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weil. P. P. der Univ. Leipzig Decemv. des großen Fürstencoll.
und der phil. Facult. Sen. der churf. Stipend. Auff. und
verschiedener Akad. der Wiss. Mitglieds.

Vollständigere und Neuerläuterte
Bibliskeutsche
e u t f dh e Haifle

Sprachkunst,

cholar.

Rach ben priaram

Mustern der besten Schriftsteller
des vorigen und ißigen Jahrhunderts
abgefaffet.

Neueste Auflage.

LABOREET FAVORE

WIEN

gedruckt bey Johann Thom. Edl. von Trattnern
kaiserl, königl. Hofbuchdruckern und Buchhändlern.

* 7 7 5+
291.699-B

HVGO GROTIVS.

In Lex. vet. Germ. Abr. Mylii. vid. Farr. L. III. p. 215.

PATRIA Salve LINGVA! quam fuam fecit
Nec humilis umquam, nec fuperba libertas;
Quam non fubactis civibus dedit victor,
Nec adulteravit inquilina contages:
Sed cafta, fed pudica, fed tui juris,,
Germana prifcæ fortitudinis proles;
Lingua imperare nata! quæ citos mentis
Senfus adæquas, non minus brevi voce;
Cujus retenta parte, tot triumphate

Adhuc fatentur Teutonum arma gentes:
Franci potentis præda ditior Gallus,
Et Longobardo victus Infuber mollis:
Gothique regnum nundinator Hifpanus:
Legesque paffus Anglofaxonum Britto.
Quid femibelgas, femibarbaros Tauros,
Perfasque referam, noftra verba conantes? &c.

VISHAL

WEN

THER

Vorrede zu dieser neuen Ausgabe.

Die vielen und großen Verdienste des bérühmten Hrn. Prof. Gottscheds um die deutsche Sprache sind so allgemein be

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kannt, und fein Andenken jedem Freunde unserer Mutterspräche so werth, daß es ein ganz unnüßes Unternehmen seyn würde, das Publikum von den Vorzügen diefer vortrefflichen Sprachlehre hier weitläuftiger zu unterhalten. Ein Mann, der 24. Werke gearbeitet, es bey jeder Ausgabe mit allem Fleiß verbessert, sich die Einwendungen feiner Gegner allemal zu Nußen gemacht, und alle die Eigenschaften besessen hat, welche zur Bildung eines vollkommenen Grammatikers noth= wendig sind, mußte natürlicher Weise nichts gemeines liefern; und wenn jemals der häufige Abgang eines Buches für dessen Güte Bürge war, so ist dieses gewiß in die erste Klasse guter Bücher zu sehen. X 2 Gleich

allzuhohen Preises niemal so gemeinnüßig werden, als es jederzeit zu werden verdienet hatte. Eine Menge junger Leute, die nicht eben sehr bemittelt sind, mußten es entbehren, und sich mit einem sehr unvollkommenen Auszuge behelfen: dazu kam noch, daß bereits seit mehr als 10. Jahren keine neue Auflage davon erschien. Ich habe also zu Folge derjenigen Grundsäße, nach welchen ich ståts zu handeln pflegte, nämlich: die der Jugend nöthigen Schriften so wohlfeil als möglich zu liefern; das häufig an die auslàndischen Buchhändler verschwendete Geld dem Vaters lande durch das Nachdrucken zu ersparen ; und die Wifsenschaften dadurch auf die leichteste Art zu verbreiten, gegenwärtige neue Ausgabe veranstaltet. Das gan= ze Werk ist neuerdings genau übersehen, und von Druckfehlern gereiniget worden; ich kann es also mit gutem Grunde auch von dieser Seite empfehlen. Ueberhaupt werde ich mir jederzeit auf das eifrighte angelegen seyn lassen, alles, was den guten Geschmack und die Wissenschaften befördern kann, richtig, fehlerfrey und um einen so billigen Preis aufzulegen, daß das Publikum die fremden Ausga= ben sehr leicht entbehren wird. ex gadi

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geschrieben den 30. Nov. 1774 onl

Der Verleger.

Grundriß

einer

Deutschen Sprachkunst.

Der Einleitung
I Abschnitt.

Von der Sprachkunst überhaupt.

S. I.

gine Sprachkunft überhaupt ist eine gegründete Anweisung, wie man die Sprache eines gewiss sen Volkes, nach der besten Mundart desselben, und nach der Einstimmung seiner besten Schrifts fteller, richtig und zierlich, sowohl reden sowohl reden, als schreiben folle a).

a) Eine. Kunst ist zwar sonst eine Fertigkeit, etwas zu thun, oder zu machen: allein, wenn man sie einem andern beybringen foll; so besteht sie aus Regeln, darnach man sich in der Ausübung Gottscheds Sprachk.

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Dera

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