Stiftungslied. Was gehst du, schöne Nachbarin, Und wenn du Haus und Felder pflegst, Will ich dein Diener seyn. Mein Bruder schlich zur Kellnerin Und ließ ihr keine Ruh; Sie gab ihm einen frischen Trunk Und einen Kuß dazu. Mein Vetter ist ein kluger Wicht, Er ist der Köchin hold; Den Braten dreht er für und für Um süßen Minnesold. Die sechse die verzehrten dann Und singend kam ein viertes Paar Gesprungen in den Saal. Willkommen! und willkommen auch Für's wadre fünfte Paar, Das voll Geschicht' und Neuigkeit Und frischer Schwänke war. Noch blieb für Räthsel, Wiß und Geist Ein sechstes Pärchen kam heran, Doch eines fehlt' und fehlte sehr, Ein zärtlich Pärchen schloß sich an, Frühlingsorakel. Du prophet'scher Vogel du, Hörst du! ein verliebtes Paar Ist die Stunde denn noch nicht voll? Ist es doch nicht unsre Schuld! Eins! Coucou! Zwei! Coucou! Immer weiter Coucou, Coucou, Cou! Haben wir wohl recht gezählt, Wenn wir gute Worte geben, Sagst du wohl, wie lang wir leben? Freilich, wir gestehen dir's, Gern zum längsten trieben wir's. Cou Coucou, Cou Coucou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou. Leben ist ein großes Fest, Wenn sich's nicht berechnen läßt. Sind wir nun zusammen blieben, Bleibt denn auch das treue Lieben? Könnte das zu Ende gehn, Wär' doch alles nicht mehr schön. Cou Coucou, Cou Coucou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou, Cou. (Mit Grazie in infinitum.) Die glücklichen Gatten. Nach diesem Frühlingsregen Den wir so warm erfleht, Weibchen, o sieh den Segen, Der unsre Flur durchweht. Nur in der blauen Trübe Verliert sich fern der Blick; Hier wandelt noch die Liebe, Hier hauset noch das Glück. Das Pärchen weißer Tauben, Du siehst, es fliegt dorthin, Wo um besonnte Lauben Gefüllte Veilchen blühn. Dort banden wir zusammen Den allerersten Strauß, Dort schlugen unsre Flammen Zuerst gewaltig aus. Doch als uns vom Altare, Und hunderttausend Siegel In Höhlen, im Gemäuer, Wir wandelten zufrieden, Und dort in schöner Fläche Und wo im Felsengrunde Sich schäumend aus dem Schlunde Auf Räder stürzen muß: Man spricht von Müllerinnen Und wie so schön sie sind; Doch immer wird gewinnen |