Rohre sprießen hervor, und lauschen und lispeln im Winde: Midas! Midas, der Fürst, trägt ein verlängertes Ohr! Schwerer wird es nun mir, ein schönes Geheimniß zu wahren; Ach, den Lippen entquillt Fülle des Herzens so leicht! Keiner Freundin darf ich's vertraun: sie möchte mich schelten; Keinem Freunde: vielleicht brächte der Freund mir Gefahr. Mein Entzücken dem Hain, dem schallenden Felsen zu sagen, Bin ich endlich nicht jung, bin ich nicht einsam genug. Dir, Herameter, dir Pentameter, sey es vertrauet, Wie sie des Tags mich erfreut, wie sie des Nachts mich beglückt. Sie, von vielen Männern gesucht, vermeidet die Schlingen, Die ihr der Kühnere frech, heimlich der Listige legt; Klug und zierlich schlüpft sie vorbei, und kennet die Wege, Wo sie der Liebste gewiß lauschend begierig empfängt. Zaudre, Luna, sie kommt! damit sie der Nachbar nicht sehe; Rausche, Lüftchen, im Laub! Niemand vernehme den Tritt. Und ihr, wachset und blüht, geliebte Lieder, und wieget Alexis und Dora. Ach! unaufhaltsam strebet das Schiff mit jedem Momente Durch die schäumende Fluth weiter und weiter hinaus! Langhin furcht sich die Gleise des Kiels, worin die Delphine Springend folgen, als flöh' ihnen die Beute davon. Alles deutet auf glückliche Fahrt, der ruhige Bootsmann Ruckt am Segel gelind, das sich für alle bemüht; Vorwärts dringt der Schiffenden Geist, wie Flaggen und Wimpel; Einer nur steht rückwärts traurig gewendet am Mast, Sieht die Berge schon blau, die scheidenden, sieht in das Meer sie Niedersinken, es sinkt jegliche Freude vor ihm. Auch dir ist es verschwunden, das Schiff, das deinen Alexis, Dir, o Dora, den Freund, ach! dir den Bräutigam raubt. Auch du blickest vergebens nach mir. Noch schlagen die Herzen Für einander, doch, ach! nun an einander nicht mehr. Einziger Augenblick, in welchem ich lebte! du wiegest Alle Tage, die sonst kalt mir verschwindenden, auf. |