Litterarisch - politische Polemik Rückerts aus dem Jahre 1814. Geiger. Entlehnungen. Von Anton Englert . Besprechungen. Von Ludwig 118 383 Rudolf Dvorák: Das Theater und Drama der Chinesen. Von R. v. Gottschall 141 Otto Francke: Marlowe's Werke, historisch-kritische Ausgabe von H. Breymann und Albert Wagner; II. Doktor Faustus, herausgegeben von H. Breymann 263 L. Geiger: Zur Litteratur der Renaissance in Deutschland, Frankreich und Italien, IV. Italien 145 Georg Geil: Shakespeare vom Standpunkte der vergleichenden Litteraturgeschichte. Erster Band: Die Frauen in Shakespeares Dramen. Von W. Wetz 494 Wolfgang Golther: Das deutsche Volksbuch von den Heymonskindern, herausgegeben von Fr. Pfaff Aristoteles in den Alexanderdichtungen des Mittelalters. Von W. Hertz Max Koch: Zur Geschichte der englischen Einwirkungen auf die deutsche 137 140 399 120 Zur Geschichte der Caesartragoedien. Von Gustav Mix. Martin Krummacher: Sauers Neudruck der freundschaftlichen Lieder von Pyra und Lange 396 Marcus Landau: Deutsche Kultur und Litteratur des 18. Jahrhunderts im Lichte der zeitgenössischen italienischen Kritik. Von Th. Thiemann 253 Lo cunto de li cunti di Giambattista Basile a cura di Benedetto Croce Arnold Schröer: Erlanger Beiträge zur englischen Philologie: Willi Haeckel, Wilhelm Storck: Os Lusíadas de Luiz de Camões, edição critica por F. G. de Amorim Veit Valentin: Das Associationsprinzip und der Anthopromorphismus in der Poetik. Von Wilhelm Scherer Lyrik und Lyriker. Von Richard Maria Werner. 478 478 Oskar F. Walzel: Schiller als Dramaturg. Von Albert Köster 389 397 40, Nachrichten 266, 407, 50? Abhandlungen. Über spanische, italienische und französische Dramen in den Spielverzeichnissen Zur Lehre von den Darstellungsmitteln in der Poesie. Von Hubert Roetteken Von Ludwig Fränkel Lessings „Nathan“ in Ungarn. Von Anton Herrmann Neue Mitteilungen. Seite I 17 Briefwechsel zwischen Hofmanswaldau und Harsdörffer. Ettlinger . Mitgeteilt von Josef 100 Weitere Parallelen zu dem Dialoge von Lollius und Theodericus. Von Johannes Zu Bürgers: „Kaiser und Abt". Von Heinrich von Wlislocki. Zu Lenz' Hofmeister. Von R. M. Werner . Miltons erste ungarische Übersetzung. Von Heinrich von Wlislocki Besprechungen. Max Koch: Zur Geschichte der englischen Einwirkungen auf die deutsche 113 116 118 120 Wilhelm Storck: Os Lusiadas de Luiz de Camões, edição critica por F. G. de 127 Martin Krummacher: Sauers Neudruck der freundschaftlichen Lieder von Pyra und Lange 134 Wolfgang Golther: Das deutsche Volksbuch von den Heymonskindern, herausgegeben von Fr. Pfaff Aristoteles in den Alexanderdichtungen des Mittelalters. Ein ungedruckter Brief Reuchlins 145 154 Herr Prof. Dr. L. Geiger ist nur an dem die Renaissance-Litteratur betreffenden Teile der Zeitschrift beteiligt, was wir wie überhaupt, so besonders die Einsender von Manuscripten zu beachten bitten. Die Red. Alle an mich bestimmten Sendungen bitte ich zu richten: Breslau, Museumsplatz 10 III. Max Koch. JAN 19 1891 LIBRARY. Über spanische, italienische und französische Dramen in den Spielverzeichnissen deutscher Wander truppen. Von Albert Dessoff. C. Heine hat in seinem kürzlich erschienenen Werk „Das Schauspiel der deutschen Wanderbühne vor Gottsched" von folgenden spanischen Dramen festgestellt, dafs sie sich im Spielverzeichnis der deutschen Komödianten befanden: 1. Alles geben und doch Nichts geben. Original: Calderon, Dar lo todo y no dar nada. 2. Aurora und Stella. Original: Calderon, Lances de amor y fortuna. In der Zeitschrift N. F. II 395 ff. giebt Heine den Inhalt einer deutschen Bearbeitung dieses Stückes und fügt hinzu, dieselbe sei nach einem holländischen Drama von Graef gearbeitet, Graef aber habe vielleicht aus einer französischen Bearbeitung des spanischen Originals geschöpft, nämlich aus Guinaults „Les coups de l'amour et de la fortune". Hier hat Heine einen unglücklichen Druckfehler aus Kleins Geschichte des Dramas herübergenommen. Der französische Dichter heifst Quinault. Sein Stück kam nach Angabe der Brüder Parfait 1656 auf die Pariser Bühne. Valentin Schmidt führt in seinem Werk über Calderon noch eine zweite französische Bearbeitung des spanischen Stückes an: „Les coups d'amour et de fortune“ von Boisrobert. In der Bibliothèque universelle des romans II Janvier 1776, p. 208-213 wird erzählt, dafs Boisrobert, unwillig darüber, dafs Quinaults Stück mehr Beifall fand als das seine, behauptete, Letzterer habe sich die Autorschaft fälschlich beigelegt, Ztschr. f. vgl. Litt.-gesch, u. Ren.-Litt. N. F. IV. 1 und es seien vielmehr die vier ersten Akte von Tristan, der letzte von Scarron verfafst. Nach Léris*) war es Scarron selbst, der (in der Ausgabe seiner Werke von 1656) Quinault beschuldigte, sich mit fremden Federn geschmückt zu haben. Der Plan des Stückes stamme von Mile Du Château, die vier ersten Akte seien von Tristan, und er, Scarron, habe nach Tristans Tod auf Bitten der Schauspieler den letzten Akt hinzugedichtet **). Léris berichtet auch, dafs aufser Quinault und Boisrobert auch noch Heudeline den spanischen Stoff für die französische Bühne bearbeitete. Man kennt indessen seine Komödie nur noch dem Namen nach, der gleichfalls lautete: Les coups d'amour et de fortune. Dies übrigens nur nebenbei. Mir hat Quinaults Stück vorgelegen und ich habe es mit Heines Inhaltsangabe der deutschen Bearbeitung verglichen. Dabei hat sich denn herausgestellt, dass beide, soweit sich dies bei Nebeneinanderstellung einer Analyse und eines Dramas selbst feststellen lässt, genau übereinstimmen. Das Text-Citat, das Heine giebt: Gusmann: Und was habt ihr dann im Sinn? Entweder zu sterben, oder ihre Liebe zu erwerben, lautet bei Quinault: Gusman: Mais que prétendez-vous? Roger: Ou me perdre, ou lui plaire, Qui doit vaincre ou ceder, la Fortune ou l'Amour. Dafs Quinaults Stücke überhaupt in Deutschland sehr beliebt waren, wird dadurch bewiesen, dafs drei derselben in der SchauBühne Englischer und Frantzösischer Comödianten, 3 Bände., Frankfurt a. M. 1670" enthalten sind, nämlich im ersten Band „Die Comödie ohne Comödie" (La comédie sans comédie) Dictionnaire portatif des théâtres, Paris 1763. **) Die oben angeführte Stelle ist ein Beweis mehr für Scarrons schlechten Charakter. |