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Und er zog mich zu sich nieder,
Küßte mich sc hold, so süß.
Und ich sagte: blase wieder!
Und der gute Junge blies,
So la la, le ralla!

Meine Ruh ist nun verloren,
Meine Freude floh davon,
Und ich hör' vor meinen Ohren
Immer nur den alten Ton,
So la la! le ralla!

Rettung.

Mein Mädchen ward mir ungetreu,
Das machte mich zum Freudenhasser;
Da lief ich an ein fließend Waffer,
Das Wasser lief vor mir vorbei.

Da stand ich nun, verzweiflend, stumm; Im Kopfe war mir's wie betrunken, Fast wär' ich in den Strom gesunken, Es ging die Welt mit mir herum.

Auf einmal hört' ich was, das rief
Ich wandte just dahin den Rücken
Es war ein Stimmchen zum Entzücken:
,,Nimm dich in Acht! der Fluß ist tief."

Da lief mir was durch's ganze Blut,
Ich seh', so ist's ein liebes Mädchen;
Ich frage fie: wie heißt du? „Käthchen!“
O schönes Käthchen! Du bist gut.

Du hältst vom Tode mich zurück,
Auf immer dank' ich dir mein Leben;
Allein das heißt mir wenig geben,
Nun sey auch meines Lebens Glück!

Und dann klagt' ich ihr meine Noth,
Sie schlug die Augen lieblich nieder;
Ich küßte sie und sie mich wieder,

Und

vor der Hand nichts mehr von Tod.

Der Musensohn.

Durch Feld und Wald zu schweifen,
Mein Liedchen wegzupfeifen,
So geht's von Ort zu Ort!
Und nach dem Lacte reget,
Und nach dem Maaß beweget
Sich alles an mir fort.

Ich kann sie kaum erwarten

Die erste Blum' im Garten,
Die erste Blüth' am Baum.
Sie grüßen meine Lieder,
Und kommt der Winter wieder,
Sing' ich noch jenen Traum.

Ich sing' ihn in der Weite,
Auf Eises Läng' und Breite,
Da blüht der Winter schön!
Auch diese Blüthe schwindet
Und neue Freude findet
Sich auf bebauten Höhn.

Denn wie ich bei der Linde
Das junge Völkchen finde,
Sogleich erreg' ich sie.

Der stumpfe Bursche bläht sich,
Das steife Mädchen dreht sich
Nach meiner Melodie.

Ihr gebt den Sohlen Flügel
Und treibt durch Thal und Hügel
Den Liebling weit von Haus.
Jhr lieben holden Musen,
Wann ruh' ich ihr am Busen
Auch endlich wieder aus?

Gefunden.

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Aeuglein schön.

Ich wollt' es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen seyn?

Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus,
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus.

Und pflanzt' es wieder

Am stillen Ort;

Nun zweigt es immer

Und blüht so fort.

Wechsellied zum Tanze.

Die Gleichgültigen.

Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze:

Lanzen gehöret zum festlichen Tag.

Bist du mein Schaß nicht, so kannst du es werden, Wirst du es nimmer, so tanzen wir doch.

Komm mit, o Schöne, komm mit mir zum Tanze; Tanzen verherrlicht den festlichen Tag.

Die Zärtlichen.

Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?
Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?

Wärst du mein Schaß nicht, so möcht' ich nicht tanzen,

Bleibst du es immer, ist Leben ein Fest.

Ohne dich, Liebste, was wären die Feste?
Ohne dich, Süße, was wäre der Tanz?

Die Gleichgültigen.

Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!
Schmachtende Liebe vermeidet den Tanz.
Schlingen wir fröhlich den drehenden Reihen,
Schleichen die andern zum dämmernden Wald.
Laß sie nur lieben, und laß du uns tanzen!
Schmachtende Liebe vermeidet den Tanz.

Die Zärtlichen.

Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln !
Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz.

Amor, der nahe, der höret sie spotten,

Rächet sich einmal, und rächet sich bald.

Laß sie sich drehen, und laß du uns wandeln!
Wandeln der Liebe ist himmlischer Tanz.

Selbstbetrug.

Der Vorhang schwebet hin und her

Bei meiner Nachbarin.

Gewiß, sie lauschet überquer,

Ob ich zu Hause bin,

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