Ungarische revue: mit unterstützung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Volume 15

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F. A. Brockhaus, 1895

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Popular passages

Page 72 - Wichtige Gründe, aus denen auf die Scheidung erkannt werden kann, sind: Wenn der Geklagte eines Ehebruches oder eines Verbrechens schuldig erklärt worden ist; wenn er den klagenden Ehegatten boshaft verlassen oder einen unordentlichen Lebenswandel geführt hat, wodurch ein beträchtlicher Theil des Vermögens des klagenden Ehegatten oder die guten Sitten der Familie in Gefahr gesetzt werden ; ferner dem Leben oder der Gesundheit gefährliche Nachstellungen ; schwere Misshandlungen, oder, nach dem...
Page 640 - Analogen von Seele anzuerkennen, das bei allem Abstand von der Seele des Menschen ihn in ein so empfindbares Verhältniss zu jenen bringt, daß, ohne gewaltsamen Sprung, Eigenschaften des menschlichen Gemüths auf das Thier und thierische Äußerungen auf den Menschen übertragen werden dürfen.
Page 621 - Guten Tag, mein guter Bruder ! Du hast keinen Bruder und keinen Freund ; ich will dir ein Bruder und Freund sein.» Gott freute sich und sagte: «Nicht sei mein Bruder, sondern nur mein Freund! Ich darf keinen Bruder haben!
Page 640 - Äußerungen auf den Menschen übertragen werden dürfen... . Blieben nun in der Wirklichkeit immer Schranken gesteckt und Grenzen abgezeichnet, so überschritt und verschmolz sie doch die ganze Unschuld der phantasievollen Vorzeit allenthalben. Wie ein Kind, jene Kluft des Abstands wenig fühlend, Thiere beinahe wie seinesgleichen ansieht und als solche behandelt; so fasst auch das Alterthum ihren Unterschied von den Menschen ganz anders als die spätere Zeit. Sagen und Mythologien glauben an Verwandlungen...
Page 640 - Ainos erzählen, dass, als die Welt aus dem Schlamme hervorgetreten war, sich eine Frau auf der schönsten Insel derselben, welche die Ainos bewohnen sollten, niederliess; sie kam auf einem Schiffe an, welches Wind und Wellen nach Morgen getrieben hatten. Eines Tages bemerkte sie einen...
Page 617 - So sprechend, spie er unwillig ins Meer und fuhr weiter. Ein Stück Weges schwimmend, blickte Tscham-Pas um sich und bemerkte, dass sein Speichel sich in einen grojjen Berg verwandelt habe, der ihm nachschwimme.
Page 614 - Komm hervor aus jener Blase und setz dich neben mich auf die Wolke, reden wir mit einander!" Satanail kam aus der Blase hervor und liess sich neben Gott auf die Wolke nieder. Sie begannen mit einander zu reden. Als sie schon über alles mögliche geredet hatten, fragte Gott den Satanail: „Könnten wir nicht irgendwie die Erde erschaffen?
Page 714 - Schmucke vermißte, das fand ich hier: frische Bilder und Gestalten mit einem tiefen Hintergrunde, der die° Phantasie beschäftigte und ansprach!
Page 663 - In Urzeiten warf eine Frau die schmutzigen Windeln des Kindes auf den früher tief herabhängenden Himmel, auf dem der Gott herumging. Seitdem ist der Himmel unendlich hoch emporgerückt und der Kornhalm, der früher von der Wurzel bis zur Spitze mit Ähren dicht besetzt war, treibt jetzt nur an der Spitze eine magere Ähre, und auch die nur nach schwerer Arbeit."4) In einer Sage der Neger heisst es, dass ein Weib den tief herabhängenden Himmel, von dem bis dahin Fische reichlich herabfielen, beleidigt...
Page 621 - Du bist schwarz geworden ! Du bist ein sehr schlechter Freund ! Geh' und hole Sand ; aber sprich nicht deinen Namen aus, denn sonst wirst du ganz verbrennen!» Der, Teufel ging abermals und brachte endlich Sand. Da machte Gott daraus eine Erde und der Teufel freute sich sehr und sprach : «Hier unter dem großen Baume wohne ich ; und du, lieber Bruder, suche dir eine andere Wohnung!

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