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garder que le classement par année, avec un numéro d'ordre, des traités et des sentences arbitrales, trois tables: la première par ordre chronologique, la seconde par ordre alphabétique des puissances, la troisième par ordre alphabétique des matières, rendront facile toute orientation dans le Recueil; ces tables seront, suivant les besoins, complétées ou fusionnées en tables périodiques générales.

Le premier fascicule de l'année 1901, que j'ai sous les yeux, est un beau volume grand in-8° de 160 pages, renfermant le texte et la traduction de quarante-deux documents, imprimé sur beau papier en caractéres parfaitement lisibles. La traduction, qui porte sur des textes anglais, allemands, hollandais, portugais, danois, espagnols, etc., m'a paru remarquablement fidèle et élégante. Tous les travailleurs remercieront certainement avec moi MM. Descamps et L. Renault de n'avoir pas reculé devant les difficultés et les lourdes charges d'une œuvre aussi considérable, et les féliciteront cordialement d'avoir su atteindre, du premier coup pour ainsi dire, à la perfection pour un recueil de ce genre, depuis si longtemps attendu.

ERNEST LEHR.

27. Le protectorat de la France sur le Maroc, par E. ROUARD DE CARD, professeur de droit à l'université de Toulouse, etc. Une brochure in-8° de 47 pages. Toulouse et Paris, 1905.

Dans un volume récent que j'ai annoncé dans la Revue de 1904, page 686, M. Rouard de Card avait étudié, au point de vue de la situation de la France, les relations de l'Espagne et du Maroc pendant le XVIII et le XIXe siècle. Dans l'opuscule dont le titre figure en tête de ces lignes, il examine les conséquences des arrangements conclus dans les deux dernières années par la France, d'une part avec le Maroc, de l'autre avec l'Angleterre, l'Italie et l'Espagne, pour mettre fin à l'état d'anarchie existant sur les frontières de l'Algérie et faire reconnaître, dans l'intérêt de cette pacification nécessaire, la « prééminence politique » de la France dans l'empire chérifien. Le mot de protectorat n'a pas été prononcé dans ces arrangements plus qu'il ne l'avait été à propos de la Tunisie; mais l'auteur estime qu'en fait c'est bien à ce résultat qu'aboutissent les diverses attributions reconnues à la France. Ces arrangements, et les discussions dont ils ont fait l'objet dans divers parlements, présentent donc une réelle et durable importance, et l'on ne peut que savoir grand gré à M. Rouard de Card de les avoir groupés et commentés en une brochure aussi facile à lire qu'à consulter.

ERNEST LEHR.

28. Manuel diplomatique et consulaire, publié sous la direction du ministère des affaires étrangères de Belgique, 1901 et 1905. 2 volumes in-8° de 396 et 338 p. Société belge de librairie.

A l'exemple des grandes administrations du pays, le ministère des affaires étrangères possède depuis quelques années son annuaire où tous les renseignements, touchant de près ou de loin aux hommes et aux choses du département, ont été réunis et soigneusement ordonnés.

Le premier volume du Manuel diplomatique et consulaire, publié en 1901, mentionnait avec une précision autorisée les états de service, la liste et le classement hiérarchique de tous les agents diplomatiques et consulaires; il renfermait d'intéressantes indications sur l'organisation nouvelle des consulats et fournissait un répertoire complet des traités et conventions conclus par la Belgique avec les diverses puissances étrangères.

Le tome II du Manuel a été rédigé sur un plan identique; il complète tout d'abord, en tenant compte des nominations nouvelles et des mutations, les indications du volume précédent et il signale les arrangements, traités et conventions que notre pays a signés depuis 1900 avec tous les gouvernements; à cet égard, l'ouvrage constitue un inventaire trės précieux. Une place a été faite à la sigillographie et à l'héraldique contemporaines.

Le Manuel comprend les arrêtés et dispositions relatives aux décorations et aux distinctions honorifiques instituées en Belgique.

M. H.

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DR. KARL BIRKMEYER, DR. FRITZ VAN CALKER, DR. REINHARD FRANK, DR. ROBERT V. HIPPEL, D. DR. WILHELM KAHL, DR. KARL V. LILIENTHAL, DR. FRANZ v. Liszt, Dr. ADOLF WACH.

weck und Inhalt dieses großangelegten, mit Spannung erwarteten Unternehmens ergeben sich am besten aus dem mit Genehmigung der Herausgeber nachstehend zum Abdrucke gelangenden

Vorwort des Werkes.

Die Reform des Deutschen Strafrechts ist die große und bedeutsame Aufgabe, die für das nächste Jahrzehnt auf dem Gebiete des Rechtslebens voraussichtlich gestellt sein wird. Die Aufgabe ist eine nationale; sie kann nur gelöst werden in einmütigem Zusammenwirken der

berufenen Kräfte des Deutschen Volkes, sie muß an die heimische Rechtsentwickelung anknüpfen und dem Rechtsbewußtsein des Deutschen Volkes entsprechen. Die Aufgabe ist aber in gewissem Sinne zugleich eine internationale; denn, wie die deutsche Kultur sich innerhalb des Flusses der allgemeinen Kulturbewegung befindet, so bildet auch die deutsche Rechtsentwickelung nur ein Glied der allgemeinen Rechtsentwickelung. Wenn je, so machen heutzutage die wissenschaftlichen Strömungen nicht vor den Grenzen der einzelnen Staaten Halt. Wie der Rechtsverkehr mehr und mehr ein internationaler wird, so treten neuerdings auch auf dem Gebiete des Rechtslebens verwandte Bedürfnisse und Bestrebungen bei allen Kulturvölkern auf. Wenn der Gesetzgeber seiner Aufgabe gerecht werden will, so muß er einen Standpunkt zu gewinnen suchen, der nicht nur das eigene Recht vollkommen übersehen, sondern über dessen Schranken hinaus alle Zusammenhänge erkennen und das heimische Recht als ein individuell gestaltetes Gebilde der allgemeinen Rechtsentwickelung aller Kulturvölker erfassen läßt. Soll der fortschreitenden Entwickelung und den Bedürfnissen der Gegenwart voll Rechnung getragen werden, so darf bei einer Reform des deutschen Strafrechts die Gestaltung, die das Strafrecht in anderen Kulturstaaten gewonnen hat oder zu gewinnen bestrebt ist, unter keinen Umständen außer Betracht bleiben.

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Bisher fehlte es innerhalb wie außerhalb Deutschlands für die in den wichtigeren Staaten geltenden Strafnormen an einer vergleichenden kritischen Übersicht, die einen wissenschaftlich befriedigenden Ausgangspunkt für die Strafrechtsreform darbieten könnte. Zwar ist vor nicht langer Zeit wertvolles Material zusammengetragen worden. Das von der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung herausgegebene Werk „Die Strafgesetzgebung der Gegenwart in rechtsvergleichender Darstellung", von dem zwei Bände vorliegen*), bietet eine grundlegende Einführung in die Strafgesetzgebung der europäischen wie der außereuropäischen Staaten. Doch ist dieses bedeutsame Werk bisher nicht dazu fortgeschritten, auch ein rechtsvergleichendes System des gesamten Strafrechts aufzustellen. Soll die Arbeit des deutschen. Gesetzgebers wahrhaft erleichtert und befruchtet werden, so bedarf es eines Werkes, welches das deutsche Recht zum Ausgangspunkte nimmt und wissenschaftlich-kritisch die rechtsvergleichende Darstellung in den Dienst der für dieses Recht wichtigen Reformfragen stellt.

Die deutsche Strafrechtswissenschaft hat es unternommen, diese Lücke auszufüllen. Vertreter aller bestehenden Richtungen haben einmütig sich. die Hände gereicht, um das große nationale Werk der Strafrechtsreform vorzubereiten. Unter Vermittelung des Reichs-Justiz amts hat sich bereits gegen Ende des Jahres 1902 ein freies wissenschaftliches Komitee gebildet, das sich die Herausgabe eines Werkes zur Aufgabe stellt, in

*) Ebenfalls im Verlage von Otto Liebmann, Berlin, erschienen; vgl. die Ankündigung am Schlusse dieses Prospektes.

welchem eine vergleichende Darstellung aller in Betracht kommenden strafrechtlichen Materien gegeben, im Anschluß an diese Darstellung für die einzelnen Materien die Ergebnisse der Rechtsvergleichung kritisch gewürdigt und Vorschläge für die deutsche Gesetzgebung angeschlossen werden sollen. Konnten bei der Bildung des Komitees nur Universitäten der größeren Bundesstaaten - Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen — berücksichtigt werden, so bestand doch von vornherein der Wunsch, daß sich außerhalb des Kreises der Herausgeber die deutsche Strafrechtswissenschaft ausgiebig an dem für das künftige Reformwerk bedeutungsvollen Unternehmen beteiligen möchte. Der Wunsch ist voll in Erfüllung gegangen; dies beweist das nachfolgende Verzeichnis der Namen der Mitarbeiter. Unter den Mitarbeitern ist der gesamte Rechtsstoff zur Bearbeitung derart verteilt worden, daß jeder einzelne in wissenschaftlicher Unabhängigkeit und in gleichberechtigter Stellung, aber, was die Anordnung der Arbeiten und ihre Zweckbestimmung betrifft, nach gemeinsamen, von den Herausgebern festgestellten Gesichtspunkten seine Aufgabe zur Ausführung zu bringen hatte.

Die Bearbeitung umfaßt sämtliche Materien, von denen sich annehmen läßt, daß sie durch eine rechtsvergleichende Behandlung gefördert werden können. Zunächst werden mit geringfügigen Ausnahmen alle Materien behandelt, die Gegenstand des Besonderen Teiles des Deutschen Strafgesetzbuches bilden. Die Übertretungen finden dabei nur insoweit Berücksichtigung, als sie kriminalpolitisch von Bedeutung sind oder ihrem Tatbestande nach mit Verbrechen oder Vergehen in engem Zusammenhange stehen. Das gleiche gilt von den Strafvorschriften anderer Reichsgesetze als des Strafgesetzbuches. Sodann werden alle grundlegenden Vorschriften des Allgemeinen Teiles behandelt.

Was das bei der Rechtsvergleichung herangezogene gesetzgeberische Material des Auslandes anlangt, so finden bei sämtlichen Materien das englische und französische Strafrecht, die neueren Strafgesetzbücher von den Niederlanden, Italien und Norwegen sowie die Entwürfe zu einem österreichischen Strafgesetzbuch, einem schweizerischen Strafgesetzbuch und einem Bundesstrafgesetzbuch für die Vereinigten Staaten von Amerika Berücksichtigung. Außerdem werden bei den einzelnen Materien sonstige Vorschriften ausländischer Gesetze und Gesetzentwürfe herangezogen, sofern sie dem Bearbeiter für die rechtsvergleichende Behandlung bedeutsam erscheinen.

Möge das Werk der großen Aufgabe auch dadurch dienen, daß es Veranlassung geben wird, die wichtigsten, das allgemeine Interesse am meisten bewegenden Fragen in weiteren Kreisen zu erörtern und auf der gewonnenen Grundlage einer glücklichen Lösung entgegen zu führen.

Übersicht über den Inhalt des Werkes umstehe

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