Mit tausendfacher Liebeswonne Doch ich dich fassen möcht' In diesen Arm! Ach an deinem Busen Und deine Blumen, dein Gras Lieblicher Morgenwind! Ruft drein die Nachtigall Liebend nach mir aus dem Nebelthal. Ich komm', ich komme! Wohin? Ach, wohin? Hinauf! Hinauf strebt's. Neigen sich der sehnenden Liebe. Mir! Mir In euerm Schooße Aufwärts! Umfangend umfangen! Aufwärts an deinen Busen, Alliebender Vater! Gränzen der Menschheit. Wenn der uralte Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blizze Ueber die Erde sä't, Küss' ich den letzten Saum seines Kleides, Treu in der Brust. Denn mit Göttern Hebt er sich aufwärts, Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann Steht er mit festen. Auf der wohlgegründeten Dauernden Erde; Reicht er nicht auf, Oder der Rebe Sich zu vergleichen. Was unterscheidet Vor jenen wandeln, Ein kleiner Ring Das Göttliche. Edel sey der Mensch, Heil den unbekannten Höhern Wesen, Die wir ahnen! Sein Beispiel lehr' uns Goethe, Gedichte. 21 Denn unfühlend Ist die Natur: Es leuchtet die Sonne Ueber Bös' und Gute, Und dem Verbrecher Glänzen, wie dem Besten, Der Mond und die Sterne. Wind und Ströme, Rauschen ihren Weg, Vorübereilend, Einen um den andern. Auch so das Glück Lappt unter die Menge, Bald auch den kahlen Nach ewigen, ehrnen, Unseres Daseyns Kreise vollenden. Nur allein der Mensch Wählet und richtet; Er kann dem Augenblick Er allein darf Den Guten lohnen, Den Bösen strafen, Heilen und retten; Nüglich verbinden. Und wir verehren Die Unsterblichen, Als wären sie Menschen, Thäten im Großen, Was der Beste im Kleinen Thut oder möchte. Der edle Mensch Sey hülfreich und gut! Jener geahneten Wesen! Königlich Gebet. Ha, ich bin der Herr der Welt! mich lieben Die Edlen, die mir dienen. |