Ihr Sohn, und der war tot; Es spielt auf den bleichen Wangen 75 Die Mutter faltet die Hände, 80 Heine. 5 ΙΟ 155 20 14. Einkehr Bei einem Wirte wundermild, Ein goldner Apfel war sein Schild Es war der gute Apfelbaum, Mit süßer Kost und frischem Schaum Hat er mich wohl genähret. Es kamen in sein grünes Haus Sie sprangen frei und hielten Schmaus Ich fand ein Bett zu füßer Ruh' Der Wirt, er deckte selbst mich zu Nun fragt ich nach der Schuldigkeit, Gesegnet sei er allezeit Von der Wurzel bis zum Gipfel! Uhland. 15. Abendlied Abend wird es wieder: Nur der Bach ergießet Und kein Abend bringet So in deinem Streben Wahre Abendruh'. Hoffmann von fallersleben. 16. Abendlied Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille, 5 ΙΟ 15 5 ΙΟ 15 20 25 3306 35 Seht ihr den Mond dort stehen? - Und ist doch rund und schön! Weil unsre Augen sie nicht sehn. Wir stolze Menschenkinder Und kommen weiter von dem Ziel. Gott, laß uns dein Heil schauen, Wie Kinder fromm und fröhlich sein! Verschon' uns, Gott, mit Strafen, 40 Claudius. 17. Morgenlied Wer schlägt so rasch an die Fenster mir Der junge Morgenwind ist hier „Heraus, heraus, du Menschensohn !“ So ruft der kecke Geselle " „Es schwärmt von Frühlingswonnen schon Vor deiner Kammerschwelle. Hörst du die Käfer summen nicht? Die Sonnenstrahlen stehlen sich Und necken auf deinem Lager dich Die Nachtigall ist heiser fast, So lang hat sie gesungen, Und weil du sie gehört nicht hast, Jst sie vom Baum gesprungen. 10 15 20 |