5 ΤΟ 15 20 72. Vineta Aus des Meeres tiefem, tiefem Gruṛde In der Fluten Schoß hinabgesunken Und der Schiffer, der den Zauberschimmer Aus des Herzens tiefem, tiefem Grunde Eine schöne Welt ist da versunken, Und dann möcht' ich tauchen in die Tiefen, In die alte Wunderstadt herein. Wilhelm Mäller 73. Sturm Es wütet der Sturm, Und er peitscht die Wellen, Und die Welln, wutschäumend und bäumend, Die weißen Wasserberge, Und das Schifflein erklimmt sie, Hastig mühsam, Und plöglich stürzt es hinab In schwarze, weitgähnende Flutabgründe. — Meer! Mutter der Schönheit, der Schaumentstiegenen ! Die weiße, gespenstische Möwe Und wezt an dem Mastbaum den Schnabel Vergebens mein Bitten und Flehn! Es braust und pfeift und prasselt und heult, Und zwischendurch hör' ich vernehmbar 30 35 Sehnsuchtwilden Gesang, Seelenschmelzend und seelenzerreißend, Fern an schottischer Felsenküste, Dort, am hochgewölbten Fenster, Und der Wind durchwühlt ihre langen Locken über das weite, stürmende Meer. 74. Seemorgen Der Morgen frisch, die Winde gut, Und brausend geht es durch die Flut; Wie wandern wir so schnelle! 5 Die Wogen stürzen sich heran; Doch wie sie auch sich bäumen, ΙΟ Dem Schiff sich werfend in die Bahn, In toller Mühe schäumen : Das Schiff, voll froher Wanderlust, Und mächtig wird von seiner Brust Heine. Gewirkt von goldner Strahlenhand So weit nach Land mein Auge schweift, Daß ich so lang euch meiden muß, Wo fremd die Luft, das Himmelslicht, Im kalten Wogenlärme, Wie wohl thut Menschenangesicht Mit seiner stillen Wärme! Lenau. 20 25 75. Croft So komme, was da kommen mag! Und geht es in die Welt hinaus, Ich seh' dein liebes Angesicht, Ich sehe die Schatten der Zukunft nicht. Storm. 5 |