

Gott! ich wünschte mir das Grab;

Denn mein Vormund, leise, leise,
Bringt mich an den Bettelstab."
Und ich kannte das Gelichter,
Zog den Schächer vor Gericht,
Streng' und brav sind unsre Richter,
Und das Mädchen bettelt nicht.

Chor.

Sollst uns nicht nach Weine lechzen! Gleich das volle Glas heran!

Denn das Aechzen und das Krächzen Hast du heut schon abgethan.

Einer.

Einem armen kleinen Kegel,
Der sich nicht besonders regt,

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