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Nun alles sich mit göttlichem Erkühnen
Zu übertreffen strebt;

Das Waffer will, das unfruchtbare, grünen,
Und jedes Stäubchen lebt.

Und so verdrängt, mit liebevollem Streiten,
Der feuchten Qualme Nacht;

Nun glühen schon des Paradieses Weiten
In überbunter Pracht.

Wie regt sich bald, ein holdes Licht zu schauen,
Gestaltenreiche Schaar,

Und ihr erstaunt, auf den beglückten Auen,
Nun als das erste Paar,

Und bald verlischt ein unbegränztes Streben
Im sel❜gen Wechselblick.

Und so empfangt mit Dank das schönste Leben
Vom All in's All zurück.

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Laffet Gelehrte sich zanken und streiten,
Streng und bedächtig die Lehrer auch seyn!
Alle die Weisesten aller der Zeiten

Lächeln und winken und stimmen mit ein:
Thöricht, auf Bessrung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, o habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört!

Merlin der Alte, im leuchtenden Grabe,
Wo ich als Jüngling gesprochen ihn habe,
Hat mich mit ähnlicher Antwort belehrt:
Thöricht, auf Berung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, o habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört!

Und auf den Höhen der Indischen Lüfte
Und in den Tiefen Aegyptischer Grüfte
Hab' ich das heilige Wort nur gehört:
Thöricht, auf Bessrung der Thoren zu harren!
Kinder der Klugheit, o habet die Narren
Eben zum Narren auch, wie sich's gehört!

Ein Andre s.

Geh! gehorche meinen Winken,
Nuße deine jungen Tage,
Lerne zeitig flüger seyn:
Auf des Glückes großer Wage
Steht die Zunge felten ein;
Du mußt steigen oder sinken,
Du mußt herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphiren,

Amboß oder Hammer seyn.

Vanitas! vanitatum vanitas!

Ich hab' mein Sach auf Nichts gestellt.

Juchhe!

Drum ist's so wohl mir in der Welt.
Juchhe!

Und wer will mein Kamerade seyn,
Der stoße mit an, der stimme mit ein,
Bei dieser Neige Wein.

Ich stellt mein Sach auf Geld und Gut. Juchhe!

Darüber verlor ich Freud' und Muth. weh!

Die Münze rollte hier und dort

Und hascht' ich sie an einem Ort,

Am andern war sie fort.

Auf Weiber stellt' ich nun mein Sach.

Juchhe!

Daher mir kam viel Ungemach.

O weh!

Die Falsche sucht sich ein ander Theil,

Die Treue macht mir Langeweil:

Die Beste war nicht feil.

Ich stellt mein Sach auf Reis und Fahrt. Juchhe!

und ließ meine Vaterlandesart.

weh!

Und mir behagt es nirgends recht,

Die Kost war fremd, das Bett war schlecht, Niemand verstand mich recht.

Ich stellt' mein Sach auf Ruhm und Ehr'.
Juchhe!

Und sieh! gleich hatt' ein Andrer mehr.
O weh!

Wie ich mich hatt' hervorgethan

Da sahen die Leute scheel mich an,

Hatte Keinem Recht gethan.

Ich fett' mein Sach auf Kampf und Krieg. Juchhe!

und uns gelang so mancher Sieg.

Juchhe!

Wir zogen in Feindes Land hinein,

Dem Freunde sollt's nicht viel besser seyn, Und ich verlor ein Bein.

<

Nun hab' ich mein Sach auf Nichts gestellt.

Juchhe!

Und mein gehört die ganze Welt.

Juchhe!

Zu Ende geht nun Sang und Schmaus.

Nur trinkt mir alle Neigen aus;

Die leßte muß heraus!

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