Mignon. Heiß' mich nicht reden, heiß' mich schweigen, Ich möchte dir mein ganzes Innre zeigen, Zur rechten Zeit vertreibt der Sonne Lauf Ein jeder sucht im Arm des Freundes Ruh, Dieselbe. Nur wer die Sehnsucht kennt, Weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt Seh' ich an's Firmament, Ach! der mich liebt und kennt, Ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt Mein Eingeweide. Nur, wer die Sehnsucht kennt, Diefelbe. So last mich scheinen, bis ich werde; Dort ruh' ich eine kleine Stille, Und jene himmlischen Gestalten. Sie fragen nicht nach Mann und Weib, Und keine Kleider, keine Falten Umgeben den verklärten Leib. Zwar lebt' ich ohne Sorg' und Mühe, Doch fühlt' ich tiefen Schmerz genung. Vor Kummer altert' ich zu frühe! Macht mich auf ewig wieder jung! Harfenspieler. Wer sich der Einsamkeit ergiebt, Ein jeder lebt, ein jeder liebt, Ja! laßt mich meiner Qual! Dann bin ich nicht allein. Es schleicht ein Liebender lauschend sacht, Ob seine Freundin allein? So überschleicht bei Tag und Nacht Mich Einsamen die Pein, Mich Einsamen die Qual. Ach werd' ich erst einmal Derselbe. An die Thüren will ich schleichen, |