Kaum will mir die Nacht noch frommen, Denn die Träume selber kommen Nun in trauriger Gestalt; Und ich fühle dieser Schmerzen, Still im Herzen, Heimlich bildende Gewalt. Schon seit manchen schönen Jahren, Schwimmen nicht im Strome fort. Schön in Kleidern muß ich kommen, Niemand ahnet, daß von Schmerzen Grimmig mir zerrissen ist. Heimlich muß ich immer weinen, Ach, schon lange wär' ich todt. Wonne der Liebe. Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll seyn; Langen Und bangen In schwebender Pein; Ist die Seele, die liebt. Wonne der Wehmuth. Trocknet nicht, trocknet nicht, Thränen der ewigen Liebe! Ach nur dem halbgetrockneten Auge Wie öde, wie todt die Welt ihm erscheint! Trocknet nicht, trocknet nicht, Thränen unglücklicher Liebe! Wanderers Nachtlied. Der du von dem Himmel bist, Den, der doppelt elend ist, Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust! Ein gleiches. Ueber allen Gipfeln Jst Ruh, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch. Jägers Abendlied. Im Felde schleich' ich still und wild, Da schwebt so leicht dein liebes Bild, Du wandelst jest wohl still und mild Und ach, mein schnell verrauschend Bild Des Menschen, der die Welt durchstreift Voll Unmuth und Verdruß, Nach Osten und nach Westen schweift, Weil er dich lassen muß. Mir ist es, denk' ich nur an dich, Als in den Mond zu sehn; Ein stiller Friede kommt auf mich, Weiß nicht wie mir geschehn. An den Mond. Füllest wieder Busch und Thal Still mit Nebelglanz, Lösest endlich auch einmal Meine Seele ganz; Breitest über mein Gefild Lindernd deinen Blick, Wie des Freundes Auge mild Ueber mein Geschick. Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh- und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit. Fließe, fließe, lieber Fluß! Nimmer werd' ich froh! So verrauschte Scherz und Kuß, Und die Treue so. Ich besaß es doch einmal, Was so köstlich ist! Daß man doch zu seiner Qual Nimmer es vergift! Rausche, Fluß, das Thal entlang, Ohne Rast und Ruh, Rausche, flüstre meinem Sang Melodien zu! Wenn du in der Winternacht Wüthend überschwillst, Oder um die Frühlingspracht Junger Knospen quillst. Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt! Was von Menschen nicht gewußt, Oder nicht bedacht, Durch das Labyrinth der Brust Wandelt in der Nacht. Einschränkung. Ich weiß nicht, was mir hier gefällt, In dieser engen kleinen Welt Mit holdem Zauberband mich hält? |