Zugehörigkeit durch Sprache: eine linguistische Studie am Beispiel der deutschen WiedervereinigungDie Grundannahme der Studie besteht darin, daß sich die Zugehörigkeit von Personen zu sozialen Gruppen in kommunikativen Erscheinungsformen zur Geltung bringt. In diesem Sinn wird nach Zugehörigkeit als einer kommunikativen Hervorbringung gefragt. Nicht auf das, was die Kommunikationsteilnehmer ihren Daten nach sind (Mann, Frau, Ost- oder Westdeutscher, ...), wird dabei abgezielt. Gefragt wird vielmehr nach den sprachlichen Erscheinungsformen, in denen sich Zugehörigkeit kommunikativ manifestiert. Diese Fragestellung wird am Beispiel der sozialen Kategorie "ostdeutsch" und "westdeutsch" untersucht. Die Grundlage dafür liefert ein umfangreiches Korpus authentischer Gesprächsaufzeichnungen, das in den Jahren nach der Einheit in den Neuen Bundesländern erhoben worden ist. Das Hauptergebnis der Auswertung dieser Daten liegt in der Entwicklung eines linguistischen Beschreibungsrahmens für soziale Kategorisierungen in Gesprächen und Texten. Dieser Beschreibungsrahmen erlaubt eine systematische Erfassung der sprachlich-kommunikativen Seite des Zuordnens von Personen zu sozialen Gruppen sowie des Zuschreibens und Bewertens gruppenspezifischer Eigenschaften und Verhaltensweisen, und zwar unabhängig vom jeweils thematisierten Zugehörigkeitsaspekt. Mit der Fokussierung auf die sprachlich-kommunikativen Aspekte der Wiedervereinigung wird zugleich ein zentraler Forschungsbereich der germanistischen Linguistik der 90er Jahre um eine vielfach vernachlässigte Forschungsperspektive ergänzt, und mit den in der Schrift präsentierten Daten liegt ein auch zeithistorisch bedeutsames Dokument für Sprech- und Alltagssprache in Zeiten gesellschaftlicher Umbruchsituationen vor. |
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... Struktur geprägt . Eine Analyse , die die sequentielle Struktur sprachlicher Erscheinungsformen der Interaktion außer Acht läßt , muß diesem Interaktionsgeschehen selbst zwangsläufig äußerlich bleiben . Diese Maxime unterscheidet die ...
... Struktur ,, vorurteilshafter Diskurse " unter Stichworten wie „ , semantic moves " und rhetorical operations " ( van Dijk 1987 ) oder „ Argumentationsstrategien “ und „ , sprachliche Realisierungsfor- men " ( Wodak et al . 1990 ) ...
... Struktur der Äußerung , aufgrund derer die Aufgabe des Zuordnens als vorrangig und gewissermaßen überfällig ' hervorgehoben wird ; als ein nachträglicher Kommentar , der lediglich zu explizieren vor- gibt , was bereits zuvor ...