Zugehörigkeit durch Sprache: eine linguistische Studie am Beispiel der deutschen Wiedervereinigung

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M. Niemeyer, 2000 - Foreign Language Study - 645 pages

Die Grundannahme der Studie besteht darin, daß sich die Zugehörigkeit von Personen zu sozialen Gruppen in kommunikativen Erscheinungsformen zur Geltung bringt. In diesem Sinn wird nach Zugehörigkeit als einer kommunikativen Hervorbringung gefragt. Nicht auf das, was die Kommunikationsteilnehmer ihren Daten nach sind (Mann, Frau, Ost- oder Westdeutscher, ...), wird dabei abgezielt. Gefragt wird vielmehr nach den sprachlichen Erscheinungsformen, in denen sich Zugehörigkeit kommunikativ manifestiert.

Diese Fragestellung wird am Beispiel der sozialen Kategorie "ostdeutsch" und "westdeutsch" untersucht. Die Grundlage dafür liefert ein umfangreiches Korpus authentischer Gesprächsaufzeichnungen, das in den Jahren nach der Einheit in den Neuen Bundesländern erhoben worden ist. Das Hauptergebnis der Auswertung dieser Daten liegt in der Entwicklung eines linguistischen Beschreibungsrahmens für soziale Kategorisierungen in Gesprächen und Texten. Dieser Beschreibungsrahmen erlaubt eine systematische Erfassung der sprachlich-kommunikativen Seite des Zuordnens von Personen zu sozialen Gruppen sowie des Zuschreibens und Bewertens gruppenspezifischer Eigenschaften und Verhaltensweisen, und zwar unabhängig vom jeweils thematisierten Zugehörigkeitsaspekt. Mit der Fokussierung auf die sprachlich-kommunikativen Aspekte der Wiedervereinigung wird zugleich ein zentraler Forschungsbereich der germanistischen Linguistik der 90er Jahre um eine vielfach vernachlässigte Forschungsperspektive ergänzt, und mit den in der Schrift präsentierten Daten liegt ein auch zeithistorisch bedeutsames Dokument für Sprech- und Alltagssprache in Zeiten gesellschaftlicher Umbruchsituationen vor.

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Contents

Zugehörigkeit Kommunikation und Sprache
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Achtung anhand Anschluß Anwesenden Anzeigen von Zugehörigkeit Aspekte auffällig Aufgabe des Zuordnens aufgrund Ausdruck Bedeutung Beispiel Beschreibung besonders besserwessi bestimmte Deixis deshalb deutlich Deutschen Dijk Diskriminierung eigenen Eigenschaften und Verhaltensweisen eigenständige Einigungsvertrag Einstellungen empirischen Analysen entsprechend erscheint Fall Fokussierung folgenden Formen fraglichen geht gesellschaftlichen Gespräch gruppenbezogener Gruppendiskussionen gruppenspezifischer Eigenschaften habm Hausendorf Hervorbringung von Zugehörigkeit Hervorhebung von Zugehörigkeit Hinblick Hintergrund Hinweis Indikatoren insbesondere insofern Interaktion isch jeweils Klärung von Zugehörigkeit KOMMENTAR kommunikativen Hervorbringung konkreten Kontext Konversationsanalyse läßt linguistischen lokale Indikatoren macht Mittel moralisch muß Ostwestkorpus Ostwestunterscheidung Personen Personengruppennamen Perspektive Phänomen politisch Prädikation Quasthoff Rahmen Rede Redewiedergabe Rekonstruktion relevante rigkeit rung schen schließlich Semantik SEQUENZ 01 Sequenzanalyse Sinne soziale Identität soziale Kategorie sozialen Gruppe sozialer Kategorisierungen Soziolinguistik sprachlichen Erscheinungsformen Sprecher Sprecherin Stigmatisierung Talkshow Teilnehmer Textlinguistik Thematik Typisierung unsere unterschiedliche verschiedenen Vortrag Vorurteilen Weise wessi West Westdeutschen Westzugehörigkeit wieder Wiedervereinigung Wodak zitiert zudem Zuordnung Zuschreibens und Bewertens

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