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Mittelalterliche. Die Dichter der Befreiungskriege. Fichte; das
Ich und seine Selbstbestimmung; die sittliche Weltordnung;
Reden an die deutsche Nation und Anweisung zum seligen
Leben; der Socialismus .

Die Romantiker in der Literatur.

A. In Deutschland.

Die Brüder Schlegel und ihr Bruch mit Schiller. Tieď's Märchen-
komödien. Die romantische Doctrin. Das Athenäum. No-
valis und seine religiöse Poesie. Romane: Sternbald's Wan-
derungen, Ofterdingen, Lucinde von Tieck, Novalis, F. Schle-
gel. Alarcos, Jon, Genoveva und Octavian, Dramen von
F. Schlegel, A. W. Schlegel und von Tieck. Schelling's Na-
turphilosophie und Kunstlehre. Mythologie. Historische Schriften
und Uebersetzungen der Romantiker. Ihr Einfluß auf die Ma-
lerei und auf die Wissenschaft. Abfall vom freien Geiste. Gent
(460-480). Nachwachsende Dichter: Arnim und Brentano;
Fouqué und Hoffmann. Tiec's Novellen. Die Schicksalstra-
gödie; Zacharias Werner. Grillparzer's maßvolle Classicität;
Heinrich von Kleist's Größe und romantische Auswüchse. Schen-
kendorf. Die Burschenschaft. Uhland und seine schwäbischen Ge-
noffen. W. Müller und Eichendorf. Rückert. Leopold Schefer.
Rahel und Bettina . .

B. Die Romantiker in der Literatur des Aus -
landes.

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Der Norden: Oehlenschläger, Steffens, Tegner. Walter Scott's poetische Erzählungen und Meisterschaft im historischen Roman. Das Nationalgefühl in Moore's irischen Melodien und die Poesie des Orients in Lala Rook. Die Seeschule. Chateaubriand's Geist des Christenthums; die weltschmerzliche Blasirtheit im Nené. Lamartine. Manzoni.

Bildende Kunst. Cornelius.

Seite

445-459

460-498

498-511

Hinwendung der Malerei auf das Religiöse und Vaterländische. Die Nazarener in Nom. Overbeck. Cornelius' deutsche Zugend, römische Schule, deutsche Meisterschaft in München; das Camposanto. Schnorr, Heß, Rottmann, Genelli, Schwind. Schadow und die Düsseldorfer Schule; Lessing, Vendemann, Deger, Schröter, Schirmer. Veit und Führich. Rauch's nationale Plastik; seine Schule in Berlin. Schwanthaler's Nomantik. Ingres, Robert, Flandrin in Frankreich . . 511-529

Byron und sein Einfluß auf die europäische Lite

ratur.

Der Kampf gegen die Reaction nach Napoleon's Sturz. Byron's
Wahrheitssinn, Verirrung und Läuterung. Seine Lyrik. Childe
Harold. Poetische Erzählungen. Die Poesie des Weltschmerzes
in den Dramen Manfred und Kain. Der Don Juan.
Shelley. Die Russen Puschkin und Turgenjew. Die Polen

Mickiewicz, Garczynski und Krasinski; Ueberwindung des Pesfimismus durch Vaterlandsliebe und Religiosität. Leopardi, Silvio Pellico, Niccolini in Italien. Lenau, Heine, Schopenhauer in Deutschland. Wir brauchen eine Kunst bei der uns wieder wohl wird .

Geschichte und Sprachwissenschaft.

Savigny und Niebuhr; Schlosser; Nanke, Sybel. Gervinus
Literatur- und Kunsthistoriker. Augustin Thierry und Guizot,
Thiers und Mignet, Villemain. Macaulay; Buckle und Car-
lyle. Jakob Grimm

Seite

529-553

. . 554-563

Philosophie und Theologie. Hegel und Schleier

macher.

Das Wirkliche ist das Vernünftige. Der historische Zug in den
Constructionen aus der Idee. Phänomenologie des Geistes und
Logik. Philosophie des Rechts, der Religion und Geschichte.
Herbart: das Reale, das Individuelle. Die Subjectivität des
Absoluten und die Mystik bei Baader und in Schelling's Phi-
losophie der Mythologie und Offenbarung.
Krause. Bentham und Mill. Cousin.
Gioberti. Schleiermacher der Reformator der Theologie
durch seine Reden über die Religion und seine Glaubens-
lehre. Katholische Wissenschaft in Deutschland; Lamennays in
Frankreich..

Die Naturwissenschaft.

Schopenhauer.
Rosmini und

Vernunft in der Natur; Beobachtung und Experiment; Ver-
werthung des Wissens für das Leben. Johannes Müller's
Physiologie der Sinne; Liebig's organische Chemie; Darwin's
Entwickelungslehre; die Einheit des Stoffs im Weltall und die
Spectralanalyse; die Metamorphose der Kraft

563-583

. . 583-591

Die neuromantische Dichtung in Frankreich. Immanuelische und satanische Schule. Courrier. Victor Hugo als Poet, Prophet, Gesetzgeber; Sprachgewalt und Phrase; echte Lyrik und Idealisirung der Misgestalt. Alfred de Vigny. Alfred de Mousset. Beranger und Barbier. Der Feuilletonroman von A. Dumas und E. Sue. Die Anatomie des Herzens und der Gesellschaft bei Balzac. George Sand's Erhebung von Indiana und Lelia durch die Dorfgeschichte zu Confuelo; Polemik gegen die falsche, Verherrlichung der wahren Ehe. Scribe's Lustspiele.

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Die Bewegungsliteratur in Deutschland. Immermann's Epigonen und Münchhausen; Platen's Ghaselen, Oden, Literaturkomödien; Heine's Reisebilder und Lieder. Börne's Briefe aus Paris. Das junge Deutschland und der Bundestag. Lenau. Politische Lyrik: Mosen, Herwegh, Dingelstedt. Freiligrath. Geibel. Bodenstedt. Poetische Erzählungen.

592-611

Dorfgeschichten: Auerbach, Gotthelf, Keller, M. Meyr. Sealsfield und Stifter. Dramatiker: Grabbe, Naupach, Halm, Raimund, Hebbel, Laube, Gußkow. Das Leben Jesu von Strauß und die Hallischen Jahrbücher. Feuerbach. Der ethische Theismus von Fichte und Weiße. Ulrici. Loße. E. v. Hartmann. Das Absolute als Selbst

.

Geschichte und Realismus in der bildenden Kunst. Französische Technik. Eugen Delacroix. Paul Delaroche. Horace Bernet. Thierbilder und paysage intime. Kaulbach's geschichtsphilosophische Wandgemälde; Ironie und formale Schönheit. Rethel, Rahl, Menzel. Die Belgier. Karl Piloty. Das Volksleben und die Landschaft in meisterhaften Bildern deutscher Künstler. Das Genre in England. Plastiker; Rietschel. Architektur unserer Tage; Semper.

Zeitgenössische Musik.

Seite

612-634

634-644

Weber. Rossini. Schubert und das Kunstlied. Mendelssohn.
Die große pariser Oper: Auber, Meyerbeer. Das deutsche
musikalische Drama: R. Wagner. Instrumentalmusik . . . 644-652
Zeitgenössische Dichtung.

Realismus in der Prosadichtung. Englische Blauftrümpfe.
Thackeray und Dickens. Tennyson's Lyrik. Amerika: Cooper,
Longfellow. Frankreich: demi-monde-Komödien und Feen-
stücke; Laboulaye und Renan. Fernan Caballero in Spanien.
Ginsti und Mazzini. Petöfi. Biörnson. Niederdeutsche Lite-
ratur: Conscience, Klaus Groth, Friß Reuter. Der Zeitroman:
Die Ritter vom Geist, Soll und Haben, Zwischen Himmel und
Erde. Heyse und die Novelle. Hamerling.

Das neue Deutsche Reich und die sittliche Welt-
ordnung.

Der Italiener Civinini über die Gründung des Deutschen Reichs.
Bismarck und Moltke; der kategorische Imperativ. Die päpst-
liche Unfehlbarkeit; der Kampf gegen den Dogmatismus und
die Versöhnung von Religion und Bildung im Glauben an die
sittliche Weltordnung.

652-664

. 664-672

Einleitung.

Es gibt nothwendig drei Urmomente für den Begriff des Geistes: er muß vor allem sein, dasein, eine reale oder natürliche Existenz haben; er muß sich selbst empfinden, seiner selbst inne sein; er muß seiner selbst und zugleich der Welt bewußt sein, weil er sich als Selbst nur in der Unterscheidung von anderem erfaßt. Selbstbewußtsein ohne Selbstgefühl und ohne gegenständliche Wirklichkeit wäre nicht möglich, und darum ist der Mensch seinem Wesen nach Natur, Gemüth und Geist; er wird als Kind der Natur geboren, er erwacht zum Selbstgefühl, er erhebt sich zur Welt- und Selbsterkenntniß. Daraus können wir geschichtsphilosophisch die Grundlinien für den Entwickelungsgang der Menschheit im großen Ganzen ziehen: sie steht zunächst unter der Herrschaft der Natur, sie ringt mit ihr und prägt dann den Geist in der eigenen Leiblichkeit lebendig aus; sie findet sich dann in sich selbst, kehrt in der Innerlichkeit des Gemüths ein und läßt sich von diesem leiten; sie schreitet zum Erkennen fort und macht den selbstbewußten Gedanken zum Princip und Leitstern ihres Wirkens. Daraus ergeben sich die Weltalter der Natur, des Gemüths und des Geistes.

An der Hand der Erfahrung haben wir gesehen wie die Menschheit in den Anfängen der Cultur unter der Herrschaft der Natur stand, in ihren Erscheinungen das Göttliche gewahrte und ausprägte, das Naturideal in Griechenland und Rom verwirklichte. Dann verkündeten Jesus und Muhammed den einen geistigen Gott, neue Völker mit vorwaltender Kraft des Gemüths nahmen diese Religion an, und auf der Ueberlieferung der alten Welt erhob sich eine neue Kunst, in welcher das Gemüthsideal Gestalt gewann und das Malerische, das Musikalische ebenso vorwaltete, wie das Architektonische im Orient, das Plastische in Griechenland geherrscht hatte.

Garriere. V.

1 1

In diesem Sinne haben wir das Mittelalter wie die Zeit der Renaissance und Reformation betrachtet. Cartefius führt uns in ein Weltalter des Geistes.

Soll dies anbrechen und sein Ideal dargestellt werden, so wird die Wissenschaft jetzt ebenso die Grundlage und Bedingung für die Kunst der Neuzeit werden, wie früher die volksthümliche Mytho logie, dann die geoffenbarte Religion die Ideen zuerst aussprachen, welche darnach Dichter und Bildner veranschaulichten. Ein voraussetzungsloses Denken muß sich auf sich selbst stellen um aus eigener Vernunft und durch eigene Erfahrung die freie Wahrheit zu erfassen. Und so finden wir an der Pforte unserer Epoche zwei Denker, die auch als Naturforscher bedeutend sind, einen Mathematiker und Naturforscher, der auch als Denker gewaltig ist

Spinoza, Leibniz, Newton,

ihre Geistesarbeit erleuchtet das Jahrhundert und bildet den Ausgangspunkt für seine Entwickelung. Die nächsten Stufen derselben können wir aus dem Wesen der Sache erschließen wie sie die Beobachtung bestätigen wird. Der Verstand, das Selbstbewußtsein werden sich als Kennzeichen der Epoche zunächst nicht ohne Einseitigkeit geltend machen, die Kritik wird sich gegen die Ueberlieferung kehren und das Licht der Aufklärung verbreiten, ein kühner Idealismus wird aus sich selber die Welt gestalten oder sie das Innere abspiegeln lassen. Dann aber wird die Menschheit zur Einsicht kommen daß sich nicht alles mit dem Selbstbewußtsein machen läßt und daß es gilt die Welt nach ihrer Objectivität zu begreifen, Natur und Geschichte in ihrer Eigenart anzuerkennen und treu zu erfassen, mit ihrem Gehalte den Geist zu erfüllen; eine Periode des vorwaltenden Realismus wird die vorhergehende ergänzen. Idealrealismus ist das Ziel das uns dadurch gesteckt wird.

Thatsächlich vertheilt sich die Culturarbeit des ersten Abschnittes vornehmlich an England, Frankreich, Deutschland in ge= schichtlicher Folge. In England ward die religiöse und politische Freiheit begründet, und dort fand nun die Reformation ihre Fortbildung durch die Unterscheidung der Natur- und Vernunftreligion von den Satzungen der Priester, durch die beobachtende Wissenschaft und eine Literatur die vom öffentlichen Leben getragen war. Dies, das Parlament von England, gibt ihr seinen Charakter, während der Salon mit seiner geistreichen Unterhaltung in Frankreich, Katheder und Kanzel in Deutschland den Ton bedingen den sie anschlägt. Frankreich gebraucht die Waffen welche England

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