Die Nektartropfen. Als Minerva, jenen Liebling, Von dem Himmel niederbrachte, Emsig waren drauf die Bienen Glücklich haben sie gekostet, Der Wanderer. Wandrer. Gott segne dich, junge Frau, Und den säugenden Knaben Laß mich an der Felsenwand hier, Meine Bürde werfen, Neben dir ausruhn. Frau. Welch Gewerb treibt dich Durch des Tages Hize Den staubigen Pfad her? Bringst du Waaren aus der Stadt Im Land herum? Lächelst, Fremdling, Ueber meine Frage? Wandrer. Keine Waaren bring' ich aus der Stadt. Kühl wird nun der Abend; Zeige mir den Brunnen, Daraus du trinkest, Liebes junges Weib! Frau. Hier den Felsenpfad hinauf. Geh voran! durch's Gebüsche Zu dem Brunnen, Den ich trinke. Wandrer. Spuren ordnender Menschenhand Diese Steine hast du nicht gefügt, Weiter hinauf! Frau. Wandrer. Von dem Moos gedeckt ein Architrav! Frau. Weiter, Fremdling! Wandrer. Eine Inschrift, über die ich trete! Nicht zu lesen! Weggewandelt seyd ihr, Tiefgegrabne Worte, Die ihr eures Meisters Andacht Wandrer. Jhr Musen und Grazien! Frau. Das ist meine Hütte. Wandrer. Eines Tempels Trümmer. Frau. Hier zur Seit hinab Quillt der Brunnen, Den ich trinke. Wandrer. Glühend webst du Ueber deinem Grabe, Genius! über dir Ist zusammengestürzt Dein Meisterstück, Odu Unsterblicher! Frau. Wart', ich hole das Gefäß Dir zum Trinken. Wandrer. Epheu hat deine schlanke Wie du emporstrebst Aus dem Schutte, Säulenpaar! Und du einsame Schwester dort, Wie ihr, Düstres Moos auf dem heiligen Haupt, Majestätisch trauernd herabschaut Auf die zertrümmerten |