Halte das Edelgestein in schöner Verbindung zusammen. O, wie den Bräutigam freut, einzig zu schmücken die Braut! Seh ich Perlen, so denk ich an dich; bei jeglichem Ringe 125 Kommt mir der länglichen Hand schönes Gebild in den farter Tauschen will ich und kaufen; du sollst das Schönste von Allem Sinn. Wählen; ich widmete gern alle die Ladung nur dir. Doch nicht Schmuck und Juwelen allein verschafft dein Ge= liebter : Was ein häusliches Weib freuet, das bringt er dir auch. 130 Feine wollene Decken mit Purpursäumen, ein Lager cov Zu bereiten, das uns traulich und weichlich empfängt ; Köstlicher Leinwand Stücke. Du sizest und nähest und kleidest Mich und dich und auch wohl noch ein Drittes darein Bilder der Hoffnung, täuschet mein Herz! O mäßiget, Götter, flame 135 Diesen gewaltigen Brand, der mir den Busen durchtobt! Aber auch sie verlang ich zurück, die schmerzliche Freude, Wenn die Sorge sich kalt, gräßlich gelassen, mir naht. Nicht der Erinnyen Fackel, das Bellen der höllischen Hunde Schreckt den Verbrecher so in der Verzweiflung Gefild, 140 Als das gelaßne Gespenst mich schreckt, das die Schöne von fern mir Zeiget: die Thüre steht wirklich des Gartens noch auf! Und ein Anderer kommt! Für ihn auch fallen die Früchte! Und die Feige gewährt stärkenden Honig auch ihm! Lockt sie auch ihn nach der Laube? und folgt er? O macht mich, ihr Götter, Blind, verwischet das Bild jeder Erinnrung in mir! Ja, ein Mädchen ist sie! und die sich geschwinde dem Einen Giebt, sie kehret sich auch schnell zu dem Andern herum. 145 Lache nicht diesmal, Zeus, der frechgebrochenen Schwüre! Donnere schrecklicher! Triff! — Halte die Blize zurück! 150 Sende die schwankenden Wolken mir nach! Im nächtlichen Dunkel Treffe dein leuchtender Bliß diesen unglücklichen Mast! Streue die Planken umher, und gieb der tobenden Welle Diese Waaren, und mich gieb den Delphinen zum Raub! Nun, ihr Musen, genug! Vergebens strebt ihr zu schildern, 155 Wie sich Jammer und Glück wechseln in liebender Brust. Heilen könnet die Wunden ihr nicht, die Amor geschlagen ; Aber Linderung kommt einzig, ihr Guten, von euch. 4. Wir sind vielleicht zu antik gewesen, 5. Jm Vaterlande Schreibe, was dir gefällt. Da sind Liebesbande, Da ist deine Welt. 6. Ein ewiges Kochen statt fröhlichem Schmaus! Was soll denn das Zählen, das Wägen, das Grollen? Bei allem dem kommt nichts heraus, Als daß wir keine Herameter machen sollen; Und sollen uns patriotisch fügen, An Knittelversen uns zu begnügen. 5 7. Phorkyas-Mephistopheles Höret allerliebste Klänge, Macht euch schnell von Fabeln frei! Laßt es hin, es ist vorbei. Niemand will euch mehr verstehen, Chor: Bist du, fürchterliches Wesen, Laß der Sonne Glanz verschwinden, 5 ΙΟ 15 V. Lieder und Balladen 1. Vorklage Wie nimmt ein leidenschaftlich Stammeln Nun soll ich gar von Haus zu Haus Was eine lange, weite Strecke Im Leben von einander stand, Doch schäme dich nicht der Gebrechen, 5 ΙΟ 2. Erster Verlust Ach, wer bringt die schönen Tage, Ach, wer bringt nur eine Stunde Einsam nähr ich meine Wunde, Und mit stets erneuter Klage Traur ich ums verlorne Glück. Ach, wer bringt die schönen Tage, Jene holde Zeit zurück! 3. Nachgefühl Wenn die Reben wieder blühen, Thränen rinnen von den Wangen, Und zulezt muß ich mir sagen, 4. Der Musensohn Durch Feld und Wald zu schweifen, Sich alles an mir fort. 5 5 ΙΟ 5 |